Kolyma

Kolyma
Kolyma
Chalyma
Kolyma mit Nebenfluss Omolon

Kolyma mit Nebenfluss Omolon

DatenVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Ostsibirien
Flusssystem Kolyma

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Beginn durch den Zusammenfluss von Kulu und Ajan-Jurjach[1]
62° 17′ 35″ N, 147° 43′ 57″ O62.293055555556147.7325
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Mündung in die Ostsibirische See
69.629444444444161.49083333333

69° 37′ 46″ N, 161° 29′ 27″ O69.629444444444161.49083333333
Vorlage:Infobox Fluss/MÜNDUNGSHÖHE_fehltVorlage:Infobox Fluss/HÖHENUNTERSCHIED_fehlt
Länge 2.129 km[1]
Einzugsgebiet 526.000 km²[2]
Abflussmenge
am Pegel Kolymskoje, 283 km vor der Mündung[2]
NNQ: 30,6 m³/s (im Jahr 1979 (im April))
MNQ: 186,5 m³/s
MQ: 3.254 m³/s
MHQ: 14.902 m³/s
HHQ: 26.201 m³/s (im Jahr 1985 (im Juni))
Rechte Nebenflüsse Bachaptscha, Bujunda, Balygytschan, Sugoi, Korkodon, Berjosowka, Anjui, Omolon
Linke Nebenflüsse Popowka, Jassatschnaja, Syrjanka, Oschogina, Sededema
Häfen Ust-Srednekan, Syrjanka
Schiffbar rund 2000 km auf dem Unterlauf bis zur Einmündung der Bachaptscha[3][1]
Kolyma bei Debin, Rajon Jagodnoje, Oblast Magadan

Kolyma bei Debin, Rajon Jagodnoje, Oblast Magadan

Die Kolyma (russisch Колыма, jakutisch Халыма (Chalyma)) ist ein Strom im russischen Föderationskreis Ferner Osten in Sibirien und mündet in die Ostsibirische See, ein Randmeer des Arktischen Ozeans. Nominell ist sie 2.129 km lang, hydrologisch mit ihrem Quellfluss Kulu sogar 2513 km[3]. Sie fließt durch drei Rajons der Oblast Magadan und die drei östlichsten Ulusse der Republik Sacha (Jakutien).

Inhaltsverzeichnis

Flusslauf

Das Einzugsgebiet des Flusses hat eine Größe von 526.000 km²[2]. Die Wasserführung der Kolyma am Unterlauf bei Kolymskoje schwankt zwischen Minimalwerten im Winter, wenn sie bis in die Tiefe zugefroren ist (30,6 m³/s im April 1979) und Spitzenwerten in den kurzen Sommern, wenn der Dauerfrostboden oberflächlich auftaut (26.201 m³/s im Juni 1985)[2]. Mitte Oktober, seltener Ende September, friert die Kolyma vollständig zu und taut in der zweiten Maihälfte bis in den Juni hinein auf. Das Brechen des Eises dauert zwei bis achtzehn Tage, begleitet von massivem Eisgang und Eisstau[1]. Die jährliche Sedimentfracht beträgt 5,5 Mio Tonnen[1].

Entgegen weit verbreiteten Aussagen entspringt sie nicht im Kolymagebirge, sondern an der Nahtstelle zwischen dem Tscherskigebirge und dem Werchojansker Gebirge. Ihr Hauptquellfluss Kulu entsteht am Gebirgskamm Сунта́р-Хаята́ (Syntár Chajatá) im zuerst genannten Gebirge. Zwei weitere Quellflüsse entspringen am Südrand des Hochlands von Oimjakon auf der Südabdachung der Hauptverbindungs-Bergkette zwischen den eben genannten Hochgebirgen.

Die Kolyma wurde in der Zeit des Gulag aufgestaut: der Staudamm steht oberhalb von Debin, wo auch die Kolymastraße von Magadan über Ust-Nera nach Jakutsk auf der ersten von zwei Brücken den Fluss quert. Ab hier ist sie mit kleineren Schiffen zu befahren. Die zweite Brücke steht bei Ust-Srednekan, wo sich ein Hafen (insbesondere für die Kohleverschiffung) befindet. Ab hier ist die Kolyma auch für größere Kähne schiffbar.

