2S4

2S4
2S4 Tjulpan
Selbstfahrlaffette 2S4 Tjulpan
Allgemeine Eigenschaften
Besatzung 4
Länge 8,33 m
Breite 3,25 m
Höhe 2,76 m
Masse 28,2 t
Panzerung und Bewaffnung
Panzerung max. 15 mm Panzerstahl
Hauptbewaffnung 240mm M 240 Granatwerfer
Sekundärbewaffnung 12,7 mm Flugabwehr-MG
Beweglichkeit
Antrieb V-59-V12-Zylinder Mehrstoffmotor
520 PS / 388 kW
Federung Torsionsstab
Höchstgeschwindigkeit 62 km/h (Straße), 25 km/h (Gelände)
Leistung/Gewicht 18,4 t/PS
Reichweite 500 km (auf der Straße)

Die 2S4 Tjulpan (russisch 2С4 Тюльпан; dt.: Tulpe) ist ein mobiler Mörser der Sowjetunion bzw. ihrer Nachfolgestaaten. Der NATO-Code für die Selbstfahrlafette ist M1975.

Inhaltsverzeichnis

Das Fahrzeug

Wie bei seinem Schwesterfahrzeug 2S5 bildete auch hier das Chassis des 2S3 die Grundlage. Doch statt der 2A36-Kanone der 2S5 wurde hier ein schwerer M-240-Mörser als Geschütz verwendet. Der Granatwerfer lag leicht nach rechts versetzt, damit auf der linken Seite ein kleiner Kran angebracht werden konnte. Zum Feuern wurde der Mörser hydraulisch abgesenkt. Eine Bodenplatte gab dem schweren Geschütz genügend Stabilität. Jetzt hatte der Mörser einen Höhenrichtbereich von +45° bis +80°. Ohne das Fahrzeug zu bewegen konnte ein Seitenrichtbereich von 8° erreicht werden. Die massive 130 Kilogramm schwere Granate wurde mit dem handzuführenden Kran in den Ladeschacht gehoben. Diese Ladevorgang dauerte erhebliche Zeit. So konnte nur eine Feuergeschwindigkeit von einem Schuss pro Minute gewährleistet werden. Die Granaten sind beinahe 130 kg schwer, 1,50 m lang. Das führt dazu, dass nur ein geringer Munitionsvorrat im eigentlichen Fahrzeug mitgeführt werden kann. So müssen die Batterien immer von Munitionstransportern begleitet werden. Die riesige Granate hat indes den Vorteil, das allein 34 kg nur auf die Sprengladung entfallen, eine immense Ladung mit entsprechender Sprengwirkung. Der Werfer hat eine Mindestreichweite von 800 m und eine maximale Reichweite von 9.700 m. Verschossen werden hochexplosive Granaten aber auch Granaten mit nuklearen und chemischen Gefechtsköpfen sowie ein bunkerbrechendes Geschoss. Ein reichweitengesteigertes Geschoss wurde ebenfalls entwickelt, aber nicht mehr eingesetzt. Ebenso kann das lasergesteuerte Geschoss Smeltschak verschossen werden.

Zur weiteren Ausrüstung gehört ein Nachtsichtgerät für den Fahrer und eine ABC-Schutzanlage. Da diese jedoch nur den Kampfraum schützt, ist der Wert der Anlage recht zweifelhaft. Im Feuerkampf muss die Besatzung außerhalb des Fahrzeuges sein. Bei einem Feuerschlag mit chemischer oder biologischer Munition auf die Stellung wäre sie schutzlos der Wirkung ausgesetzt oder nur mit ihrer persönlichen Ausrüstung geschützt. Sie hätten den Kampfraum ohne Dekontamination nicht wieder betreten können.

Das Fahrzeug wurde nur von der Sowjetunion verwendet. Der erste Einsatz der Selbstfahrlafette fand während der Besetzung Afghanistans statt. Das Fahrzeug wird nicht mehr produziert und derzeit ausgemustert.

Besonderheiten des Mörsers

Eigentlich wurde der M 240-Granatwerfer aufgrund der Einsatzprinzipien des Zweiten Weltkriegs entwickelt. Das Hauptaufgabengebiet der gezogenen Waffe war die Zerstörung befestigter Stellungen. Er wurde, obwohl „nur“ ein Granatwerfer, ausschließlich bei der schweren Artillerie auf Brigade- und Divisionebene verwendet. Der Mörser erwies sich allerdings als unzulänglich. Es dauerte allein 25 Minuten den Mörser in Stellung zu bringen, bis der erste Schuss abgefeuert werden konnte. Die meiste Zeit verbrauchte dabei die Platzierung der Bodenplatte. Ebenso war diese Zeit nötig, um die Feuerstellung zu verlassen. Abhilfe konnte nur die Entwicklung eines Trägers, eben der Selbstfahrlafette 2S4, bringen.

Literatur

  • Christopher F. Foss/David Miller: Moderne Gefechtswaffen. Verlag Stocker Schmid, Dietikon, Schweiz 1997, ISBN 3-7276-7092-4

Weblinks


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