- Martin Löhnig
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Martin Löhnig (* 23. Februar 1971 in Nürnberg) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler und Professor für Bürgerliches Recht, deutsche Rechtsgeschichte und Kirchenrecht.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem rechtswissenschaftlichen Studium in Regensburg arbeitete Martin Löhnig zunächst ein Jahr als Repetitor, bevor er Assistent an der Universität Regensburg wurde. 2001 promovierte er an der Universität Regensburg mit einer Dissertation über Rechtsgeschichte und -dogmatik des Irrtumsrechts. 2006 habilitierte er sich an der Universität Regensburg bei Hans-Jürgen Becker und Dieter Schwab mit einer Arbeit zu Interessenkonflikten bei Treuhandverhältnissen, die ebenfalls historisch und dogmatisch angelegt ist. 2006 wurde er als Nachfolger von Hans-Wolfgang Strätz an die Universität Konstanz berufen, den er zuvor schon vertreten hatte, und zum ordentlichen Professor ernannt. Zum Wintersemester 2008/2009 hat er einen Ruf an die Universität Regensburg auf den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäische Rechtsgeschichte und Kirchenrecht angenommen. Seit 2009 ist er Gastprofessor an der Universität St. Gallen.
Tätigkeit
Nachdem Martin Löhnig in seinen beiden großen wissenschaftlichen Arbeiten vorwiegend dogmengeschichtlich gearbeitet hat, wandte er sich nach seinem Ruf an die Universität Konstanz stärker auch rechtshistorischen Themen mit allgemeinhistorischem Bezug zu und benennt seinen Forschungsschwerpunkt als Rechtsgeschichte der Moderne aus transdisziplinärer Perspektive. Am Exzellenzcluster EXC16 "Kulturelle Grundlagen von Integration" ist er mit einem Forschungsprojekt "Rechtseinheit trotz Rechtsbindung?" beteiligt. Außerdem beschäftigt er sich mit der Rechtsgeschichte der Nachkriegszeit; die DFG fördert sein Projekt "Entnazifizierung nationalsozialistischen Rechts". Er ist Mitinitiator des Europäischen Netzwerks "Justizgeschichte des 19. Jahrhunderts". Im Bereich des geltenden Rechts arbeitet Martin Löhnig in den Bereichen Familien- und Erbrecht; in diesen Gebieten hat er zahlreiche Lehrbücher, Fachbücher, Kommentierungen und Aufsätze in Fachzeitschriften publiziert.
Ehrungen
Im Jahr 2006 wurde Martin Löhnig für seine Habilitationsschrift "Treuhand - Interessenwahrnehmung und Interessenkonflikte" mit dem Regensburger Habilitationspreis ausgezeichnet. Im Jahr 2007 wurde Martin Löhnig zusammen mit Dr. Christoph Althammer der bayerische Preis für gute Lehre verliehen. 2008 zeichnete ihn die Universität Konstanz durch die Gewährung eines "free space of creativity" aus.
Werke (Auswahl)
- Irrtum über Eigenschaften des Vertragspartners (Dissertation), Bielefeld (Gieseking) 2001
- Treuhand - Interessenwahrnehmung und Interessenkonflikte (Habilitationsschrift), Tübingen (Mohr Siebeck, Ius Privatum) 2006
- Die Justiz als Gesetzgeber - Zur Anwendung nationalsozialistischen Rechts in der Nachkriegszeit, Regenstauf (Edition Rechtskultur) 2010
- Fragmentierte Familien - Brechungen einer sozialen Form in der moderne, Bielefeld (transcript) 2010 (Mitherausgeberin: Inge Kroppenberg)
- Falltraining im Zivilrecht, 4. Aufl., Heidelberg (C.F.Müller) 2010 (Co-Autor Dieter Schwab)
- Falltraining im Zivilrecht 2, 1. Aufl., Heidelberg (C.F.Müller) 2008
- Einführung in des Zivilrecht, 18. Aufl., Heidelberg (C.F.Müller) 2010 (Co-Autor Dieter Schwab)
- Fälle zum Familien- und Erbrecht, 2. Aufl., München (C.H.Beck) 2010
- Fälle zum Sachenrecht, 2. Aufl., München (C.H.Beck) 2010 (Co-Autor Jens Koch)
- Faktische Lebensgemeinschaft, Staudinger, Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Berlin (DeGruyter-Sellier), Bearbeitung 2007
Weblinks
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