- Meletius von Antiochien
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Meletius von Antiochien († Mai 381 in Konstantinopel) war von 360 bis 381 Patriarch von Antiochien und verursachte dort das nach ihm benannte Meletianische Schisma, bevor er zum Führer der sogenannten Jungnizäner wurde.
Leben
Meletius kam aus Melitene. Er gehörte während der arianischen Streitigkeiten zur Gruppe der Homöer, die von Acacius von Caesarea angeführt wurde und wurde so 358 Bischof von Sebaste. Als Nachfolger des beliebten Eustathius von Sebaste vermochte sich Meletius aber nicht durchzusetzen und musste bald das Amt aufgeben. 360 wurde Meletius dann zum Bischof von Antiochia geweiht, wo er dem strikten Arianer Eudoxius nachfolgte. Als er dessen Gefolgsleute im Amt beließ oder wieder in dieses aufnahm, wurde er von Constantius II. wieder seines Amtes enthoben und durch Euzoius ersetzt.
Trotz seiner Verbannung nach Armenien gelang es Meletius, seine Wiedereinsetzung zu betreiben, die schließlich 362 unter Julian erfolgte. Eine Aussöhnung mit der Fraktion der Nizäner unter Paulinus von Antiochien scheiterte, als Lucifer von Calaris eben diesen Paulinus zum Bischof weihte und damit das später sog. Meletianische Schisma auslöste, das bis 413 anhielt (und nicht mit dem gleichnamigen Schisma des Meletius von Lykopolis zu verwechseln ist), auch wenn Meletius selbst von Kaiser Valens noch weitere Male (von 365 bis 367 und 371/372 bis 378) verbannt werden sollte. Weder der Tomus ad Antiochenos des Athanasius von Alexandrien noch das Engagement des Basilius von Caesarea vermochte, die Aussöhnung herbeizuführen.
Unter Kaiser Gratian wurde die Verbannung beendet und Meletius erneut in sein Amt eingesetzt. Die Anerkennung des Paulinus (und damit Roms) blieb ihm zwar auch nach einem nizänischen Bekenntnis versagt. Dennoch stieg Meletius zum Führer der nun sog. Jungnizäner auf. 381 leitete er dann das zweite ökumenische Konzil, das erste Konzil zu Konstantinopel, während dessen Teilnahme er dann verstarb. Sein Leichnam wurde in einem feierlichen Zug nach Antiochien rücküberführt und neben den Reliquien des Märtyrers und Bischofs Babylas beigesetzt. Sein Nachfolger wurde Flavian I., der 394 von Theophilos von Alexandreia und schließlich 399 von Papst Anastasius I. anerkannt wurde. Das Meletianische Schisma gilt aber erst mit Alexandros I., der 414 Patriarch wurde, als überwunden.
Literatur
- Eduard Schwartz: Die Kirchengeschichte des 4. Jahrhunderts. In: Zeitschrift für Neutestamentliche Wissenschaft 34, 1935, S. 129–213.
- Klaus-Peter Todt: Meletius von Antiochien. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 1209–1212.
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