McMurdo-Sund

McMurdo-Sund
Lage des McMurdo-Sunds, englische Kartenbeschriftung

Der McMurdo-Sund (englisch: McMurdo Sound) ist eine Meeresbucht, deren Küste sich annähernd 450 km entlang des antarktischen Viktorialandes erstreckt. Die Bucht liegt zwischen der Ross-Insel im Süden und der Coulman-Insel im Norden. Auf ersterer befindet sich die größte Forschungsstation der Antarktis, die US-amerikanische McMurdo-Station.

Inhaltsverzeichnis

Forschungsgeschichte

Ozeanboden mit verschiedenen wirbellosen Bodenlebewesen bei Explorer's Cover, New Harbour

Entdeckt wurde der McMurdo-Sund im Jahre 1841 durch den Briten James Clark Ross. Nach ihm ist eine Insel im Süden des „Sundes“ benannt. Bereits ein Jahr später erhielt der Sund seinen Namen nach dem britischen Leutnant Archibald McMurdo, der sich auf der Polarexpedition der HMS Terror befand. Gleichzeitig wurde ein Vulkan auf der Ross-Insel nach dem Schiff benannt (Mount Terror).

Der McMurdo-Sund geriet in den nächsten Jahren nicht in Vergessenheit. Da er zu den wenigen Küstenabschnitten der Antarktis gehört, die jahreszeitlich eisfrei sind, begannen am Sund viele berühmte Polarexpeditionen. Robert Falcon Scott erforschte den Sund auf seiner Polarexpedition 1903 ebenso wie Ernest Shackleton 1908.

1955 wurde von den USA auf der Ross-Insel die McMurdo-Station errichtet. Mit mehr als 200 Forschern Winterbesatzung ist sie die größte der Antarktis. Neuseeland hat ebenfalls eine Forschungsstation auf der Insel errichtet, die Scott Base. Beide Stationen liegen nur einen Kilometer voneinander entfernt an der Südspitze der Insel, dem Kap Armitage.

Eisberge

Das aus dem Eisberg B-15 hervorgegangene Bruchstück B-15 A

Das McMurdo-Sund gehört zu den wenigen Küstenabschnitten der Antarktis, die zu bestimmten Zeiten im Jahr eisfrei sind. In den letzten Jahren wurde in den internationalen Massenmedien über den Sund berichtet, da bis zu 200 km lange Eisberge den Meeresabschnitt versperrten. Im Dezember 2000 brach der 11.600 km² große Eisberg B-15 vom Ross-Schelfeis. ab. Dies ist bis heute der größte jemals gemessene Eisberg. Da sich in den letzten Jahren immer häufiger solche Eisberge bilden, sehen Forscher darin ein Indiz für die globale Erwärmung.

Wegen der vielen Eisberge und bedingter Eisfreiheit sowie vielen Pinguinkolonien ist der Sund nicht nur für die Forschung interessant, sondern auch für Naturfilmer und -fotografen. Auch hat sich in den letzten Jahren ein kleiner Tourismusbetrieb entwickelt.

Weblinks

Quellen

  • GEO-Ausgabe 11/2006, Thema Antarktis: „McMurdo-Sound- An expedition at the end of the world“, London 1999
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