Forschungsstationen in der Antarktis

Forschungsstationen in der Antarktis
Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing
Forschungsstationen in der Antarktis und Markierung von Gebietsansprüchen
Staaten mit Forschungsstationen in der Antarktis

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Mit dem „Wettlauf zum Südpol“ im Jahr 1912 sind bereits frühzeitig Walfangstationen und Forschungslager eingerichtet worden. Diese hatten einerseits ein wirtschaftliches und ein tatsächliches wissenschaftliches Interesse, andererseits jedoch Gebietsansprüche der verschiedenen Staaten zu markieren. In den 1930er Jahren gab es auch militärische Operationen im antarktischen Gebiet. Ab den 1950er Jahren setzte weltweit ein starkes Interesse an der Erforschung der Antarktis ein und die wissenschaftlichen Einrichtungen der Länder begannen mit systematischer Arbeit auf dem sechsten Kontinent. So kam es zur Eröffnung immer neuer Forschungsstationen, die nach ihrer Lage auf dem eigentlichen Kontinent (Antarktika) und auf vorgelagerten Inseln unterschieden werden.[1] Im Jahr 2004 wurden 85 Forschungsstationen in der Antarktis angegeben. Ungefähr die Hälfte davon ist ganzjährig (mit Winter gekennzeichnet) besetzt, während die anderen nur im Sommer genutzt werden. Eine gesonderte Liste enthält frühere Stationsnamen und einige bekannte Details.

Stationen außerhalb des Antarktischen Kontinents

Diese liegen auf Inseln zwischen dem 40. und 60. südlichen Breitengrad und auf den Südlichen Orkneyinseln.

Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Bird Island[2] Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1957 Winter 54° 0′ S, 38° 3′ W-54-38.05 Bird Island auf der gleichnamigen Insel vor der Westspitze Südgeorgiens
Campbell Island[2] NeuseelandNeuseeland Neuseeland vor 1987 Winter 52° 33′ S, 169° 9′ O-52.55169.15
Gough Island SudafrikaSüdafrika Südafrika 1956 Winter 40° 21′ S, 49° 52′ O-40.3549.866666666667 auf der Gough-Insel
Marion SudafrikaSüdafrika Südafrika 1947 Winter 46° 52′ S, 37° 51′ O-46.86666666666737.85 auf den Prinz-Edward-Inseln
Alfred-Faure-Station FrankreichFrankreich Frankreich 1964 Winter 46° 26′ S, 51° 52′ O-46.43333333333351.866666666667[2] Crozet-Insel
Port-aux-Français (PAF) FrankreichFrankreich Frankreich 1951 Winter 49° 21′ S, 70° 12′ O-49.3570.2[2] Kerguelen
Martin-de-Viviès-Station FrankreichFrankreich Frankreich 1950 Winter 37° 50′ S, 77° 34′ O-37.83333333333377.566666666667[2] Neu-Amsterdam-Insel
King Edward Point Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1925 Winter 54° 17′ S, 36° 30′ W-54.283333333333-36.5 Cumberland East Bay, Südgeorgien. Zuerst wurde die Einrichtung Base M genannt.[3]

Stationen in der Ostantarktis

Die allermeisten Stationen liegen an oder in der Nähe der Ozeane, nur sehr wenige im Inneren des Kontinents.

Stationen am Atlantischen Ozean

Diese liegen zwischen dem Weddell-Meer und der Lützow-Holm-Bucht.

Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Belgrano II ArgentinienArgentinien Argentinien 1979-02-05 Winter 77° 52′ S, 34° 37′ W-77.866666666667-34.616666666667[2] Nunatak Bertrab, am Weddell-Meer. War als Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden.
Belgrano III ArgentinienArgentinien Argentinien 1980-01-30 Winter 77° 54′ S, 45° 37′ W-77.9-45.616666666667[3] Nunatak Bertrab, am Weddell-Meer. War als weiterer Ersatz für die aufzugebende Station Belgrano I eingerichtet worden. Besteht aus neun einzelnen Sektionen, die mittels Tunnel verbunden sind.[4]
Aboa FinnlandFinnland Finnland 1988/89 Sommer 73° 3′ S, 13° 25′ W-73.05-13.416666666667
Halley (Base Z)[2] Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1956 Winter 75° 35′ S, 26° 40′ O-75.58333333333326.666666666667 Brunt-Eisschelf am Weddell-Meer
Jinnah Antarctic Station PakistanPakistan Pakistan 1991 Sommer 70° 24′ S, 25° 45′ O-70.425.75 Königin-Maud-Land
König Baudouin Basis BelgienBelgien Belgien 1957-1961, 1964-1967/68 Sommer 70° 26′ S, 25° 45′ O-70.42583333333325.75 Königin-Maud-Land am Riiser Larsen Meer, ab 1964 wenige hundert Meter entfernt die Neue König Baudouin Basis
Wasa SchwedenSchweden Schweden 1988/89 Sommer 73° 3′ S, 13° 25′ W-73.05-13.416666666667 Königin-Maud-Land
Maitree (auch Maitri)[3] IndienIndien Indien 1988 Winter 70° 46′ 40″ S, 11° 44′ 30″ O-70.77777777777811.741666666667 Schirmacher-Oase. Der Name der Station heißt übersetzt Freundschaft. In der ersten Saison überwinterten hier bereits 26 Personen.
Neumayer-Station III
DeutschlandDeutschland Deutschland 2009 Winter 70° 41′ S, 8° 16′ W-70.68-8.27 Ekström-Eisschelf (Atka Bay, Weddell-See)
auf neuartiger Konstruktion, die angehoben werden kann
Nowolasarewskaja RusslandRussland Russland 1961 Winter 70° 56′ 0″ S, 11° 50′ 0″ O-70.93333333333311.833333333333[2] Schirmacher-Oase, Königin-Maud-Land
Prinzessin-Elisabeth-Station BelgienBelgien Belgien 2009 Winter 71° 34′ S, 23° 12′ O-71.5723.2 Königin-Maud-Land in der Breid Bay. Erste Arbeiten zur Errichtung dieser Station begannen bereits 1958, die jedoch nur zeitweilig benutzt werden konnte.
SANAE I[2] SudafrikaSüdafrika Südafrika vor 1987 70° 18′ S, 2° 25′ W-70.3-2.4166666666667
SANAE IV SudafrikaSüdafrika Südafrika 1959 Winter 71° 40′ S, 2° 51′ W-71.666666666667-2.85 Vesleskarvet (Ahlmann Ridge)
SANAE E-Base SudafrikaSüdafrika Südafrika 19?? Sommer 70° 18′ S, 2° 24′ W-70.3-2.4
Svea SchwedenSchweden Schweden 1990 74° 35′ S, 11° 13′ W-74.583333333333-11.216666666667 Auf Königin-Maud-Land in der Gebirgskette Heimefrontfjella. Auch 2009 noch in Betrieb.
Tor NorwegenNorwegen Norwegen 1992 Sommer 71° 53′ 20″ S, 5° 9′ 30″ O-71.8888888888895.1583333333333 Svarthamaren, Königin-Maud-Land
Troll NorwegenNorwegen Norwegen 1990 Winter 72° 0′ 0″ S, 2° 32′ 0″ O-722.5333333333333 Königin-Maud-Land
Hallett Station[3] NeuseelandNeuseeland Neuseeland vor 1987 72° 19′ 0″ S, 170° 19′ 0″ O-72.316666666667170.31666666667

