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Kleefarngewächse Systematik Unterreich: Gefäßpflanzen (Tracheobionta) Abteilung: Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta) Klasse: Echte Farne (Polypodiopsida) Ordnung: Schwimmfarnartige (Salviniales) Familie: Kleefarngewächse Wissenschaftlicher Name Marsileaceae Mirb. Kleefarngewächse (Marsileaceae) sind eine Familie aus der Gruppe der Echten Farne. Die Familie ist nach dem italienischen Botaniker Giovanni Marsili (1727–1794) benannt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Kleefarngewächse sind im Boden wurzelnde Sumpf- und Wasserpflanzen. Sie besitzen ein langes Rhizom, das gabelig verzweigt ist, und im oder auf dem Schlamm kriecht. Es ist schlank und häufig behaart. Die Blätter sind wechselständig. Sie ähneln Kleeblättern oder sie sind stielrund und binsenförmig, sie tragen vier (Marsilea), zwei (Regnellidium) oder kein (Pilularia) Fiederblättchen, sind also für Farne recht einfach aufgebaut. Die Blattnerven sind gabelig verzweigt, verschmelzen aber an ihrem Ende oft wieder.
Die Kleefarngewächse sind heterospor, sie bilden kleine männliche und große weibliche Meiosporen. Die Sporangien sind dabei eingeschlechtig, bilden jeweils eine Sorte von Meiosporen. Sie stehen zu mehreren in kugeligen oder in länglich bis bohnenförmigen Sporokarpien und reißen mit zwei bis vier Klappen auf. Die Wand des Sporokarps wird dabei von einer umgebildeten Blattfieder gebildet und ist hart. Das Sporokarp entspringt dabei dem Rhizom oder an der Basis eines Blattstieles. Sporokarpe sind austrocknungsresistent und somit gute Überdauerungsorgane an den wechselfeuchten Standorten vieler Arten. Pro Pflanze werden ein oder viele Sporokarpien gebildet. Die Mikrosporen sind kugelig und trilet (dreistrahlige Narbe), die Megasporen sind ebenfalls kugelig und tragen über der Apertur eine Akrolamelle. Die Perine ist gallertig.
Das Prothallium bleibt klein und in die Spore eingeschlossen, oder reicht nur wenig aus der Spore heraus.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 10 bei Pilularia und x = 20 bei Marsilea.
Verbreitung
Die Kleefarngewächse sind subkosmopolitisch verbreitet. Sie wachsen in Teichen und in Flachwasser, wobei die Blätter schwimmend oder aus dem Wasser herausragend sind.
Systematik
Die Kleefarngewächse sind die Schwestergruppe der Schwimmfarngewächse, mit denen sie zusammen die Ordnung der Salviniales bilden. Innerhalb der Familie gibt es drei Gattungen mit zusammen rund 75 Arten.[1] Dabei sind die beiden Gattungen Pilularia und Regnellidium miteinander näher verwandt als mit Marsilea.[2]
- Kleefarne (Marsilea) mit 50 bis 70 Arten, davon 5 in Europa[3]
- Kleefarn (M. quadrifolia), einzige mitteleuropäische Art
- Pillenfarne (Pilularia) mit sechs Arten.
- Regnellidium mit der einzigen Art
- Regnellidium diphyllum: Sie ist nur von wenigen Standorten in Süd-Brasilien und Argentinien bekannt und wächst an Seeufern und in Teichen zwischen anderer aquatischer Vegetation.[2]
Paläobotanik
Die Familie ist schlecht durch Fossilien vertreten. Es gibt einige Megasporen und andere Fossilien aus der Kreidezeit, die den Kleefarngewächsen zugerechnet werden. Rodeites ist eine tertiäre Gattung, die aus Megasporen, Mikrosporen und Sporokarpen aus dem Hochland von Dekkan in Indien stammen. Rodeites dakshinii ähnelt dabei stark der rezenten Regnellidium.[4]
Belege
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6 (Merkmale)
- A.R. Smith, K. M. Pryer, E. Schuettpelz, P. Korall, H. Schneider, P.G. Wolf: A classification for extant ferns. Taxon 55 (3), 2006, Seiten 705-731. PDF (Merkmale, Verbreitung)
Einzelnachweise
- ↑ A.R. Smith, K. M. Pryer, E. Schuettpelz, P. Korall, H. Schneider, P.G. Wolf: A classification for extant ferns. Taxon 55 (3), 2006, Seiten 705-731. PDF
- ↑ a b K.M. Pryer: Phylogeny of Marsileaceous Ferns and Relationships of the Fossil Hydropteris pinnata Reconsidered. Int J Plant Sci, Band 160, 1999, S. 931-954. (pdf)
- ↑ M.A. Fischer, W. Adler, K. Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Zweite Auflage, Land Oberösterreich, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5
- ↑ Thomas N. Taylor, Edith L. Taylor: The Biology and Evolution of Fossil Plants. Prentice Hall, Englewood Cliffs 1993. S. 434. ISBN 0-13-651589-4
Weblinks
- Kleefarne (Marsilea) mit 50 bis 70 Arten, davon 5 in Europa[3]
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