Matwei Matwejewitsch Gedenstrom

Matwei Matwejewitsch Gedenstrom (russisch Матвей Матвеевич Геденштром; Matthias von Hedenström; * 1780 in Riga; † 20. September 1845 in Tomsk) war ein russischer Forscher, der sich vor allem der Erkundung des nördlichen Sibiriens widmete.

1808–1810 leitete Gedenstrom gemeinsam mit Jakow Sannikow eine Expedition zu den neusibirischen Inseln, die die Kartographierung der Gebiete zum Ziel hatte.

Während dieser Expedition entstanden zwei, mittlerweile überholte, wissenschaftliche Theorien: Zum einen berichteten die beiden Forscher, ein unentdecktes Land im Norden Sibiriens entdeckt zu haben. Dieses sogenannte Sannikow-Land, dessen Existenz auch von späteren Expeditionen Eduard Tolls bestätigt wurde, dürfte jedoch nie tatsächlich existiert haben.

Darüber hinaus vertrat Gedenstrom die These, dass es aufgrund von Polynjas möglich wäre, den Nordpol durch eine eisfreie Zone zu erreichen. Er war somit einer der Begründer der Theorie vom eisfreien Nordpolarmeer hinsichtlich der Nordostpassage, denn bis Gedenstrom wurde die Einfahrt in diese vermutete eisfreie Zone vor allem im kanadisch-arktischen Archipel vermutet.

Bei späteren Expeditionen kartographierte Gedenstrom die Mündungsgebiete der Flüsse Jana und Kolyma. Danach bereiste er Jakutien und den Baikalsee.

Weblinks

• Biographie Erki Tammiksaar (2001): Mathias von Hedenström : new lands appear on the map of the northern coast of Siberia. // Polar Record, 37, pp 67-69