- Mennonitengemeinde Norden
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Die Mennonitenkirche gehört zu den bemerkenswerten Gebäuden der ostfriesischen Stadt Norden. Sie steht unter Denkmalschutz[1] und befindet sich an der Südseite des weitläufigen Norder Marktplatzes.
Inhaltsverzeichnis
Baubeschreibung
Bei dem Hauptgebäude der Norder Mennonitenkirche handelt es sich um ein ehemaliges Patrizierhaus, das 1662 erbaut und in alten Quellen als das Kettler`sche Haus bezeichnet wurde. Das Gebäude kam 1795 an die Mennonitengemeinde, die in seinem Innern umfangreiche Umbauarbeiten durchführte. Im linken Teil des Gebäudes wurde die Zwischendecke entfernt, sodass ein zweistöckiger Kirchsaal für rund 150 Personen entstehen konnte. Die Innenarchitektur ist übrigens einzigartig unter den deutschen Mennonitenkirchen vom Rokoko geprägt. Einen besonderen Blickfang bildet - abgesehen von Kanzel und Abendmahlstisch - der Deckenschmuck, ein Schablonengemälde aus dem Jahr 1900.
Die marktseitige Fassade zieren so genannte Fruchtgehänge. Die Gebäude rechts und links des Haupthauses wurden erst später erworben und in der Fassadengestaltung dem Hauptgebäude angepasst. Auf dem Dach des Haupthauses befindet sich ein kleiner Kirchturm, der jedoch kein Geläut besitzt.
Mennonitengemeinde Norden
Die freikirchliche Mennonitengemeinde in Norden wurzelt in der norddeutschen Täuferbewegung, deren Zentrum für lange Zeit die Stadt Emden war. Ein konkretes Gründungsdatum ist nicht bekannt. Es fand jedoch im Jahr 1556 ein Religionsgespräch zwischen dem Pastor der reformierten Gemeinde und Norder Mennoniten statt.
Bereits vor dem Bau der Kirche besaß die Gemeinde ein eigenes Bethaus (Vermaning). Im 18. Jahrhundert spaltete sich die Gemeinde in eine flämische und waterländische Gemeinde. Im April 1780 kam es schließlich zur Wiedervereinigung beider Norder Gemeinden. Bereits zuvor hatte sich die Mennonitengemeinde in Krummhörn der flämischen Gemeinde angeschlossen.
Heute besteht die Gemeinde aus etwa 50 Mitgliedern. Mit den Gemeinden Emden, Leer-Oldenburg und Gronau bildet sie einen Zweckverband, der für die Finanzierung des gemeinsamen Pastors Sorge trägt. Daneben hat sich inzwischen eine Mennonitsche Brüdergemeinde gebildet, die die Kirche ebenfalls nutzt. Gottesdienste finden an jedem Sonntag statt, einige davon - speziell für russlanddeutsche Gemeindemitglieder - in russischer Sprache.
Die Mennonitengemeinde arbeitet intensiv im ökumenischen Arbeitskreis der ostfriesischen Kleinstadt mit und bezeichnet sich selbst, was ihre theologische Position angeht, als eine liberale Mennonitengemeinde.
Siehe auch
Literatur
- Gretje Schreiber: Der Norder Marktplatz und seine Geschichte bis heute, Aurich 1994, ISBN 3-925365-79-6
Weblinks
Einzelnachweise
53.5946944444447.2052777777778Koordinaten: 53° 35′ 41″ N, 7° 12′ 19″ O
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