Marinekabinett

Marinekabinett

Das Marinekabinett war eine Behörde im deutschen Kaiserreich, die für die Bearbeitung der Personalien und Kommandierungen der Seeoffiziere, Seekadetten, Marineinfanterieoffiziere, Marineingenieure, Marine-, Zeug-, Feuerwerks- und Torpedooffiziere zuständig war. Es wurde am 1. April 1889 geschaffen. Konzipiert als Büro zur Ausübung der Kommandogewalt in maritimen Angelegenheiten, entwickelte es sich in der Praxis zur entscheidenden Behörde in Personalangelegenheiten der Marineoffiziere. Es war als Immediatbehörde dem Kaiser direkt unterstellt, unterlag also nicht der Verantwortlichkeit gegenüber dem Parlament.

Chef des Marinekabinetts war ein höherer Marineoffizier, der gleichzeitig General- oder Flügeladjutant des Kaisers war. Erster Chef des Marine-Kabinetts von 1889 bis 1906 war Admiral Freiherr Gustav von Senden-Bibran. Sein Nachfolger bis 1918 wurde Admiral Georg Alexander von Müller.

Dem Marinekabinett des Deutschen Kaisers entsprach für die Landstreitkräfte das Militärkabinett des preußischen Königs.

Am 28. Oktober 1918 wurde das Marinekabinett dem Staatssekretär des Reichsmarineamtes unterstellt und im Dezember 1918 in das Personalamt im Reichsmarineamt umgewandelt.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Marinekabinett — Marinekabinett,   1889 als eine der Nachfolgebehörden der Admiralität der kaiserlichen Marine eingerichtete Behörde für Personalangelegenheiten der Marineoffiziere; war dem Kaiser als Immediatstelle unmittelbar unterstellt …   Universal-Lexikon

  • Marinekabinett des Kaisers — Marinekabinett des Kaisers, in Berlin, die Bureauorganisation für den persönlichen Dienst und für die Befehle des Kaisers in der Kommandoführung der Marine sowie für die Erledigung derjenigen militärischen Angelegenheiten, die außerhalb des… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Verfassung des Norddeutschen Bundes — Die erste und letzte Seite der Reichsgründungs Verfassung vom 16. April 1871 mit der Unterschrift von Wilhelm I. Als Bismarcksche Reichsverfassung wird die Verfassung des Deutschen Reiches vom 16. April 1871 bezeichnet, die aus der 1866… …   Deutsch Wikipedia

  • Admiralstab der Kaiserlichen Marine — Admiralstab war von 1899 bis 1918 die Bezeichnung für eine der vier obersten Kommandobehörden der deutschen Kaiserlichen Marine. Daneben bestanden das Reichsmarineamt, das Marinekabinett und das Amt des Generalinspekteurs der Marine. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Adolf von Trotha — Adolf Lebrecht von Trotha (* 1. März 1868 in Koblenz; † 11. Oktober 1940 in Berlin) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral und Chef der Admiralität sowie Domherr und Dechant des …   Deutsch Wikipedia

  • Bendler-Block — Der Bendlerblock am Landwehrkanal Der Bendlerblock ist ein Gebäudekomplex im Berliner Ortsteil Tiergarten an der Stauffenbergstraße 18 und dem Reichpietschufer 72–76. Das ab 1914 von verschiedenen militärischen Ämtern genutzte Gebäude ist seit… …   Deutsch Wikipedia

  • Bismarcksche Reichsverfassung — Die erste und letzte Seite der Reichsgründungs Verfassung vom 16. April 1871 mit der Unterschrift von Wilhelm I. Als Bismarcksche Reichsverfassung wird die Verfassung des Deutschen Kaiserreichs vom 16. April 1871 bezeichnet, die urs …   Deutsch Wikipedia

  • Bundesstaaten des Deutschen Reichs — Deutsches Reich 1871–1918 …   Deutsch Wikipedia

  • Büro des Reichspräsidenten — Reichspräsidialamt (offizielle Bezeichnung: Büro des Reichspräsidenten war in der Weimarer Republik eine oberste Reichsbehörde zur Unterstützung des Reichspräsidenten. Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Aufgaben 3 Stellenplan 4 Stellung innerhalb… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Kaiserzeit — Deutsches Reich 1871–1918 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”