Stationen am Indischen Ozean südlich von Afrika

Diese liegen zwischen der Lützow-Holm-Bucht und dem MacKenzie-Meer.

Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Shōwa (Syowa) JapanJapan Japan 1957 Winter 69° 0′ 0″ S, 39° 35′ 0″ O-6939.583333333333 Ongul Island. Dient hauptsächlich der wissenschaftlichen Begleitung des Walfangs.[2]
Molodjoschnaja-Station RusslandRussland Russland 1962 Winter 67° 40′ S, 45° 50′ O-67.66666666666745.833333333333[2] Enderbyland
Mizuho JapanJapan Japan 1970 Sommer 70° 41′ S, 44° 19′ O-70.68333333333344.316666666667 Königin-Maud-Land, Grenzbereich zum Enderbyland
Mawson AustralienAustralien Australien 1954 Winter 67° 36′ S, 62° 52′ O-67.662.866666666667 Holme Bay, Robertsen Land
Sojus RusslandRussland Russland 1982 Sommer 70° 21′ S, 68° 28′ O-70.3568.47 Wilkes-Land

Stationen am Indischen und Pazifischen Ozean

Diese liegen am Indischen Ozean bis zum Pazifischen Ozean in der Nähe der Datumsgrenze am Kap zum Ross-Meer

Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Druschnaja 4 RusslandRussland Russland 1987-01-01 Sommer 69° 44′ 9″ S, 73° 42′ 6″ O-69.73583333333373.701666666667 Ingrid-Christensen-Küste, Princess-Elizabeth-Land. Bis zum 18. April 1995 war die Station ganzjährig in Nutzung, seitdem ist sie nur noch im Sommer besetzt.[5]
Gondwana-Station DeutschlandDeutschland Deutschland 1983 Winter 74° 38′ S, 164° 13′ O-74.633333333333164.21666666667 Wurde für spezielle geologische Forschungen des Transatlantischen Gebirges an der Terra-Nova-Bay am Ross-Meer eingerichtet und betrieben. Der Stationsname ist von der Kontinentaltheorie Alfred Wegeners abgeleitet, wonach es den Südkontinent Gondwana gegeben haben soll.
Ruskaja[2] SowjetunionUdSSR UdSSR vor 1987 Winter 74° 46′ S, 136° 51′ O-74.766666666667136.85
Progress RusslandRussland Russland 1989 Winter 69° 22′ 44″ S, 76° 23′ 13″ O-69.37888888888976.386944444444 Larsemann Hills, Princess Elizabeth Land
Law Base AustralienAustralien Australien 1986 Sommer 69° 23′ S, 76° 23′ O-69.38333333333376.383333333333 Larsemann Hills
Zhongshan China VolksrepublikChina China 1989 Winter 69° 22′ 16″ S, 76° 22′ 11″ O-69.37111111111176.369722222222
Davis AustralienAustralien Australien 1957 Winter 68° 35′ S, 77° 58′ O-68.58333333333377.966666666667 Ingrid Christensen Coast, Princess Elizabeth Land
Mirny RusslandRussland Russland 1956 Winter 66° 33′ S, 93° 1′ O-66.5593.016666666667 Davis sea coast
Casey AustralienAustralien Australien 1959 Winter 66° 17′ S, 110° 32′ O-66.283333333333110.53333333333 Vincennes Bay auf der Ardery-Insel. Die Forscher untersuchten vor allem die Vogelwelt des Gebietes und hatten dazu auch Biologen aus den Niederlanden zu Gast, die sich speziell mit Studien der Ökologie von Riesensturmvögeln befassten.[6] In der Saison 1986/87 wurde die Station umfassend rekonstruiert.
Law Dome AustralienAustralien Australien 198? Sommer 66° 53′ S, 113° 15′ O-66.883333333333113.25
Law Dome Summit AustralienAustralien Australien 1986 66° 44′ S, 112° 50′ O-66.733333333333112.83333333333 (Automatische Wetterstation)
DDU (Dumont d'Urville) FrankreichFrankreich Frankreich 1956 Winter 66° 40′ S, 140° 1′ O-66.666666666667140.01666666667 Île des Pétrels Island, archipel de Pointe Géologie

