Marineoberkommando

Marineoberkommando

Die deutsche Kriegsmarine stellte am 1. Februar 1943 in den Bereichen Ostsee, Nordsee und Nordmeer die ersten Marineoberkommandos (MOK) auf. Nach der Invasion der Alliierten in Frankreich wurde das MOK West gebildet, nach dem Verlust der deutschen Seeherrschaft im Gebiet des Mittelmeeres entstand das MOK Süd. Der Begriff des Marineoberkommandos ist nicht identisch mit dem des Oberkommandos der Marine.

Inhaltsverzeichnis

Marineoberkommando Ost

Das MOK Ost ging aus der Marinestation der Ostsee hervor, nachdem sich der ursprüngliche Befehlsbereich im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges weit nach Osten bis in den Finnischen und Bottnischen Meerbusen sowie um das Kattegat erweitert hatte. Der Kommandierende Admiral wurde damit zum Oberbefehlshaber. [1]

Marineoberkommando Nord

Das MOK Nord ging aus der Marinestation der Nordsee hervor, nachdem der ursprüngliche Befehlsbereich sich im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges um die Westküste Dänemarks, Holland und die Scheldemündung erweitert hatte. Der Kommandierende Admiral wurde zum Oberbefehlshaber.[2]

Marineoberkommando Norwegen

Das MOK Norwegen ging aus der Dienststelle des Kommandierenden Admirals Norwegen hervor. Nachdem 1943 im Nordmeerraum keine umfassenden Operationen mehr erwartet wurden, wurde das Marinegruppenkommando Nord unter Führung des Flottenchefs, GenAdm Schniewind, mit dem Flottenkommando verschmolzen. Formal blieb das MGK Nord bis 31. Juli 1944 weiter bestehen, aber Küstenschutz und Geleitdienst lagen nun in Händen des MOK Norwegen und der ihm unterstellten Kommandierenden Admirale.[3]

Marineoberkommando West

Das MOK West wurde am 20. Oktober 1944 nach Auflösung des Marinegruppenkommandos West geschaffen. Dem Oberbefehlshaber wurden die Atlantikbefestigungen unterstellt, er war gleichzeitig Wehrmachtsbefehlshaber aller in den Festungsgebieten eingeschlossenen Verbände des Heeres, der Marine und der Luftwaffe.[4]

  • Admiral Theodor Krancke --- 20. Oktober 1944 bis 18. April 1945
  • Generaladmiral Wilhelm Marschall --- 19. April 1945 bis 6. Mai 1945

Marineoberkommando Süd

Das MOK Süd wurde am 1. Januar 1945 nach Auflösung des Deutschen Marinekommandos Italien und des Marinegruppenkommandos Süd aufgestellt. Es umfasste praktisch nur noch den Kommandobereich der Adria, nachdem die Kriegsmarine im Schwarzen Meer und der Ägäis ihre Niederlage erlebt hatte und dort nicht mehr präsent war. Dem MOK Süd wurde zugleich der Rang eines Armeeoberkommandos für Norditalien zugewiesen. Das Stabsquartier befand sich in Levico und ab 27. April 1945 in Carersee.[5]

  • Vizeadmiral Werner Löwisch --- 1. Januar 1945 bis 2. Mai 1945

Quellen

  • Hans H. Hildebrand: Die organisatorische Entwicklung der Marine nebst Stellenbesetzung 1848 bis 1945. 3 Bände. Biblio-Verlag, Osnabrück 2000, ISBN 3-7648-2541-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hildebrand, Bd.2, 93
  2. Hildebrand Bd.2, 191
  3. Hildebrand Bd.3, 131
  4. Hildebrand Bd.3, 305
  5. Hildebrand Bd.3, 403

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Командование группы ВМС «Норвегия — (marineoberkommando norwegen) создано 4.3.1943 из ведомства командующего адмирала в Норвегии (штаб квартира Осло). В его подчинение переданы все силы ВМФ, базировавшиеся на территории Норвегии. Командующие: адмирал Отто Цилиакс (4.3.1943… …   Военно-морской флот Третьего рейха

  • MOK — Marineoberkommando EN Naval High Command …   Abkürzungen und Akronyme in der deutschsprachigen Presse Gebrauchtwagen

  • Liste der Kriegsfischkutter (Portrait) — Die Liste der Kriegsfischkutter (Portrait) ist eine Teilliste von Liste der Kriegsfischkutter. Inhaltsverzeichnis 1 Schiffsporträts 1.1 KFK 64 1.2 KFK 124 1.3 KFK 144 …   Deutsch Wikipedia

  • Auslandsstation (Marine) — Marinestationen waren die höchsten Kommandobehörden der deutschen Marine am Land; dagegen waren die Auslandsstationen nicht zwingend an einen festen Stützpunkt gebunden. Chef der Marinestation war in der Regel ein Admiral. Der Stationschef übte… …   Deutsch Wikipedia

  • Marinestation der Nordsee — Marinestationen waren die höchsten Kommandobehörden der deutschen Marine am Land; dagegen waren die Auslandsstationen nicht zwingend an einen festen Stützpunkt gebunden. Chef der Marinestation war in der Regel ein Admiral. Der Stationschef übte… …   Deutsch Wikipedia

  • Marinestation der Ostsee — Marinestationen waren die höchsten Kommandobehörden der deutschen Marine am Land; dagegen waren die Auslandsstationen nicht zwingend an einen festen Stützpunkt gebunden. Chef der Marinestation war in der Regel ein Admiral. Der Stationschef übte… …   Deutsch Wikipedia

  • Marinestation — Marinestationen waren die höchsten Kommandobehörden der deutschen Marine am Land; dagegen waren die Auslandsstationen nicht zwingend an einen festen Stützpunkt gebunden. Chef der Marinestation war in der Regel ein Admiral. Der Stationschef übte… …   Deutsch Wikipedia

  • Kriegsmarine — Infobox Military Unit unit name=Kriegsmarine (KM) caption=Kriegsmarine Ensign dates=1935 ndash;1945 country= Nazi Germany allegiance= Nazi Germany branch= type=Navy role= size= command structure= current commander= garrison= ceremonial chief=… …   Wikipedia

  • Wilhelm Marschall — Infobox Military Person name=Wilhelm Marschall born=birth date|1886|9|30|df=y died=dda|1976|3|20|1886|9|30|df=y placeofbirth=Augsburg placeofdeath=Mölln caption= nickname= allegiance=flagicon|German Empire German Empire (to 1919) flagicon|Germany …   Wikipedia

  • Admiral Graf Spee (Schiff) — Admiral Graf Spee p1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”