- Massenentsäuerung
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Unter Massenentsäuerung versteht man verschiedene Verfahren zur Entsäuerung größerer Mengen von Papier als Akten oder Büchern, um sie vor dem Papierzerfall zu retten. Die Säuren können durch Umwelteinflüsse aber auch herstellungsbedingt ins Papier gelangt sein. Sie bauen Zellulose ab, die für die mechanische Festigkeit des Papiers verantwortlich ist und führen so zu einer irreversiblen Schädigung des Papiers. Insbesondere Holzschliffpapier bildet im Laufe der Zeit Ligninsäure, die das Papier allmählich zerstört. Der Säuregehalt des Papiers kann mit einem Teststift gemessen werden. Ebenso sind pH-Elektroden zur genaueren pH-Wertbestimmung im Gebrauch. Ziel der Entsäuerung ist es, das Papier in den alkalischen Bereich zwischen 7 und 9 ph zu bringen. Alternativen zur Massenentsäuerung sind die Mikroverfilmung, die Digitalisierung und für die Erhaltung sehr wertvoller Bestände das kostenaufwändige Papierspaltverfahren.
Man unterscheidet Flüssigphasen-Verfahren und Trockenverfahren:
- Flüssigphasen-Verfahren: PAPERSAVE® (ZFB), papersave swiss (Nitrochemie Wimmis AG) oder booksaver process® (Preservation Academy Leipzig)
- Trocken-Verfahren: Bookkeeper® (ArchimasconHeerhugowaard,NL), Libertec® (Bibliotheksdienst GmbH, Nürnberg), SOBU® (www.sobu.de, Fürth)
- Wässriges Einzelblatt-Verfahren: Wiener Verfahren, Bückeburger Verfahren (Neschen AG)
Siehe auch:
Literatur
- Bestandserhaltung in wissenschaftlichen Bibliotheken: Verfahren und Maßnahmen zur Rettung der vom Papierzerfall bedrohten Bibliotheksbestände; eine Studie der Bayerischen Staatsbibliothek im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Berlin, 1994
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