- Mer-wer
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Mnevis in Hieroglyphen meistens
(Mr-wr)Transkription Mr-wr Mnevis (griechisch für Mer-wer) ist der altägyptische Stier von Heliopolis, als welcher er seit den Pyramidentexten des Alten Reiches belegt ist. Der Name Mer-wer ist jedoch erst seit dem Neuen Reich bezeugt.
Inhaltsverzeichnis
Darstellung
In ägyptischen Darstellungen wie nach antiken Quellen erscheint Mnevis als schwarzer Stier mit starkem Nacken und überdurchschnittlich großen Hoden. Zwischen seinen Hörnern trägt er oft die Sonnenscheibe. Andere Abbildungen zeigen Mnevis auch als Mann mit Rinderkopf[1].
In der Mythologie
Mnevis galt als Sonnenstier und stand den in Heliopolis verehrten Gottheiten nahe. Er war der Herold des Re und mit Atum verbunden, zu dem er die Wahrheit aufsteigen lässt. In manchen Texten wird er mit diesem auch identifiziert und Atum selbst als Stier von Heliopolis bezeichnet. Im Neuen Reich war die Göttin Hesat seine Mutter.
Kult und Kultorte
In Heliopolis wurde ein lebender Stier verehrt. Starb dieser, wurde er begraben und ein anderer Stier wurde auserwählt. Daneben wurde noch ein Fetisch, in diesem Fall eine Stange mit einem Stierkopf als Mnevis verehrt. Bestattungen der Mnevis-Stiere sind seit der Regierungszeit von Ramses II. archäologisch belegt. Die Grabstätte der Mnevis-Stiere lag nördlich von Heliopolis. In griechisch-römischer Zeit fand er in Dendera Verehrung. Erwähnt wurde er ferner in sogenannten Zauberpapyri und bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. wurde sein Name in Italien in Zaubersprüchen noch genannt.
Da Mnevis dem Sonnengott Re nahe stand, wurde er auch in den ersten Regierungsjahren Echnatons verehrt, der ihm in Amarna eine Grabanlage errichtete. Der Kult des Mnevis ist in vielem dem Kult des Apis in Memphis verwandt.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. S.469
Literatur
- Mohamed Moursi: Corpus der Mnevis-Stelen und Untersuchungen zum Kult der Mnevis-Stiere in Heliopolis, In: Studien zur altägyptischen Kultur 10 (1983), S. 247-267
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol-Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6
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