Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke"

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke"

Die Allianz Industrie Forschung AiF (eingetragen als Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V.) ist ein 1954 gegründetes, industriegetragenes Innovationsnetzwerk zur Förderung von Forschung und Entwicklung im Mittelstand. Es verknüpft die Interessen von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Die AiF ist die führende nationale Organisation zur Förderung angewandter F&E für den deutschen Mittelstand. Aufgabe ist es als Dachverband von 102 Branchenverbänden mit 50.000 angegliederten Unternehmen, die Volkswirtschaft Deutschlands in ihrer Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu stärken. Die AiF als gemeinnütziger Verein ist Träger der Industriellen Gemeinschaftsforschung und betreut gemeinsam mit der AiF Projekt GmbH und der AiF F•T•K GmbH, ihren einhundertprozentigen Tochtergesellschaften, weitere Förderprogramme der öffentlichen Hand. Pro Jahr werden rund 600 Mio. € öffentliche Mittel über die AiF für den Mittelstand eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF)

Ehrenamtlicher Präsident der AiF ist der Unternehmer Thomas Gräbener (1. Amtsperiode 2008–2010; 2. Amtsperiode 2011–2013), hauptamtliche Hauptgeschäftsführerin ist seit dem 25. Mai 2010 Stefanie Heiden.

Branchenweit, firmenspezifisch, fachhochschulorientiert und international: Als Kompetenzzentrum für die FuE-Förderung zugunsten des Mittelstands erstreckt sich die Tätigkeit der AiF auf die gesamte Innovationskette. Von der Forschung im vorwettbewerblichen Interesse ganzer Branchen bis zur Umsetzung von Forschungsergebnissen in der betrieblichen Praxis verfolgen die von der AiF betreuten Förderprogramme das Ziel, Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft durch Förderung von FuE zu stärken.

Die AiF vertritt die Interessen mittelständischer Unternehmen in mehreren internationalen Organisationen der europäischen Forschungslandschaft. Dabei setzt sie sich für eine angemessene Beteiligung von KMU an den FuE-Fördermaßnahmen der Europäischen Union (EU) ein.

AiF Projekt GmbH

Auf Beschluss der 57. Ordentlichen Mitgliederversammlung der AiF vom 10. Juni 2010 wurde die Geschäftsstelle Berlin der AiF rückwirkend zum 1. Januar 2010 in die AiF Projekt GmbH ausgegründet. Die AiF Projekt GmbH ist Projektträger des Fördermoduls Kooperationsprojekte im Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM-KOOP) des BMWi. Ihre Geschäftsaktivitäten liegen in den Bereichen von Dienstleistungen aller Art, insbesondere im Zusammenhang mit der Vorbereitung, Durchführung und Bewertung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben, von technischen Begutachtungen, Beratung, Kommunikation und Rechercheleistungen, des Zusammenführens von Kompetenzen aus Forschung und Industrie sowie der Personalvermittlung und des Eventmanagements im Forschungs- und Entwicklungsbereich.

AiF Forschung • Technik • Kommunikation (AiF F•T•K) GmbH

Auf Beschluss des Präsidiums der AiF vom 14. April 2011 wurde am 1. Mai 2011 die zweite 100%ige Tochter des AiF e.V. gegründet. Die AiF F•T•K GmbH bündelt die Projektträgerschaften der AiF zur Förderung der Forschung an Fachhochschulen und ihre Europa-Aktivitäten.

Förderprogramme

Für das Jahr 2011 stehen der AiF insgesamt ca. 712 Mio. Euro für die von ihr betrauten FuE-Förderprogramme der öffentlichen Hand zur Verfügung. Davon entfallen auf die branchenweite Industrielle Gemeinschaftsforschung 135,1 Mio. Euro, auf die firmenspezifischen Programme ZIM (Kooperationsmodul) einschließlich der Vorläuferprogramme (PRO INNO) 540 Mio. Euro sowie auf die Fachhochschulförderung 37 Mio. Euro.

Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)

Bei der vorwettbewerblichen Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) finden sich Unternehmen, weit überwiegend KMU, einer Branche oder eines Technologiefeldes in den Forschungsvereinigungen der AiF zusammen. Das Spektrum reicht von A wie Antriebstechnik bis Z wie Ziegelindustrie. In der IGF können Unternehmen gemeinsame Probleme durch gemeinsame Forschungsaktivitäten lösen, die von Hochschulinstituten und anderen Forschungsstellen durchgeführt werden. Das ist besonders effizient, weil gleich gelagerter Forschungsbedarf vorwettbewerblich gebündelt und das Risiko verteilt wird. Außerdem trägt diese Forschung zur anwendungsorientierten Qualifizierung des Nachwuchses bei.