Stationen an der Ross-See

Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Leningradskaja SowjetunionUdSSR UdSSR,
bei Wiedereröffnung RusslandRussland Russland
1971-02-25 (bis 1991);
2007
Winter 69° 30′ 0″ S, 159° 23′ 0″ O-69.5159.38333333333 Liegt an der Oates-Küste, Viktorialand. Die Forscher beschäftigten sich vor allem mit Meteorologie, Ozeanografie, Glaziologie und Magnetismus. Nach der Schließung im Jahr 1991 wurde die Station in der Saison 2007/08 wieder in Betrieb genommen.
Macquarie Island AustralienAustralien Australien vor 1987 Winter 54° 30′ 0″ S, 158° 56′ 0″ O-54.5158.93333333333 [2]
Mario Zucchelli ItalienItalien Italien 1985 Sommer 74° 41′ 42″ S, 164° 7′ 0″ O-74.695164.11666666667 Rossmeer-Gebiet, Viktorialand in der Terra Nova Bay.
1985 wurde im Rahmen der zweiten italienischen Antarktisexpedition mit dem Aufbau der Station begonnen, die anfangs nur für den Sommerbetrieb genutzt werden konnte und den Namen Terra-Nova-Station erhielt. Die Station belegt eine Fläche von 650 Quadratmeter und umfasst 12 Einzelcontainer, die für Wohnen, als Magazine, Laboratorien und Versorgungszwecke dienen. Die Forscher absolvierten ein umfassendes Programm von geologischen, vulkanologischen, atmosphärischen und klimatischen Untersuchungen. Des Weiteren beschäftigen sie sich mit Meeresuntersuchungen, Erdmagnetismus und der Tierwelt des Gebietes. Im Dezember 1987 begann der Ausbau für eine ganzjährige Nutzung der Station.[7]
McMurdo Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1956 Winter 77° 51′ S, 166° 40′ O-77.85166.66666666667 Hut Point Peninsula. Die große etwa 3 km lange Flugzeugpiste aus Schnee und Eis trägt den eigenen Namen Williamsfield Airbase. Sie wird von mehreren Nationen genutzt.[8]
Scott NeuseelandNeuseeland Neuseeland 1957 Winter 77° 51′ S, 166° 45′ O-77.85166.75 Pram Point, Ross-Insel. Ein längerfristiger Forschungsschwerpunkt waren Pinguine, die Standorte der verschiedenen Tiere wurden exakt bestimmt und entlang der Küsten der Ross Depandencies erfolgte eine Zählung der Adeliepinguine im Rahmen des Internationalen Forschungsprogramms International Survey of Antarctic Seabirds (ISAS) in den Jahren 1981 bis 1987. − Nach 30 Jahren der Nutzung wurden die Hütten 1986/87 von Piioniereinheiten der neuseeländischen Armee modernisiert (Huts restoration project).[9]

Stationen im Inneren der Antarktis

Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Amundsen-Scott
South Pole
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1957 Winter 89° 59′ 51″ S, 139° 16′ 22″ O-89.9975139.27277777778 Südpol
Concordia (Dome C) FrankreichFrankreich Frankreich / ItalienItalien Italien 1997 Sommer 75° 6′ S, 123° 21′ O-75.1123.35 Dôme C
Dome C FrankreichFrankreich Frankreich / ItalienItalien Italien 2003 Sommer 75° 6′ S, 123° 23′ O-75.1123.38333333333
Dome Fuji JapanJapan Japan 1995 Sommer 77° 19′ S, 39° 42′ O-77.31666666666739.7
Kohnen DeutschlandDeutschland Deutschland 2001 Sommer 75° 0′ S, 0° 4′ O-750.066666666666663 Nach Aufgabe der Filchner-Station mit den geborgenen Wohn- und Arbeitscontainern neu errichtet.
Wostok RusslandRussland Russland 1957 Winter 78° 27′ S, 106° 51′ O-78.45106.85[2] Hier wurde die tiefste jemals auf der Erde gemessene Temperatur mit – 89,2 °C ermittelt (Kältepol). Die Station wird im 21. Jh. gemeinsam von russischen, US-amerikanischen und französischen Forschern genutzt.[10]

Stationen in der Westantarktis

Die Westantarktis weist zum südamerikanischen Kontinent. Ihr Ausläufer, die Antarktische Halbinsel, trennt Atlantik und Pazifik. Wegen der Nähe zu Feuerland und der weiten Ausdehnung nach Norden ist sie am leichtesten zu erreichen. Stationen lassen sich hier mit weniger Aufwand betreiben, weswegen es in dieser Region die meisten und auch die ältesten Stationen gibt.

Stationen auf den Südorkneyinseln und an der Ostküste der Antarktischen Halbinsel

