- Maxim Lwowitsch Konzewitsch
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Maxim Lwowitsch Konzewitsch (russisch Максим Львович Концевич, in der Literatur meist in der englischen Form „Maxim Kontsevich“ zitiert; * 25. August 1964 in Chimki) ist ein französisch-russischer Mathematiker.
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Leben und Werk
Nachdem er als Schüler Zweiter in der sowjetischen Mathematik-Olympiade wurde, studierte er Mathematik an der Lomonossow-Universität in Moskau. Ab 1985 war er Forschungsmathematiker am „Institut für Probleme des Informationstransports“ in Moskau. 1992 promovierte er an der Universität Bonn bei Don Bernard Zagier, wobei er eine Vermutung von Edward Witten über die Äquivalenz zweier Modelle der Quantengravitation bewies.[1] Er ist derzeit Professor am Institut des Hautes Études Scientifiques (IHÉS) in Bures-sur-Yvette, Frankreich, und Gastprofessor an der Rutgers University in New Brunswick, New Jersey, USA.
Auch weitere wichtige Arbeiten bewegen sich im Umfeld der mathematischen Physik, oft Ideen aus dem Umfeld der Stringtheorie folgend. Er fand eine Konstruktion für Knoteninvarianten aus Feynmanintegralen topologischer Quantenfeldtheorien.[2] Alle Vassiliev-Knoteninvarianten lassen sich so konstruieren. In der Algebraischen Geometrie fand er Methoden für das Abzählen von rationalen algebraischen Kurven auf gewissen Varietäten.[3] Dabei arbeitete er teilweise mit Yuri Manin zusammen, mit dem er eine Vermutung über „Mirrorsymmetry“ von dreidimensionalen Calabi-Yau-Mannigfaltigkeiten formulierte (siehe Floer-Homologie). Ein weiteres wichtiges Resultat ist seine Quantisierung von allgemeinen Poisson-Mannigfaltigkeiten[4] und weitere Beiträge zur nichtkommutativen Geometrie.
1992 erhielt er den EMS-Preis. 1998 erhielt er auf dem 23. Internationalen Kongress der Mathematik in Berlin die Fields-Medaille neben Richard Borcherds, William Timothy Gowers und Curtis T. McMullen. 1997 erhielt er den Henri-Poincaré-Preis. 1994 hielt er einen Plenarvortrag auf dem ICM in Zürich (Homological algebra of mirror symmetry).
Seit 2002 ist er Mitglied der Academie des Sciences. Er hat die französische und russische Staatsbürgerschaft.
Siehe auch
- Kontsevich-Integral
- Motivische Integration.
Literatur
- Clifford Taubes The work of Maxim Kontsevich, ICM Berlin 1998, online hier: [1]
Weblinks
- Maxim Lwowitsch Konzewitsch. In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch)
- Fields-Medal Würdigung durch die AMS 1998, englisch
- Biographien der Fields-Medal Gewinner 1998, englisch
- Kontsevich, Manin Gromov-Witten classes, quantum cohomology and enumerative geometry 1994, weitere Aufsätze von Konzewitsch finden sich hier:[2]
- Kontsevich Enumeration of rational curves via torus actions, 1994
- Kontsevich Deformation quantization of Poisson manifolds, 1997
Einzelnachweise
- ↑ Intersection theory on the moduli space of curves and the Matrix Airy Function, Communications in Mathematical Physics Bd.147, 1992, S.1-23. Genauer vermutete Witten, dass eine erzeugende Funktion, mit den Schnittzahlen von Varietäten im Modulraum (Klassifikationsraum) von Kurven (vom Geschlecht g mit n ausgezeichneten Punkten) als Koeffizienten, einer exakt integrablen (Korteweg-de-Vries) Differentialgleichung genügt.
- ↑ Feynman diagrams and low dimensional topology, 1.European Congress of Mathematics, Paris 1992, Birkhäuser Verlag 1994, Bd.2, S.97
- ↑ Enumeration of rational curves via Torus Actions, in Dijkgraaf u.a. Progress in Mathematics Bd.129, 1995, S.120-139
- ↑ Deformation quantization of Poisson manifolds, Letters Math.Physics Bd.66, 2003, S.157-216
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