- Massaker von Glaserhau
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Im Massaker von Glaserhau (heute slowakisch Sklené) im Hauerland wurden nach der Besetzung des Ortes durch slowakische Partisanen der 3. Kompanie, der 8. Abteilung, der 1. tschechoslowakischen Partisanenbrigade auf mündlichen Befehl des Kommandanten des sowjetischen Instruktionsoffiziers Leonid Nikolajewitsch Slawkin (* 1916 in Wladiwostok, † 1971 in Saporischschja, heutige Ukraine) während des slowakischen Nationalaufstandes 187 männliche deutschsprachige Einwohner des Ortes am 21. September 1944 erschossen.
Alle männlichen Einwohner des Ortes zwischen 16 und 60 Jahren hatten sich auf Befehl der slowakischen Partisanen, angeblich zu einem Arbeitseinsatz am Dorfplatz einzufinden. Die gesamte Gruppe wurde zum Bahnhof geführt und in mehrere Eisenbahnwaggons geladen. Mit dem Zug wurden sie zu einem Stichgleis vor dem Ebenen Wald außerhalb des Ortes gebracht.
Die meisten wurden dort erschossen, nur wenigen gelang die Flucht in den nahen Wald. Die Erschossenen blieben mehrere Tage auf freiem Feld liegen und wurden nach dem Abzug der Partisanen von ihren Angehörigen in einem Massengrab am Waldrand bestattet.[1] Seit Ende der 1990er Jahre befindet sich am Massengrab eine Mahn- und Gedenkstätte.
Das Massaker von Glaserhau ist in eine Reihe von Massaker an der karpatendeutschen Zivilbevölkerung der Slowakei im September 1944 einzuordnen. Ähnliche Massaker fanden in Veľké Pole/Hochwies, Ružomberok/Rosenberg, Banská Štiavnica/Schemnitz, Banská Bystrica/Neusohl, Handlová/Krickerhau und Nitrianske Pravno (damals Nemecké Pravno; deutsch: Deutsch-Proben). Sie bilden den Auftakt der Fluchtbewegung der Karpatendeutschen aus der Slowakei.
Nach der Entstehung der Zweiten slowakischen Republik haben sich slowakische Bürgerrechtler, insbesondere Josf Stricz um eine juristische Aufarbeitung des Massenmordes bemüht. Ende der 1990er Jahre wurden polizeiliche Ermittlungen aufgenommen, die jedoch ohne Verfahren eingestellt wurden, da der festgestellte Hauptverantwortliche Leonid Nikolajewitsch Slawkin verstorben war.
Siehe auch
- Lager Nováky
Literatur
- Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte Hg. & Theodor Schieder (Bearb.): Dokumentation zur Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa. Bd. 4, 1-2: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei. Bonn 1957[2]
- Johann Grossmann, Johann Daubner: Glaserhau. Ein deutsches Dorf im Hauerland. 2., überarb. Aufl. Schwäbisch Gmünd 1986.
Einzelnachweise
- ↑ Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Hg.: Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei. Band 4 der Dokumentation zur Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, siehe Lit. Zu Glaserhau Bd.1: S.163, Bd.2: S.713f, 717f, 744, 767,771, 773, 784. Bonn 1957 ISBN 3-89350-560-1.
- ↑ Zahlreiche weiterführende Hinweise zu diesem von Theodor Oberländer durchgesetzten Werk, Vorarbeiten Fritz Valjavec, im Lemma des Ministeriums, Anm.- Letzte Aufl. 1994
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