am Weddell-Meer
Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Drescher-Station DeutschlandDeutschland Deutschland 1989 (etwa) Sommer 72° 50′ S, 19° 2′ O-72.83333333333319.033333333333 Es handelt sich um ein mobiles Eiscamp.
Esperanza ArgentinienArgentinien Argentinien 1952 Winter 63° 24′ S, 56° 59′ W-63.4-56.983333333333[2] Punta Foca, bahia Esperanza. 1953 daneben eine militärische Station eröffnet (Destacamento Militar Esperanza), die 1964 in Base de Ejercito Esperanza umbenannt wurde.[4] Im Jahr 1984 wurde der Stationsname erneut geändert, sie heißt seither Base Antartica Esperanza – Fortin Sargento Cabral. Ihr wissenschaftliches Augenmerk liegt auf meteorologischen Untersuchungen.
Marambio ArgentinienArgentinien Argentinien 1969-09-25 Winter 64° 14′ S, 56° 38′ W-64.233333333333-56.633333333333 Seymour Island. Vollständiger Name zuerst Base Aera Vicecomodoro Marambio. Die Station besteht aus 11 größeren Gebäuden, die Platz für bis zu 58 Personen bieten. Hier stehen ständig ein Propellerflugzeug und ein Hubschrauber für Forschungsflüge bereit.
Matienzo ArgentinienArgentinien Argentinien 1961-03-15 Sommer 64° 58′ S, 60° 4′ W-64.966666666667-60.066666666667 Nunatak Larsen. Zuerst als Base Conjunta Teniente (Tte.) Matienzo eröffnet, 1965 umbenannt in Base aerea Tte. Matienzo.
Orcadas del Sur ArgentinienArgentinien Argentinien 1904 Winter 60° 44′ S, 44° 44′ W-60.733333333333-44.733333333333 Süd-Orkney-Inseln, Isthmus der Laurie-Insel
Petrel-Station ArgentinienArgentinien Argentinien 1967-02-22 Winter 63° 28′ S, 56° 12′ W-63.466666666667-56.2 Dundee-Insel, Kap Welchness. Seit 1953 gab es hier gelegentliche Nutzungen einer Schutzhütte. Offiziell wurde die Station mit dem vollständigen Namen Aeronaval Petrel erst 1967 eingeweiht. Bis 1974 diente sie nur als Marinebasisstation (Destacamento Naval Petrel), seit 1980 heißt sie nur noch Petrel. Die Station umfasst 10 Wohn- und Arbeitsgebäude für bis zu 15 Personen.[11]
Signy (Base H) Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1947 Winter;[2] ab 1996 nur noch Sommer 60° 43′ S, 45° 36′ W-60.716666666667-45.6 Borge Bay, Signy Island, Südliche Orkneyinseln

Stationen an der Westküste der Antarktischen Halbinsel

an der Bellingshausen-See
Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Adelaida ChileChile Chile 1984 Winter 67° 46′ S, 68° 54′ W-67.766666666667-68.9 Dient hauptsächlich als Stützpunkt der chilenischen Luftwaffe.
Arturo-Prat-Station ChileChile Chile 1947 Winter 62° 30′ S, 59° 41′ W-62.5-59.683333333333 Greenwich Island, Süd-Shetland-Inseln.
Brown, Estacion Cientifica Almirante (Alte.) ArgentinienArgentinien Argentinien 1951 Sommer 64° 53′ S, 62° 52′ W-64.883333333333-62.866666666667 Punta Proa, Bahía Puerto Paraíso. Seit 1955 im argentinischen Antarktisforschungsprojekt. Von Dezember 1960 bis 1964 Umbau von einer Marinestation zur Forschungsstation und mit neuem Namen wieder eröffnet. Im April 1984 durch ein Großfeuer fast vollständig abgebrannt und einige Zeit unbewohnbar.[12]
Camara ArgentinienArgentinien Argentinien 1953-04-01 Sommer 62° 36′ S, 59° 54′ W-62.6-59.9 Livingston Island Süd-Shetland-Inseln.
Zunächst als Station Bahia Luna eröffnet, 1955 in Camara umbenannt.[4]
Decepción, Destacamento Naval ArgentinienArgentinien Argentinien 1948 Sommer 62° 59′ S, 60° 43′ W-62.983333333333-60.716666666667 Deception Island, Süd-Shetland-Inseln; Marine-Basisstation[4]
Gabriel de Castilla SpanienSpanien Spanien 1989 Sommer 62° 58′ 51″ S, 60° 41′ 0″ W-62.980833333333-60.683333333333 Deception Island, Süd-Shetland-Inseln. Im Rahmen der ersten spanischen Antarktisexpedition errichtet. Die Station bietet Platz für rund 30 Personen, hauptsächlich richten sich die Forschungsarbeiten auf den Fischbesatz, weil es auch um neue Fanggründe für die spanische Fischereiflotte geht.
Juan Carlos I. SpanienSpanien Spanien 1988 Sommer 62° 39′ S, 60° 23′ W-62.65-60.383333333333 Livingston Island, Süd-Shetland-Inseln.
Die Komponenten der Station wurden in Finnland gebaut und können rund 30 Überwinterer aufnehmen. Ihre Forschungen umfassen Meteorologei, Biologie, Geologie und Vulkanologie.
Luis Carvajal Villarroel (Teniente ~) ChileChile Chile 1985 67° 45′ S, 68° 55′ W-67.7525-68.917777777778 Adelaide-Insel. Diese Antarktisstation ist eine frühere britische Einrichtung mit dem alten Namen Base T, die von 1961 bis 1977 benutzt wurde. Sie dient als Flugbasis für Einsätze im Inneren des antaktischen Territoriums und wurde inoffiziell bereits 1983 in Betrieb genommen.[13]
Luis Risopatron ChileChile Chile 19?? Sommer 62° 22′ S, 59° 40′ W-62.366666666667-59.666666666667 Robert Island, Süd-Shetland-Inseln
Melchior, Destacamento Naval ArgentinienArgentinien Argentinien 1947 Sommer 64° 20′ S, 62° 59′ W-64.333333333333-62.983333333333 Melchior-Inseln, Marinebasisstation[4]
O'Higgins ChileChile Chile 1948 Winter 63° 19′ 0″ S, 57° 54′ 0″ W-63.316666666667-57.9 Vollständiger Name der Staion ist Bernardo O'Higgins.
Palmer Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1965 Winter 64° 46′ S, 64° 3′ W-64.766666666667-64.05 Anvers-Insel
Pedro Vicente Maldonado EcuadorEcuador Ecuador 1990 Sommer 62° 26′ S, 59° 45′ W-62.433333333333-59.75 Greenwich Island, Süd-Shetland-Inseln
Primavera ArgentinienArgentinien Argentinien 1977-03-08 Sommer

