- Marie Kurz
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Marie Kurz (* 6. August 1826 in Ulm als Marie von Brunnow; † 26. Juni 1911 in München) war die Mutter der Schriftstellerin Isolde Kurz und Ehefrau des Schriftstellers, Publizisten und Übersetzers Hermann Kurz.
Leben
Marie von Brunnow wuchs in Stuttgart und Ludwigsburg auf. Nachdem ihre Familie ein Landgut in Oberesslingen gekauft hatte, zog sie dorthin. Sie erhielt eine für eine Frau des 19. Jahrhunderts ungewöhnlich umfassende Bildung. Dies machte sie zu einer Liebhaberin der Literatur und Verehrerin der Antike. Gleichzeitig war sie Pazifistin und eine frühe Sozialistin. Während der Revolution von 1848/49 war sie politisch im demokratischen Lager aktiv. Sie trat als revolutionäre Rednerin auf und verfasste politische Manifeste. Aus Protest gegen die bürgerlichen Kleidervorschriften trug sie in dieser Zeit eine bäuerliche Tracht.
Am 23. Februar 1848 lernte sie in Esslingen am Neckar Hermann Kurz kennen, den sie 1851 heiratete. Aus der Ehe gingen vier Söhne und die Tochter Isolde hervor, die später das Leben von Isolde Kurz in Meine Mutter literarisch verarbeitete.
Kurz legte bei ihrer Heirat den Adelstitel ab und nahm den bürgerlichen Namen ihres Mannes an. In Verbindung mit ihrer politischen Tätigkeit, auch gemeinsam mit ihrem Mann, galt dies als Ausdruck einer liberalen, republikanischen Gesinnung. Nach dem Tod ihres Mannes zog sie nach Italien, von wo sie erst 1910 zurückkehrte.
Literatur
- Dora Schlatter: Marie Kurz, [geborene von Brunnow]. Ein Lebensbild (Von edlen Frauen; 2). Reinhardt, Basel 1907 (mit Abbildung im Alter von 70 Jahren).
- Kurz, Isolde: Meine Mutter. Wunderlich, Tübingen 1952 (Nachdr. d. Ausg. Tübingen 1926).
Weblinks
- Lebensdaten und Abbildung auf esslingen.de
- Kurzbiographie auf www.frauen-aktiv.de
- "Eine Kommunistin der ganz besonderen Art" von Jürgen Jonas im Schwäbisches Tagblatt, 2001
- "Die rot' MARIE ond ihr FINA" von Hella Mohr
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