Maïwenn Le Besco

Maïwenn Le Besco
Le Besco auf dem Filmfestival von Deauville (2009)

Maïwenn Le Besco (* 17. April 1976 in Les Lilas, Département Seine-Saint-Denis, Frankreich) ist eine französische Filmschauspielerin, Drehbuchautorin und Filmregisseurin. Im Vor- und Abspann einiger Filme wird sie auch als Maïwenn oder Ouin-Ouin bezeichnet.

Ihre Schwester ist die Filmschauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin Isild Le Besco, ihre Mutter die Schauspielerin Catherine Belkhodja. Ebenfalls schauspielerisch tätig sind ihr Halbbruder Kolia Litscher und ihre Halbschwester Léonor Graser. Ihr Bruder Jowan Le Besco ist Schauspieler und Kameramann. Wie auch ihre Schwester Isild und ihr Bruder Jowan trägt Maïwenn Le Besco einen bretonischen Vor- und Nachnamen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seit den frühen 1980er-Jahren spielte Maïwenn Le Besco als Kinderdarstellerin in französischen Filmen, von denen einige auch in Deutschland zu sehen waren. Dazu gehören L'Année prochaine … si tout va bien (1981, Regie: Jean-Loup Hubert, deutscher Titel: Heirate mich nicht, Chérie), L'Été meurtrier (1983, Regie: Jean Becker, deutscher Titel: Ein mörderischer Sommer) und Double face (1985, Regie: Serge Leroy, deutscher Titel: Der Doppelgänger).

Im Alter von 16 Jahren begann sie eine Liebesbeziehung mit Luc Besson, mit dem sie einige Zeit zusammenlebte. 1993 kam ihre gemeinsame Tochter Shana zur Welt. 1994 spielte sie in Bessons Léon – Der Profi und 1997 in seinem Film Das fünfte Element mit. Kurz danach trennte sich das Paar.

Der Horrorthriller High Tension (2003), in dem sie eine der beiden Hauptrollen spielt, erregte u. a. Aufsehen, weil dessen JK-geprüfte DVD 2005 in Deutschland wegen der ausufernden Gewaltdarstellungen indiziert und von der BPjM auf die Liste B (Medien, für die die weitergehenden Verbreitungsverbote nach StGB gelten [nach Ansicht der BPjM]) gesetzt wurde. Die Angelegenheit liegt 2006 zur Prüfung bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Sollte die Einstufung auf der Liste B Bestand haben, bedeutet das, dass die betreffende DVD auch Erwachsenen nicht zugänglich gemacht werden darf, sondern dass bundesweit alle JK-Versionen beschlagnahmt werden müssen. In seinem Ursprungsland Frankreich erhielt der Film dagegen eine Altersfreigabe ab 16 Jahren.

Von Mai 2001 bis Juli 2002 führte Maïwenn Le Besco zweimal wöchentlich in Paris ihr Einpersonen-Bühnenstück Le pois chiche – One Maï show auf. In diesem autobiografischen Stück setzt sie sich mit ihrer schwierigen Kindheit auseinander. Insbesondere rechnet sie hier mit ihrer Mutter ab, die Maïwenn in den 1980er-Jahren mit dem Ziel, einen Kinderstar aus ihr zu machen, zu harten Castings zwang und ihr darüber hinaus noch einen Teil der Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übertrug.

Diese Thematik findet sich auch im Film I am an actrice (2004), zu dem Maïwenn Le Besco das Drehbuch schrieb und Regie führte. Hauptdarstellerinnen sind sie selbst und ihre Tochter Shana Besson. Mutter und Tochter spielen hier – sozusagen um eine Generation versetzt – die Geschichte von Maïwenn und deren Mutter.

Im Jahr 2006 wurde der Film Pardonnez-moi veröffentlicht. Auch hier agierte Maïwenn Le Besco als Drehbuchautorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin in einer Person. Fünf Jahre später erhielt sie für die Regiearbeit Polisse (2011), der vom Polizeialltag berichtet, ihre erste Einladung in den Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele von Cannes wo sie den Preis der Jury gewann.[1] Erneut ist Le Besco in dem Film auch als Schauspielerin zu sehen.

Filmografie

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Zusammenfassung bei indiewire.com, 22. Mai 2011 (aufgerufen am 22. Mai 2011)

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