64° 9′ S, 60° 57′ W-64.15-60.95

Kap Primavera.
Rothera Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Vereinigtes Königreich 1975 Winter 67° 34′ S, 68° 7′ W-67.566666666667-68.116666666667[2] Rothera Point, Adelaide-Insel
San Martín, General (Gral.) ArgentinienArgentinien Argentinien 1950; 1976 wieder eröffnet Winter 68° 8′ S, 67° 4′ W-68.133333333333-67.066666666667[2] Barry Islet, San Martin Islet an der Margarethen-Bucht. Am 27. Dezember 1960 geschlossen, 1973/74 und 1974/75 nur im Sommer besetzt.[4]
St. Kliment-Ochridski-Station BulgarienBulgarien Bulgarien 1988 Winter 64° 46′ S, 64° 3′ W-64.766666666667-64.05 Im Rahmen der 33. Sowjetischen Antarktisexpedition waren vier Spezialisten mitgereist, die auf der Livingston-Insel zwei Fertigteilhäuser als erste bulgarische Forschungsstation aufgestellt hatten. Sie erhielt den Namen Hemus. In der folgenden Saison wurde die eigentliche Station auf dem Alexander-I.-Land errichtet. Die Forschungen konzentrierten sich auf geologische Untersuchungen, darüber hinaus wurden auch Aufgaben der Geophysik und Meteorologie wahrgenommen. Die Station wird nicht in jeder Saison besetzt.[14]
St. Kliment-Ochridski BulgarienBulgarien Bulgarien 1988 (Schutzhütte),
1993
Sommer 62° 38′ 29″ S, 60° 21′ 53″ W-62.641388888889-60.364722222222 Livingston Island, Süd-Shetland-Inseln. Dies ist die provisorisch errichtete erste Station.
Videla: GGV
Gabriel González Videla
ChileChile Chile 1951 Sommer 64° 49′ S, 62° 51′ W-64.816666666667-62.85
Villa Las Estrellas SpanienSpanien Spanien, übergeben an ChileChile Chile 1983 Winter (80 Personen); Sommer (120 Personen) Es handelt sich um eine nur für zivile Zwecke eingerichtete Station, die ganz in der Nähe von Tte. Marsh liegt und ganze Familien beherbergt. Details siehe en:Villa Las Estrellas.
Wernadski UkraineUkraine Ukraine 1996 Sommer 65° 15′ S, 64° 16′ W-65.25-64.266666666667 ehemalige britische Station Faraday auf der Galindez-Insel, Antarktische Halbinsel
World Park Base[15] (Greenpeace-Station) Greenpeace.svg
Greenpeace
1986/87 Winter In circa 50 km Abstand zur amerikanischen Station McMurdo, am Cape Evans am Ross-Meer.
Die Wohn- und Arbeitsgebäude bestehen aus Holz und sollen damit vorbildhaft biologisch abbaubar sein. Zu den jeweiligen Überwinterungsmannschaften gehören je vier Personen, die Leiter und die Mitarbeiter kommen aus verschiedenen Nationen und Fachrichtungen. Sie spezialisierten sich auf die Untersuchung von Umweltschäden, die durch den langjährigen Betrieb von Forschungsstationen in der Antarktis auftraten und auftreten. Schwerwiegende Umweltschäden wurden an der Station Scott-Base (ungereinigte Abwässer wurden ins Meer geleitet), an McMurdo (eine riesige Müllhalde, auf der auch technische Geräte mit PCB gelagert wurden und es wurde eine Verseuchung der Meeresbucht mit rund 200.000 Liter Treibstoff festgestellt, die aus undichten Tanks herausquollen), an der Station Dumont d'Urville (der Bau einer Landebahn wurde verhindert, die den Lebensraum von 75.000 Pinguinen gefährdet hätte), an der Station Leninsgradskaja (ein Mülllager mit chemischen Abfällen, Glas und Plaste wurde öffentlich gemacht) und schließlich wurde am Standort eines früheren Atomreaktors (Nukey Poo) erhöhte Radioaktivität gemessen.
Greenpeace verfolgt mit allen diesen Expeditionen und Aktionen das Ziel, einen Beobachterstatus im Antarktisvertrag zu erhalten, um damit zum Erhalt des antarktischen Ökosystems beizutragen.[16] [17]