Mit Hilfe der breitenwirksamen IGF können KMU kontinuierlich neueste Erkenntnisse für die Weiterentwicklung von Produkten, Verfahren und Dienstleistungen sowie zu Fragen der Qualitätssicherung, des Umweltschutzes oder der Normung gewinnen. Die Ergebnisse sind allen interessierten Unternehmen zugänglich.

Der Erfolg der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) geförderten IGF basiert auf einer industriegesteuerten Auswahl und Qualitätsprüfung der Projektideen. Daran sind die Forschungsvereinigungen und rund 170 ehrenamtliche Gutachter der AiF aus Wirtschaft und Wissenschaft beteiligt. Die Industrie finanziert die Infrastruktur, die für die öffentliche Förderung ihrer Forschungsvorhaben erforderlich ist.

Drei zusätzliche IGF-Varianten tragen den aktuellen Veränderungen im Innovationsgeschehen Rechnung. So werden mit ZUTECH insbesondere branchenübergreifende Forschungsprojekte gefördert. Im Rahmen der Variante CLUSTER können größere Vorhaben mit mehreren Teilprojekten realisiert werden, die von der Grundlagenforschung bis zur Umsetzung reichen können, und CORNET ermöglicht transnationale Vorhaben der Gemeinschaftsforschung.

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM)

Mit dem Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) will das BMWI die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von KMU nachhaltig unterstützen und einen Beitrag zum Wachstum der Unternehmen und zur Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen leisten. Die AiF Projekt GmbH ist Projektträger des Fördermoduls „Kooperationsprojekte“ (ZIM-KOOP).

Im Fördermodul ZIM-KOOP können im Rahmen unterschiedlicher Projektformen FuE-Vorhaben zur Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen gefördert werden. Die Förderung kann sich von der Idee bis zum Prototyp erstrecken und zielt vor allem auf Projekte mit erheblichem technischen oder wirtschaftlichen Risiko. Unternehmen können mit anderen Unternehmen oder mit Forschungseinrichtungen kooperieren.

Fachhochschulprogramme

Die Ausrichtung der Fachhochschulen (FH) auf anwendungsorientierte Forschung und Lehre kommt den Bedürfnissen mittelständischer Unternehmen entgegen. Von einer Stärkung der Forschungsaktivitäten von FH profitieren KMU deshalb besonders. Die staatliche Unterstützung erfolgt im Rahmen mehrerer Förderlinien des Programms Forschung an Fachhochschulen mit Hilfe der AiF als Projektträger des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sowie im Rahmen des Förderwettbewerbs FH-Extra, den die AiF im Auftrag des nordrhein-westfälischen Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung (MIWF) durchführt. Die Fachhochschulförderung dient sowohl dem Wissens- und Technologietransfer in mittelständische Unternehmen als auch einer Verbesserung praxisnaher Qualifikationsmöglichkeiten für Studierende und Forschungspersonal in Fachhochschulen.

Forschungspreis

Seit 1997 vergibt die AiF jährlich den mit 5.000 € dotierten „Otto von Guericke“-Preis, der herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Industriellen Gemeinschaftsforschung kleiner und mittlerer Unternehmen würdigt, die sowohl die Forschung als auch die Umsetzung bis hin zur praktischen Anwendung umfassen.

Geschichte

Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen – kurz: AiF – lautet der Name der Dachorganisation, die am Dienstag, dem 22. Juni 1954, um 14.30 Uhr im „Haus der Länder“ in Königstein im Taunus ins Leben gerufen wurde, um gemeinsam ideelle und materielle Ziele auf dem Feld der Gemeinschaftsforschung zu verfolgen. Vertreter von acht Forschungsvereinigungen unterzeichnen das Protokoll der Gründungsversammlung sowie die Satzung der AiF. Martin Westermann wird zum ersten Präsidenten der AiF gewählt.

Bis zur ersten ordentlichen Mitgliederversammlung der AiF am 27. Oktober 1954 in Wiesbaden treten der AiF weitere zwölf Forschungsvereinigungen bei, so dass sie noch in ihrem Gründungsjahr mit insgesamt 20 ordentlichen Mitgliedern an den Start gehen kann. Damit ist die Basis eines branchenübergreifenden Innovationsnetzwerkes für den industriellen Mittelstand geschaffen, das sehr rasch die Aufmerksamkeit anderer Branchen auf sich zieht.

Bis zum Ende des ersten Jahrzehnts ihres Bestehens zeigt die AiF ein rasantes Wachstum: Die Zahl der Mitglieder verdreifacht sich. 1964 gehören ihr bereits 59 Forschungsvereinigungen an.

