Martin Baltimore

Martin Baltimore
Martin A-23/30 Baltimore
Martin A-30A.jpg
Martin Baltimore der Royal Air Force
Typ: Bomber
Entwurfsland: Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Hersteller: Glenn L. Martin Company
Erstflug: 14. Juni 1941
Indienststellung: 1941
Produktionszeit: 1941 bis 1944
Stückzahl: 1.575

Die Martin A-23/30 Baltimore war ein leichter zweimotoriger Bomber des US-amerikanischen Flugzeugherstellers Glenn L. Martin Company von 1941. Obwohl das Flugzeug für die USAAF gebaut wurde und ursprünglich die Bezeichnung A-23 (später A-30) bekam, wurde es nie von der USAAF eingesetzt. Vielmehr wurden die Maschinen über das Lend-Lease-Abkommen der Royal Air Force, dem Fleet Air Arm, der Royal Canadian Air Force, der Royal Australian Air Force und der South African Air Force überlassen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Flugzeug war ein Nachfolger der Martin A-22 Maryland von 1939, die auch vollständig der RAF überstellt worden war, daher die ursprüngliche Bezeichnung A-23. Sie war allerdings etwas vergrößert und hatte einen tieferen Rumpf und war für den Export nach Großbritannien und Frankreich bestimmt, nachdem die US-Luftwaffe dieses Muster nicht in Dienst stellte. Aber nach der Kapitulation Frankreichs am 22. Juni 1940 wurden alle Flugzeuge im Rahmen des Lend-Lease-Abkommens nach Großbritannien geliefert. Die Besatzung bestand aus vier Mann (Pilot, Navigator/Bombenschütze, Funker und Bordschütze). Im hinteren Rumpf befanden sich ein oder zwei bewegliche MGs als (nicht eben starke) Abwehrbewaffnung.

Martin A-30 Baltimore

Die Bomber wurden hauptsächlich im Mittelmeerraum und in Nordafrika als effektive Tag- und Nachtbomber eingesetzt. Nach der öffentlichen Bekanntgabe der Kapitulation Italiens am 8. September 1943 erhielt das Freie Italien, jener Teil des Landes das auf Seiten der Alliierten kämpfte, ebenfalls eine Staffel Baltimores aus britischen Beständen, welche bei der Aeronautica Cobelligerante Italiana (engl. Abkürzung: ICBAF) "Stormo Baltimore" genannt wurde.

Allerdings schwankte die Qualität der gelieferten Maschinen zeitweise so sehr, dass manche Serien sich nur mit Mühe fliegen ließen und es bei Starts und Landungen sogar zu schweren Unfällen mit Todesfolge kam.

Varianten

Baltimore GR.I
50 Flugzeuge gebaut (1.600 PS Wright GR-2600-A5B-Sternmotor, ein 7,7-mm-Vickers MG).
Baltimore GR.II
100 Flugzeuge gebaut (wie Mk I, aber zwei 7,7-mm-Vickers-MG).
Baltimore GR.III
250 Flugzeuge gebaut (modifizierte Mk II Design mit Drehturm von Boulton Paul, vier Browning Model 1919-MGs).
Baltimore GR.IIIA (A-30-MA)
281 Flugzeuge gebaut (Typ A-30, zwei 12,7-mm-MGs, Martin-Drehturm)
Baltimore GR.IV (A-30A-MA)
294 Flugzeug gebaut (Typ A-30A, vier 7,7-mm-Browning-MGs).
Baltimore GR.V (A-30A-MA)
600 Flugzeuge gebaut (1.700 PS Wright R-2600-29 Sternmotor, 12,7-mm-MGs in den Tragflächen).
Baltimore GR.VI (A-30C-MA)
Version als Seefernaufklärer mit verlängertem Rumpf und Radar in der Flugzeugnase. Zwei GR.V wurden zu Prototypen umgebaut, 900 Maschinen wurden im April 1944 storniert.

Fast alle 1.575 gebauten Flugzeugen wurden an die RAF geliefert, wobei einige Mk III und IIIA bei der Überfahrt durch Versenkung der Frachtschiffe verloren gingen.

Einsatzländer

Technische Daten

Kenngröße Daten der A-30A Baltimore
Länge: 14,80 m
Flügelspannweite: 18,69 m
Tragflügelfläche: 50 m²
Höhe: 5,41 m
Antrieb: zwei Wright R-2600-10 Cyclone mit je 1.684 PS (1238 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 491 km/h
Reichweite: 1.741 km
Besatzung: vier Mann
Dienstgipfelhöhe: 7.100 m
Leergewicht: 7.013 kg
Fluggewicht: 10.251 kg
Bewaffnung: vier 7,7-mm Browning-MGs, 970 kg Bomben

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