Stationen auf der King-George-Insel

Stationsname Land seit Saison Ort Bemerkungen
Arctowski PolenPolen Polen 1977 Winter 62° 9′ S, 58° 28′ W-62.15-58.466666666667 Admiralty Bay, King George Island. Die polnischen Wissenschaftler richteten auf der Station eine botanische Samenbank ein, in der das genetische Material wertvoller Kulturpflanzen und wildwachsender Pflanzen aus der ganzen Welt tiefgekühlt lagert.
Artigas UruguayUruguay Uruguay 1984 Sommer* 62° 11′ S, 58° 51′ W-62.183333333333-58.85 King George Island, in der östlichen Maxwell Bay. Bei der Inbetriebnahme der Station wurden drei aus Neuseeland gelieferte Containerhütten aufgestellt, von denen zwei miteinander verbunden werden können. Die geplante ganzjährige Nutzung (*) wurde jedoch nicht durchgeführt.[18]
Corbeta Uruguay[3] UruguayUruguay Uruguay vor 1987 Winter 59° 27′ S, 27° 19′ W-59.45-27.316666666667
Bellingshausen RusslandRussland Russland 1968 Winter 62° 12′ 0″ S, 58° 58′ 0″ W-62.2-58.966666666667 Collins Harbor, King George Island
Dallmann DeutschlandDeutschland Deutschland 1994 Sommer 62° 14′ 16″ S, 58° 39′ 52″ W-62.237777777778-58.664444444444 Annex der argentinischen Station Jubany auf King George Island
Escudero ChileChile Chile 1994 Winter 62° 11′ S, 58° 58′ W-62.183333333333-58.966666666667 King George Island, Süd-Shetland-Inseln
Comandante Ferraz BrasilienBrasilien Brasilien 1984-02-06 Winter 62° 5′ S, 58° 23′ W-62.083333333333-58.383333333333 King George Island. Im Januar 1984 von 12 Militärangehörigen und weiteren Spezialisten im Rahmen der zweiten brasilianischen Antarktisexpedition errichtet. Die Stationsbauten bestehen aus Spezialstahl und können hydraulisch angehoben werden. Sie besitzt eine Fläche von 250 m² und bietet Platz für 12 Wissenschaftler und einige Hilfskräfte. Die Versorgung erfolgte per Flugzeug über die chilenische Antarktisstation Teniente Marsh.[19] Im März 1985 wurde die Station vorübergehend geschlossen, eine Überwinterung erfolgte erst ab der nächsten Saison.
Große Mauer (Chang Cheng) China VolksrepublikChina China 1985-02-15 Winter 62° 13′ S, 58° 58′ W-62.216666666667-58.966666666667 King George Island.
Die Station (chinesische Umschrift Changcheng) wurde mit großem personellen und materiellen Aufwand ganz in der Nähe der polnischen Station (Arctowski), der chilenischen Station (Marsh) und der brasilianischen Station (Ferraz) errichtet. Sie besteht aus zwei Hauptgebäuden mit insgesamt 37 Räumen bei 350 m², einer meteorologischen Beobachtungsstation, vier Nebengebäuden und enthält einen 20 Meter hohen Funkmast sowie einen Hubschrauberlandeplatz. Erster Leiter dieser Station wurde Dr. Guo Kung. Erst ab 1986 erfolgte eine Erweiterung zur Ganzjahresnutzung.[20]
Jubany ArgentinienArgentinien Argentinien 1953 Winter 62° 14′ 0″ S, 58° 40′ 0″ W-62.233333333333-58.666666666667[2] Caleta Potter, Süd-Shetland-Inseln an der Maxwell Bay. Im Jahr 1953 hatte Argentinien an dieser Stelle eine Schutzhütte aufgebaut, die erst im Jahr 1982 zu einer festen dauerhaft bewohnbaren Forschungsstation wurde. In der Nähe gibt es aber noch immer Schutzhütten unter argentinischer Hoheit (Gurruchaga und Ballve). – Innerhalb eines Briefmarken-Motiv-Kleinbogens der argentinischen Post aus dem Jahr 1986 ist die Station Jubany dargestellt.[21]
King Sejong Station Korea SudSüdkorea Südkorea 1988-02-17 Winter 62° 13′ S, 58° 47′ W-62.223055555556-58.786944444444 King-George-Inseln. Die Eröffnung der ersten südkoreanischen Antarktisstation wurde mit der Herausgabe einer Sonderbriefmarke am Eröffnungstag gewürdigt.
Machu Picchu PeruPeru Peru 1989 Sommer 62° 5′ S, 58° 28′ W-62.083333333333-58.466666666667 am Ende der Admiraltybucht
Marsh, Base Area Antarctica Teniente Rodolfo Marsh ChileChile Chile 1969-03-07 Winter 62° 12′ S, 58° 54′ W-62.2-58.9 King George Island: Die Station eröffnete unter dem Namen des chilenischen Präsidenten Eduardo Frei Montalva. Da sie von der Luftwaffe unterhalten wird, erhielt sie 1980 den neuen Namen. Das hier später angesiedelte Antarktische Meteorologische Zentrum bekam dagegen den Namen Presidente Frei. Die Umbenennung der Forschungsbasis wurde in der Emission einer Sonderbriefmarke 1981 gewürdigt. Es handelt sich um Unterkünfte für ganze Familien einschließlich der Kinder, sogar ein Hotel für die kurzzeitige Unterbringung von Touristen ist errichtet worden. Naturschützer kritisieren die dadurch entstandene starke Besiedlung im antarktischen Naturraum.[22] Wissenschaftler arbeiten auf dem Gebiet der Meteorologie und der Ozeanographie.

Ehemalige Stationen auf Antarktika und den antarktischen Inseln

(alphabetisch)

