- Martin Faßbender
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Martin Faßbender (* 24. März 1856 in Steinenbrück bei Overath; † 29. Dezember 1943) war ein deutscher landwirtschaftlicher Interessenvertreter, Professor für Genossenschaftswesen, katholischer Publizist und Abgeordneter der Zentrumspartei.[1]
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Faßbender besuchte das Gymnasium in Koblenz. Anschließend studierte er in Bonn Philosophie, Nationalökonomie und Landwirtschaft und promovierte danach in Leipzig. In der Folge machte er zahlreiche Reisen durch Deutschland und Österreich.
Landwirtschaftliche und genossenschaftliche Organisationen
Später war Faßbender Generalsekretär des Westfälischen Bauernvereins, danach zweiter Direktor der AG Landwirtschaftliche Zentraldarlehenskasse für Deutschland. In der Folgezeit war Faßbender Verbandsdirektor des Verbandes ländlicher Genossenschaften in der Rheinprovinz.
Hochschullehrer
Seit 1899 war Faßbender Dozent der landwirtschaftlichen Akademie Bonn-Poppelsdorf. In den Jahren 1899 bis 1901 war er Ausschussmitglied der Zentralgenossenschaftskasse. Zwischen 1906 und 1915 war er Professor für Handelskunde und Genossenschaftswesen an Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Außerdem war er Mitglied im Beirat der Zentralstelle für Volkswohlfahrt.
Publizist
Faßbender war Autor verschiedener Monographien und zahlreicher Artikel zur Agrarpolitik, Genossenschaftswesen, ländliche Wohlfahrtspflege und ähnliche Themen. Er war Mitbegründer und Mitherausgeber der bevölkerungspolitischen Zeitschrift "Das kommende Geschlecht." Seit 1904 schrieb Faßbender die Tageszeitung "Der Tag" vor allem zu aktuellen Themen des Katholizismus. In Teilen der Öffentlichkeit führte ein Artikel im Jahr 1907 in dem dem katholischen Integralismus nahe stehenden Blatt "Corrispondenza Romana" zu Kritik. Darüber hinaus schrieb er für die katholischen Zeitschriften "Hochland" und "Allgemeine Rundschau". Außerdem engagierte er sich für das katholische Vereinswesen und war Vorsitzender des Caritasverbandes Berlin.
Politische Mandate
Politisch gehörte Faßbender der Zentrumspartei an. Zwischen 1907 und 1918 war er Mitglied des Reichstages als Abgeordneter für den Wahlkreis Köln 3 (Bergheim - Euskirchen).[2] Von 1903 bis 1918 gehörte Faßbender dem preußischen Abgeordnetenhaus an. Danach war er von 1919 bis 1921 Mitglied der verfassungsgebenden preußischen Landesversammlung und anschließend bis 1927 Mitglied des preußischen Landtages.
Einzelnachweise
- ↑ vergleiche Kurzbiographie in: Bureau des Reichstags (Hrsg.): Reichstags-Handbuch. Zwölfte Legislaturperiode. Abgeschlossen am 3. April 1907. Berlin: Norddeutsche Druckerei und Verlagsanstalt, S. 249-251, Bild auf Seite 470
- ↑ Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistik der Reichstagswahlen von 1907. Berlin: Verlag von Puttkammer & Mühlbrecht, 1907, S. 87 (Sonderveröffentlichung zu den Vierteljahresheften zur Statistik des Deutschen Reiches) – Fritz Specht / Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1907. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. durch einen Anhang ergänzte Auflage. Nachtrag. Die Reichstagswahl von 1907 (12. Legislaturperiode). Berlin: Verlag Carl Heymann, 1908, S. 50 - Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): . Die Reichstagswahlen von 1912. Heft 2. Berlin: Verlag von Puttkammer und Mühlbrecht, 1913, S. 93 (Statistik des Deutschen Reichs, Bd. 250)
Literatur
- A. Plate: Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus. Ausgabe für die 20. Legislaturperiode. Berlin, 1904 S. 307
- Protokolle des preußischen Staatsministeriums. Bd. 9 S.337 Digitalisat S.351
Weblinks
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