Marie Eleonore Pfungst

Marie Eleonore Pfungst

Marie Eleonore Pfungst (* 18. Oktober 1862 in Frankfurt am Main; † 8. Februar 1943 in Theresienstadt) war eine deutsche Frauenrechtlerin und Unternehmerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Marie Pfungst gründete 1902 den Verband Frankfurter Frauenvereine, den sie 20 Jahre lang führte. 1912 übernahm sie nach dem Tod ihres Bruders Arthur Pfungst (gemeinsam mit ihrer Mutter Rosette Bertha) die Leitung der Firma Naxos-Union, Schleifmittel und Schleifmaschinen. 1918 gründete sie die Dr. Arthur Pfungst Stiftung. Sie führte die Firma bis zum Jahr 1935 sehr erfolgreich. Nach dem Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze gab sie die Leitung der Firma an Herrn Rudolf Herbst ab. Im September 1942 wurde sie in das Konzentrationslager Theresienstadt gebracht, wo sie ein halbes Jahr später starb.

Leistungen

Marie Pfungst engagierte sich für die Frauenrechte und gründete als Vorsitzende der Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Frauenvereins 1897 die Frankfurter Rechtsschutzstelle für Frauen[1] die auf große Nachfrage stieß.[2] Schon während ihrer Zeit als Firmenchefin und auch darüber hinaus trat sie als Stifterin und Wohltäterin in Erscheinung und förderte eine Reihe jüdischer und nicht-jüdischer sozialer Projekte. Sie gründete zahlreiche Frauenvereine, richtete eine Bibliothek für Arbeiter ein und bot Kurse und Beratungen an (vergleichbar der heutigen Volkshochschule), rief (zusammen mit Jenny Apolant) Realgymnasialkurse für Mädchen in Frankfurt ins Leben und gründete ein Heim für Frauen, die unverschuldet in Not geraten sind.

Schriften

  • Bericht der Rechtschutzstelle in Frankfurt am Main. Neue Bahnen Bd. 36, 1901, S. 272-275.
  • Die Schlüsselgewalt der Frau. In: Aschaffenburger Zeitung, 29. Mai 1907.
  • Soziale Hilfsarbeit. In: Aschaffenburger Zeitung, 1. August 1907.
  • Die neue Mutter. In: Aschaffenburger Zeitung, 8. November 1907.

Literatur

  • Mile Braach: Marie Eleonore Pfungst : 1862 - 1943 Fritz Bauer Institut, Frankfurt am Main 1996 (3.Aufl.), ISBN 3-932883-15-2.

Einzelnachweise

  1. Iris Schröder: Arbeiten für eine bessere Welt: Frauenbewegung und Sozialreform Campus Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-593367-83-1 S.66-67
  2. Christina Klausmann: Politik und Kultur der Frauenbewegung im Kaiserreich - Das Beispiel Frankfurt am Main. Campus Verlag, Frankfurt am Main 1997, ISBN 3593357585 S.78-80

Weblinks


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