Stationsname Land von bis Ort Bemerkungen
Asuka[2] JapanJapan Japan 1970 1991 71° 32′ 0″ S, 24° 8′ 0″ O-71.53333333333324.133333333333 Prinzessin-Ragnhild-Land, Königin-Maud-Land. Das Asuka Camp war zunächst nur im antarktischen Sommer besetzt, 1986 wurde es für eine ganzjährige Nutzung ausgebaut.
Belgrano, Base General
(Belgrano I)
ArgentinienArgentinien Argentinien 1955-03-10 1980-01-30 77° 59′ S, 38° 44′ W-77.983333333333-38.733333333333 Filchner-Schelfeis. In der Saison 1964/65 umbenannt in Base de Ejercito Belgrano; musste geschlossen werden, da sie zu tief in das Eis eingesunken war.[4]
Biscoe, Campamento Punta ~ ChileChile Chile 1983 64° 49′ S, 63° 49′ W-64.816666666667-63.816666666667 Ein Forschungsschwerpunkt war Geodäsie und Glaziologie.[23]
Comodoro Guesalaga ChileChile Chile 1983 67° 46′ S, 68° 54′ W-67.766666666667-68.9 [23]
Copper Mine ChileChile Chile 1983 62° 23′ S, 59° 40′ W-62.383333333333-59.666666666667 [23]
Druschnaja 1 SowjetunionUdSSR UdSSR
Druschnaja 2 SowjetunionUdSSR UdSSR
Druschnaja 3 SowjetunionUdSSR UdSSR
Dakshin Gangotri[2] IndienIndien Indien 1983 1991 (ca.) 70° 5′ 0″ S, 12° 0′ 0″ O-70.08333333333312 1983 mit einem Team aus 82 Personen südlich der Station Nowolasarewskaja aufgebaut. Zurück blieben 12 Überwinterer, davon 3 Wissenschaftler. Leiter der Station war Oberleutnant S. S. Sharma.[24] Im Sommer 1984 wurde die Station um drei Containerhütten erweitert und es wurden eine automatische Empfangsstation für Satelliten-Wetterdaten und eine HF-Sendeanlage installiert. Im Winter 1984/85 erledigte ein neues Wissenschaftlerteam weitere Arbeiten auf den Gebieten Meteorologie, Biologie, Molekularbiologie, Geologie und Ozeanographie, der neue Leiter war Oberstleutnant Kumaresh.[25]
Ellsworth, Estacion Cientifica ArgentinienArgentinien Argentinien 1957-01-24 1962 77° 43′ 0″ S, 41° 8′ 0″ W-77.716666666667-41.133333333333 Von den USA eingerichtet und an Argentinien übergeben.[4]
Filchner-Station DeutschlandDeutschland Deutschland 1982 1999 77° 6′ S, 50° 24′ W-77.1-50.4 Musste 1999 durch Gletscher-Abbruch aufgegeben werden. Die geborgenen Container kamen beim Aufbau der neuen Kohnen-Station wieder zum Einsatz.
Georg-Forster-Station Deutschland Demokratische Republik 1949DDR Deutsche Demokratische Republik 1987-07-1 1993 70° 46′ S, 11° 50′ W-70.766666666667-11.833333333333 in der Schirmacher Oase;

Ein Basislaboratorium, das der sowjetischen Nowolasarewskaja-Station angegliedert war, diente bereits seit 1976 als gesonderte Unterkunft für DDR-Wissenschaftler. Es wurde durch die Akademie der Wissenschaften der DDR in eine eigenständige Forschungsstation umgewandelt und mit einem neuen Universalcontainer ausgestattet. Sie erhielt den Namen des deutschen Naturforschers Georg Forster. Es handelte sich zunächst um eine Gruppe von 12 Forschern und Technikern, die als Überwinterer in einem Metallcontainer wohnten und biologische und zoologische Untersuchungen speziell zu Verhaltens- und Bestandsveränderungen durchführten. Nach Aufgabe des Standortes wurden die Stationselemente bis 1996 vollständig abgebaut und abtransportiert.

Komsomolskaja SowjetunionUdSSR UdSSR 1957 1959 (1962) 74° 6′ S, 94° 30′ O-74.194.5 Bis 1959 ganzjährig besetzt; 1962 aufgegeben.[26]
Auf dieser von den Sowjets verlassenen Station sollte im Zeitraum 1965/66 ein Team von neun schweizerischen Forschern im Verbund mit weiteren acht Personen in dem von der Schweizer Gesellschaft der Forscher und Polarfahrer und einer eigens gegründeten Genossenschaft Antarktisexpedition tätig werden. Doch bereits im Vorfeld musste die Genossenschaft im November 1963 Konkurs anmelden, so dass alle Planungen zerronnen.[27]
Little America Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1928 Im Rahmen der ersten großen USA-Antarktisexpedition eingerichtet. Als Geldgeber fungierten vor allem Rockefeller und Henry Ford. Vier Expeditionsschiffe, begleitet von zwei Walfangschiffen, transportierten 82 Expeditionsteilnehmer und die komplette Ausrüstung und Verpflegung sowie drei Flugzeuge und einen Helikopter zur Walfischbucht. Die Station wurde direkt auf der Eisbarriere der Bucht aufgestellt und umfasste 22 einzelne Bauten. Von hier aus erfolgte der erste Überflug des Südpols mit einem Flugzeug − der „Floyd Bennett“ mit dem amerikanischen Polarforscher Richard Evelyn Byrd sowie dem norwegischen Piloten, einem Fotografen und einem Assistenten an Bord. Am 29. November 1929 wurde die amerikanische Flagge direkt über dem Pol abgeworfen.[28] In späteren Jahren (ab 1946) wurden weitere US-amerikanische Stationen in der AA errichtet, die die laufenden Nummern II bis V erhielten.[29]
Maudheim NorwegenNorwegen Norwegen 1950-02-15 1952 71° 3′ S, 10° 56′ W-71.05-10.933333333333 An der Norsel-Bucht gelegen. Die Station entstand durch gemeinsame Vorbereitungen britischer, norwegischer und schwedischer Forscher und Techniker. Sie setzten in diesem Lager Studien zur Meteorologie, Glaziologie, Geologie und Seismik fort, die bereits in den 1930er Jahren von Hjalmar Riiser-Larsen und Finn Lützow-Holm (1890–1950) in der Antarktis begonnen worden waren.[30]
Neumayer I DeutschlandDeutschland Deutschland 1981 1992 70° 37′ S, 8° 22′ W-70.616666666667-8.3666666666667[2] Ekström Eisschelf (Atka Bay, Weddell-See)
Neumayer-Station II DeutschlandDeutschland Deutschland 1993 2009 70° 39′ S, 8° 15′ W-70.65-8.25 Ekström Eisschelf (Atka Bay, Weddell-See), unterirdisch; aufgegeben
Norge (Norway) NorwegenNorwegen Norwegen 1971 70° 30′ S, 2° 52′ W-70.5-2.8666666666667 im Königin-Maud-Land.[30]
Oasis SowjetunionUdSSR UdSSR
ab 1959PolenPolen Polen
1956-10-15 1959-01-21 66° 16′ S, 100° 45′ O-66.274166666667100.74472222222 1959 übergeben an Polen, die die Fotschungsstation unter dem Namen Anton B. Dobrowolski weiter betrieb.[31]
Pionerskaja SowjetunionUdSSR UdSSR 1956-05-17 1959-01-15 69° 40′ S, 95° 31′ O-69.66805555555695.516666666667 [32]
Pol der Unzugänglichkeit (Полюс недоступности) SowjetunionUdSSR UdSSR 1956? 1958-12-26 82° 6′ S, 54° 58′ O-82.154.966666666667 Es handelte sich um eine einzelne Unterkunft von 24 m² für vier Personen. Bei der Eröffnungsfeier der Station wurde auf einem benachbarten Felsen ein Lenindenkmal aufgestellt. − Lange nach der Aufgabe der Station wurde diese im Dezember 2007 für die Unterkunft von drei englischen Abenteurern genutzt, die den Pol der Unzugänglichkeit auf Skiern und mit Hilfe von Zugdrachen erreicht hatten.[33]
Siple Station Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten 1973 1989 75° 55′ S, 83° 57′ W-75.916666666667-83.95 Mit dem Ende der Antarktissaison 1988/89 wurde diese Station geschlossen, da ihre Gebäude immer tiefer im Eis vesunken waren.[34]
Eight station[3] Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten vor 1987 75° 14′ 0″ S, 77° 10′ 0″ O-75.23333333333377.166666666667
Sobral ArgentinienArgentinien Argentinien 1965-04-02 1972 81° 4′ S, 40° 30′ W-81.066666666667-40.5 Auf dem Filchner-Schelfeis in den Sobral pesacola mountains;
Diese Station mit dem vollständigen Namen Base cientific de Ejercito Sobral war dem Südpol am nächsten gelegen und ganzjährig in Betrieb.
Spring ChileChile Chile 1983 64° 18′ S, 61° 3′ W-64.3-61.05 [23]
Vanda Station NeuseelandNeuseeland Neuseeland
Wostok 1 SowjetunionUdSSR UdSSR 1957-12-16 Durch die Station Wostok ersetzt.[35]
Yelcho ChileChile Chile 1963 1966 64° 52′ S, 63° 35′ W-64.866666666667-63.583333333333 Whalers Bay, Deception Island, Süd-Shetland-Inseln. Nach 1966 gelegentlich besetzt, beispielsweise 1983/84.[23]