Die 13. Mitgliederversammlung der AiF am 5. Dezember 1966 in Bad Godesberg kürt Otto von Guericke, den Begründer der Vakuumtechnik, zum Namenspatron der AiF. Er vereint als Politiker, Wissenschaftler und Ingenieur eine politische, eine theoretisch-experimentelle und eine praktische Seite in sich, deren dichte Vernetzung auch die Aktivitäten der AiF kennzeichnet.

1974 beträgt die Anzahl der Forschungsvereinigungen 74, im Jahr 1984 sind es 92, bis zum Jahr 1994 ist die Anzahl auf 106 angestiegen. Im Jahr 2010 gehören der AiF insgesamt 101 Forschungsvereinigungen als ordentliche Mitglieder an.

Am 15. November 1990 – also sechs Wochen nach der deutsch-deutschen Wiedervereinigung – wird die Berliner Außenstelle der AiF im ehemaligen Haus der Ministerien der DDR in der Leipziger Straße eröffnet. Zehn neu gewonnene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen sich an die Arbeit. 1992 zieht diese Außenstelle der AiF – die im Jahr 2010 rund 90 Mitarbeiter beschäftigt – in die Tschaikowskistraße nach Pankow um.

Chronologische Reihe der ehrenamtlichen Präsidenten der AiF

  • 1954 – 1958: Martin Westermann
  • 1958 – 1962: Hermann Rathert
  • 1962 – 1968: Herbert Stussig
  • 1969 – 1974: Günter Peddinghaus
  • 1975 – 1978: Nikolaus Fasolt
  • 1978 – 1982: Carl-Otto Bauer
  • 1982 – 1986: Erwin Müller
  • 1987 – 1992: Otto Schiele
  • 1993 – 2001: Hans Wohlfart
  • 2002 – 2007: Johann Wilhelm Arntz
  • seit 2008  : Thomas Gräbener

Chronologische Reihe der hauptamtlichen Hauptgeschäftsführer der AiF

  • 1954 – 1957: Fritz Nordhausen
  • 1957 – 1958: Rolf Weidemann
  • 1958 – 1962: Hans Bremme
  • 1962 – 1966: Edgar Schulz-Finke
  • 1966 – 1968: Ferdinand Ernst Nord
  • 1969 – 1978: Ernst John von Freyend
  • 1979 – 1999: Hans Klein
  • 1999 – 2010: Michael Maurer
  • seit 2010: Stefanie Heiden

Forschungsvereinigungen der AiF

Unter dem Dach der AiF haben sich 102 industriegetragene Vereinigungen, die den mittelständischen Forschungsbedarf bündeln, zusammengeschlossen. Bei diesen ordentlichen Mitgliedern handelt es sich um Zusammenschlüsse von Unternehmen – insbesondere kleinen und mittleren – einer Branche oder eines Technologiefeldes mit bundesweitem Aktionsradius. Ca. 1/3 davon hat eigene Forschungseinrichtungen. Die Forschungsvereinigungen bilden die Basis eines weltweit einzigartigen Innovationsnetzwerkes, das Wirtschaft und Wissenschaft miteinander verzahnt und dabei partnerschaftlich mit dem Staat kooperiert. Ihr Spektrum reicht von „A“ wie Antriebstechnik bis „Z“ wie Ziegelindustrie.

Ausgewählte Forschungsvereinigungen der AiF

Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik e.V. (GFaI)

Die Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Die satzungsgemäße Aufgabe der GFaI ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung sowie Bildung. Die GFaI ist eine gemeinnützige Forschungsvereinigung. Mit ca. 90 Mitarbeitern werden in der GFaI wissenschaftliche Projekte bearbeitet sowie FuE-Aufträge und -Dienstleistungen durchgeführt. Sie fördert FuE in der angewandten Informatik und organisiert die industrielle Gemeinschaftsforschung auf diesem Gebiet im Rahmen der AiF. Die GFaI ist An-Institut der HTW Berlin und der BHT Berlin.

Wichtige Forschungsbereiche der GFaI sind:

Ein herausragendes Forschungs- und Entwicklungsprojekt der GFaI ist die Akustische Kamera, ein komplexes System zur Ortung und Kartierung von Schallquellen. Die Akustische Kamera konnte mehrere nationale Preise und Nominierungen erringen.