Von dort aus fließt die Kolyma zuerst ein kleines Stück in Richtung Südosten, um am Ende des Tscherskigebirges und an der Südseite des Pik Aborigen in Richtung Nordosten abzuknicken. Fortan fließt sie nordöstlich des goldreichen Kolymagebirges weiter in Richtung Nordosten. Dann tritt der Flusslauf - nordwestlich dem Jukagirenplateau entlang fließend - in das sumpfige Ostsibirische Tiefland ein, in welchem er weiterhin in Richtung Nordosten verläuft. Westlich des Anjuigebirges mündet der Fluss in der Kolyma-Tiefebene mit einem 150 km breiten und 100 km langen Mündungsdelta, in dem die beiden Hauptarme jeweils einen etwa gleichlangen Ästuar ausbilden, in die Ostsibirische See.

Verwaltungsmäßig haben nominell sechs hydrologisch sogar sieben Rajons Anteil am Flusslauf: Der größte Quellfluss Kulu entspringt im Norden des Rajons Ochotsk des Krajs Chabarowsk. Das übrige Quellgebiet mit dem Quellfluss Ajan-Jurjach liegt im Westen des Rajons Sussuman in der Oblast Magadan. Aus diesem fließt sie in den Rajon Nagodnoje mit dem Ort Debin an der Kolymastraße. Als dritten Rajon der Oblast durchfließt sie den Rajon Srednekan und erreicht dann die Republik Sacha. Dort fließt sie durch den Ulus Werchnekolymsk und den Ulus Srednekolymsk und erreicht im Ulus Nischnekolymsk das Meer.

Bedeutung

Nebenflüsse der Kolyma

Schifffahrt

Die Schifffahrt auf der Kolyma ist etwa von Juni bis Oktober möglich. Dann kann sie auf einer Länge von etwa 2000 km mit Binnenschiffen befahren werden und dient in dieser Zeit der Versorgung der nördlichen Gebiete[3].

Stauseen

Im Kolyma-Hydrosystem werden 3325 Millionen kWh jährlich gewonnen (1970–1996).


Nebenflüsse

Der größte und längste Nebenfluss der Kolyma ist der von rechts in den Unterlauf einmündende aus dem Kolymagebirge kommende Omolon.

Weitere bedeutende Nebenflüsse sind (in Reihenfolge von der Quelle zur Mündung):

Landschaftsbild

Ehemalige Mine

Die Landschaft an der Kolyma wird von den borealen Nadelwäldern der Taiga beherrscht, die in Richtung Küste in die Waldtundra und Tundra übergeht. In den zuletzt genannten, kältesten bewohnten Klimazonen der Erde können sich wegen des Permafrosts und dem nur geringen Wassergehalt im Boden keine hohen Pflanzen, wie Bäume, entwickeln, sondern es herrschen Flechten, Moose, Sträucher und Farne vor.

Goldgewinnung in Straflagern

Goldmine bei einem Gulag an der Kolyma

Insbesondere an den Oberlauf-Ufern der Kolyma und in den dortigen Gebirgen - Kolymagebirge und Tscherskigebirge - befanden sich bis 1987 mehrere Straflager, in denen über viele Jahrzehnte Hunderttausende Strafgefangene unter menschenverachtenden Bedingungen und vor allem in der eisigen arktischen Kälte nach Gold schürfen mussten; dies geschah sowohl im Tagebau als auch unter Tage. Diese Gefangenen kamen nicht nur aus Russland, sondern auch aus anderen Staaten: Es waren zum Beispiel viele Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs, die nach Hunderte Kilometer langen Fußmärschen in der eisigen Kälte dort eintrafen. Dann verbrachten sie teils viele Jahre oder Jahrzehnte in den sibirischen Bergen, um das begehrte Edelmetall an das Tageslicht zu befördern (siehe auch: Gulag).

In seinen Erzählungen aus Kolyma setzte Warlam Tichonowitsch Schalamow dieser Epoche der russischen Geschichte ein literarisches Denkmal.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Kolyma in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (russ.)
  2. a b c d Kolyma am Pegel Kolymskoje – hydrographische Daten bei R-ArcticNET
  3. a b c Kolyma in der geographischen Namensdatenbank von Yandex (russ.)

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  • Kolyma —    The forced labor camps in the Kolyma River region of eastern Siberia were the most frightening islands of the gulag archipelago. Beginning in the early 1930s, tens of thousands of imprisoned peasants and political prisoners were transported to …   Historical dictionary of Russian and Soviet Intelligence

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