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweis

  1. Stand 2004 nach COMNAP
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Koordinaten und weitere Angaben aus der Zeitschrift Polar record, Cambridge, 1987; Abschrift aus der Staatsbibliothek Ost-Berlin v. Februar 1988: Aufstellung der offiziell registrierten 1987 arbeitenden Überwinterungsstationen in der Antarktis und deren geografische Lage <liegt bei den 44Pinguinen vor>
  3. a b c d e f Aufstellung weiterer bekannter Dauerstationen in der Antarktis und deren geografische Lage
  4. a b c d e f g h Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 2). Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  5. russische Wiki-Seite zur Station Druschnaja 4
  6. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  7. Dieter Querndt: Zweite italienische Antarktisexpedition 1986–1987 beendet. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  8. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011
  9. Dieter Querndt: Australisches Antarktisches Territorium und Ross Dependencies. In: 'Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  10. russische Wiki-Seite zur Station Wostok
  11. Bernd Geyer: Die argentinische Antarktis (Teil 3). Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  12. Bernd Geyer: Neues aus Argentinien und seinen Forschungsstationen. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  13. Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (hier: Chile) und Antarktissaison 1984–1985. Beiträge im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  14. Dieter Querndt: Bulgarien plant Forschungen auf dem weißen Kontinent (und) Die bulgarische Erkungsexpedition 1987/88. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  15. Günter Haaf: Der Streit um die Torte liegt auf Eis. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, Nr. 4 vom 5. November 1990; S. 28f
  16. Dieter Querndt: 1. Greenpeace-Antarktisexpedition (GAE) 1985–1986, 2. GAE, 3. GAE 1988, 4. GAE 1988–1989. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  17. Stuart Franklin: Protest im Frost; ausführliche Darstelleung der Greenpeace-Aktivitäten 1989/90. In: Geowissen, Arktis + Antarktis, Nr. 4 vom 5. November 1990; S. 62ff
  18. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  19. Bernd Geyer: Die zweite brasilianische Antarktisexpedition. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  20. Bernd Geyer: Erste chinesische Antarktisexpedition 1984/85. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  21. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  22. Dieter Querndt: Die Antarktisstationen auf der King-George-Insel (Südshetlands). In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  23. a b c d e Bernd Geyer: Aktivitäten südamerikanischer Staaten in der Antarktis (2. Teil, 1985). Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  24. Gerhard Höpp: Dritte indische Antarktisexpedition 1983–1984. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  25. Gerhard Höpp: Vierte indische Antarktisexpedition 1984–1985. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  26. russische Wiki-Seite zur Station Komsomolskaja
  27. Dieter Querndt: Erste Schweizerische Antarktisexpedition 1963–1965. Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  28. Dieter Querndt. I. Byrd-Antarktisexpedition 1928–1930. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  29. Antarktis online vom August 2008 (Archiv); abgerufen am 15. April 2011
  30. a b Karl-Heinz Schöne (Halle): Norwegens neue Antarktisaktivitäten. In: Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  31. russische Wiki-Seite zur Station Oasis
  32. russische Wiki-Seite zur Station Pionerskaja
  33. russische Wiki-Seite zur Station Полюс недоступности
  34. D. Querndt: Antarktische Meldungen (hier: US-Antarktisstation Siple); Beitrag im Polarkurier, Zeitschrift für Polarphilatelie, hrsg. vom Arbeitskreis Polarpost beim Bezirksvorstand Erfurt des Philatelistenverbandes im Kulturbund der DDR (1980–1990)
  35. russische Wiki-Seite zur Station Wostok 1

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