- ABC-Schutz
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Als ABC-Schutz bezeichnet man den Schutz vor Atomaren, Biologischen und Chemischen Gefahren bzw. ABC-Waffen, beispielsweise direkt durch ABC-Schutzmasken, Schutzräume und Bunkeranlagen, aber auch weiter gefasst durch Abspüren gefährdeter und Abgrenzen kontaminierter Bereiche. In Deutschland obliegt der ABC-Schutz für militärisches Personal der Bundeswehr (ABC-Abwehr) und ihren Einrichtungen; der ABC-Schutz für die Zivilbevölkerung ist in der Zuständigkeit des Bundesinnenministeriums im Rahmen des Zivilschutzes bzw. der Länder im Rahmen des Katastrophenschutzes (siehe insbesondere ABC-Dienst). Hierbei wird meistens auf die Feuerwehr zurückgegriffen. In ihrem Zuständigkeitsbereich wird ein ABC-Zug bzw. ein Gefahrstoffzug gegründet, der die Bekämpfung von atomaren, biologischen und chemischen Gefahren in festgelegten Bereichen übernimmt. Weiterhin nehmen technische Einheiten der Bundespolizei, der Bereitschaftspolizei, die Spezialeinheiten Bergung ABC (SEB ABC) des THW sowie manche Hilfsorganisationen Aufgaben im zivilen ABC-Schutz wahr.
Alternative Bezeichnungen sind
- NBC-Protection als wörtliche Übersetzung ins Englische und
- CBRNE oder CBRN (von chemisch, biologisch, radiologisch, nuklear und Explosion bzw. engl. Chemical, Biological, Radiological, Nuclear and Explosives) als Erweiterung des klassischen Begriffes um nicht-nukleare Strahlungsvorfälle und Vorfälle mit Explosivstoffen.
Der Begriff „Gefährliche Stoffe und Güter“ (GSG) ist aus der Feuerwehrtaktik definiert und nur sehr eingeschränkt mit den vorgenannten Begriffen vergleichbar, da er eben gerade nicht den Schutz einschließt sondern nur die beteiligten Stoffe beschreibt.
Inhaltsverzeichnis
Einteilung der Maßnahmen
Die Einteilung der Maßnahmen kann nach Methode bzw. dem verwendeten Waffentyp erfolgen.
Methodisch
- Militärischer ABC-Schutz: ABC Abwehr Trupp, TEP (TruppenEntseuchungsPlatz: Dekontaminationsanlage/-platz), Kampfstoffspüren
- Medizinischer ABC-Schutz: Prophylaxe, Diagnostik, Triage, Therapie usw.
- Technischer ABC-Schutz: Dieser gliedert sich auf in
- Detektion (Erkennung) zur Warnung vor der Gefahr
- Schutz des Lebens und der Gesundheit
- Individueller oder Einzelschutz (Schutzbekleidung, Schutzmaske)
- Kollektiver oder Sammelschutz
- Dekontamination (Entstrahlung, -wesung, -seuchung, -giftung) zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft (militärisch) bzw. zur Rückkehr zu normalen Lebensumständen
Nach Waffen
Aufgrund des aktuellen Bedrohungsszenarios tritt der Schutz vor der Wirkung von klassischen Nuklearwaffen (A-Waffen) im Vergleich zum Schutz vor chemischen (C-) und biologischen (B-)Waffen zunehmend in den Hintergrund wohingegen die schmutzige Bombe im Gegensatz zu früher eine größere Rolle spielt.
Ein Schutz vor B- und C-Waffen kann bei einem erkannten Angriff in begrenztem Umfang durch geeignete Schutzvorkehrungen erreicht werden; bei einem unerkannten oder verdeckten Angriff ist ein solcher Schutz äußerst schwierig.
Für militärisches Personal ist zumindest für Teileinheiten ein fast vollständiger Schutz gegen B- und C-Waffen möglich, sofern ein solcher Einsatz frühzeitig erkannt werden kann. Der wirksame Schutz der Zivilbevölkerung ist im Verteidigungsfall zwar schwerer als das der Militärangehörigen möglich, aber dennoch eingeschränkt umsetzbar, da hier eher mit der Anwendung solcher Waffen gerechnet werden kann. Beim unerwarteten militärischen Angriff und besonders bei Zwischenfällen im Frieden, wie z.B. bei kriminellen Akten, ist aufgrund des Nicht-Erkennens eines Angriffes durch arglose Personen, des verzögerten Eintritts der Waffenwirkung, die es naturgemäß besonders bei vielen B-Kampfstoffen gibt, und der an Zahl und Qualität ungenügenden Ausstattung mit Schutzmitteln fast unmöglich, einen wirksamen Schutz herzustellen.
Sammelschutz
Der Begriff Sammelschutz (engl. ColPro, für Collective Protection) bezeichnet den gemeinsamen Schutz einer Gruppe von Menschen vor ABC-Kampfstoffen.
Der Begriff umfasst den Schutz von Soldaten, wie auch von Zivilisten, die gemeinsam in einem definierten Raum vor den meisten ABC-Kampfstoffen geschützt sind. Im Gegensatz zum individuellen Schutz, z. B. durch eine Maske, werden die betroffenen Personen gemeinsam durch eine ABC-Schutzanlage mit Frischluft versorgt.
Der geschützte Raum kann ein Fahrzeug, Zelt, Container oder Gebäude sein, das nahezu luftdicht von der Umgebungsluft getrennt ist. Im geschützten Bereich wird mit Hilfe der ABC-Schutzanlage ein Überdruck erzeugt, der verhindert, dass Kampfstoffe in den Innenraum gelangen. Auf Schiffen und Booten der Marine ist dieser Schutz in Form der sog. Zitadelle umgesetzt, die bei entsprechenden Lagen komplett schutzbelüftet ist.
Forschungseinrichtungen
- Labor Spiez, schweizerische Fachstelle für ABC-Schutz
- Wehrwissenschaftliches Institut für Schutztechnologien – ABC-Schutz – ABC-Schutz der Bundeswehr
- Institut für Radiobiologie der Bundeswehr – medizinischer A-Schutz
- Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr – medizinischer B-Schutz
- Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr – medizinischer C-Schutz
Weblinks
Kategorien:- Allgemeine Truppenkunde
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- Gefährliche Stoffe und Güter
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