- Megalithische Steinkiste
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Als Megalithische Steinkiste oder auch Großkiste wird eine neolithische Steinkiste bezeichnet, die primär in Bohuslän, Dalsland, im nördlichen Halland, in Närke, im westlichen Östergötland in Västergötland und in einem Exemplar im nördlichen Smäland, Schweden vorkommt. Die nördlichste Großkiste wurde 1960 bei Dragby im mittleren Uppland gefunden.
Inhaltsverzeichnis
Abgrenzung
Sie ist nicht mit den mehr als 2000 kleinen, oft unter Rösen liegenden bronzezeitlichen Steinkisten in Schweden zu verwechseln, sondern entspricht typologisch dem westeuropäischen Galeriegrab.
Aufbau
Die Komponenten der megalithischen Kiste wurden aus unterschiedlichen Materialien, vorwiegend jedoch großen erratischen Blöcken errichtet. Die stets rechteckigen Kisten sind mitunter separiert. Es gibt solche mit zwei (Bäckaryd, Småland) und solche mit drei (Trumpetaregården) Bereichen, die durch eine Trennwand mit einem Seelenloch gebildet werden. Seelenlöcher kennzeichnen jedoch ausschließlich im westlichen Mittelschweden den äußeren Zugang und die Zonentrennung in Großkisten. Bisweilen ist ein offener antenartiger überdeckter Vorraum vorhanden.
Die Kiste am Gillhög in Schonen ist drei Meter lang. Sie hat drei Decksteine und einen Boden aus Rollsteinen. In anderen Fällen war der Boden mit Platten bedeckt. Die große Kiste enthielt eine einzige Bestattung. Da sie keinen Zugang aufweist, war sie auch als Einzelgrab geplant. Aus ungeklärter Ursache fehlt den Steinkisten oftmals der Schlussstein einer Schmalseite, oder er wurde durch einen Schwellenstein ersetzt, was auf Kollektivbestattung weist. Die 3,5 m lange Kiste von Ängamöllan ist ein solches Beispiel. Hier fand man sieben Individuen. Dass in Großkisten, auch Nachbestattungen und diese sogar bis in die Bronzezeit erfolgten, belegen u.a. die 3,2 m lange unterteilte Kiste von Trumpetaregården und die 8,2 Meter lange Kiste von Ingemarstorp, beide in Västergotland.
Die megalithischen Steinkisten befinden sich im Erdboden und werden von flachen, runden, ovalen oder eckigen Erd- oder Steinhügeln bedeckt. Die Länge dieser Kisten liegt meist zwischen 2,5 und 4 Metern. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen sie bei sechs bis acht Metern liegt. Diese Grenze überschreiten nur die stark gestörte Kiste von Fjällsökla in Dalsland mit 12 m und die Steinkiste von Södra Härene mit 14 m.
Siehe auch
Literatur
- Mårten Stenberger: Vorgeschichte Schwedens. In: Nordische Vorzeit. Bd. 4. S. 104ff. Wachholtz, Neumünster 1977, ISBN 3-529-01805-8.
Weblinks
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