Die GFaI führt einige bekannte Veranstaltungen wie die 3D-NordOst (Anwendungsbezogener Workshop zur Erfassung, Modellierung, Verarbeitung und Auswertung von 3D-Daten, die EVA Berlin (Electronic Imaging & the Visual Arts; Co-Veranstalter) sowie die BeBeC (Berlin Beamforming Conference; Co-Veranstalter) durch. Des Weiteren wurde sie bereits mehrmals ausgezeichnet, unter anderem mit der Nominierung des Teams der Innovation „Die Akustische Kamera“ für den Deutschen Zukunftspreis 2005, dem Otto von Guericke-Preis der AiF 1998 und 2001 für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der industriellen Gemeinschaftsforschung kleiner und mittlerer Unternehmen, die sowohl die Forschung als auch die Umsetzung bis zur praktischen Anwendung umfassen.

Forschungskreis der Ernährungsindustrie (FEI)

Der Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI) mit Sitz in Bonn fördert vorwettbewerbliche, praxisrelevante Lebensmittel- und Ernährungsforschung, um insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) der Lebensmittelwirtschaft den Zugang zu innovativen Forschungsergebnissen zu eröffnen. Er wurde 1953 in Eigeninitiative forschungsaktiver Unternehmen gegründet und ist die einzige branchenübergreifende Forschungsorganisation der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Kerngedanke seiner Arbeit ist die Idee, praxisnahe Forschung gemeinsam zu organisieren und durchzuführen (Stichwort: Forschungsförderung). Der FEI koordiniert jährlich rund 100 Projekte der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), organisiert Tagungen und veröffentlicht verschiedene Publikationen für Fachleute.

Durch direkte Mitgliedschaft sowie über 55 Wirtschaftsverbände und Branchenorganisationen gehören dem FEI rund 90% der rund 6000 Unternehmen der deutschen Lebensmittelindustrie sowie große Teile des Ernährungshandwerks an. Darüber hinaus sind dem FEI 120 Forschungseinrichtungen angeschlossen. Der FEI ist gemeinnützig und gehört zu den Gründungsmitgliedern der AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V.). Eine enge Zusammenarbeit besteht mit den Schwesterverbänden Bundesvereinigung der deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE) sowie dem Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e.V. (BLL).

Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik e.V. (F.O.M.)

Die Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik e.V. mit Sitz in Berlin , fördert Projekte über die AiF mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Durch die Nähe zu SPECTARIS dem deutschen Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V., ist der Zugriff auf ein exzellentes Branchennetzwerk gesichert.

Forschungsthemen aus dem Bereich Photonik, Optik, Imaging, Bio- und Analysentechnik und Medizintechnik werden dadurch gefördert.

Schwerpunkt der Forschungsvereinigung ist die Anregung vorwettbewerblicher Forschung und somit eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit klein- und mittelständischer Unternehmen. Somit erhalten KMUs die Möglichkeit, ihr technisches Know-how und die Qualität ihrer Produkte zu verbessern und die Produktionskosten zu senken.

Ziele der F.O.M. sind: • Interdisziplinäre Lösung von Forschungsaufgaben • Förderung der KMU unter Einbeziehung großer Unternehmen • Stärkung des Dialoges zwischen Industrie und Forschung • Industrienähe akademischer Einrichtungen

Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA)

Die DECHEMA ist eine gemeinnützige wissenschaftlich-technische Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main. Sie wurde im Jahr 1926 gegründet. Mehr als 5.500 Naturwissenschaftler, Ingenieure, Firmen, Organisationen und Institute gehören ihr als Mitglieder an. Eine wichtige Aufgabe der DECHEMA ist es, Forschung und Entwicklung in Chemischer Technik und Biotechnologie zu fördern und zu begleiten. Die DECHEMA versteht sich dabei als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Staat und Öffentlichkeit. Die von der DECHEMA veranstaltete ACHEMA ist das Weltforum der Prozessindustrie und international richtungsweisender Technologiegipfel für Chemische Technik, Umweltschutz und Biotechnologie.

Das Karl-Winnacker-Institut der DECHEMA betreibt Forschung auf den Gebieten Werkstoffe, Chemische Technik und Biotechnologie. Aufgaben der ca. 70 Mitarbeiter im Institut sind:

  • Grundlagenorientierte und vorwettbewerbliche Forschung auf den Gebieten Chemische Technik, Biotechnologie, Umwelttechnik, Apparate- und Anlagenbau sowie Werkstoffwissenschaften; hierfür werden ständig Diplomanden, Doktoranden, Post-Docs und Gastwissenschaftler gesucht!
  • Mitwirkung in der Lehre an Hochschulen auf den von der DECHEMA vertretenen Fachgebieten
  • Durchführung von Weiterbildungskursen für Teilnehmer aus der Industrie und aus dem Hochschulbereich
  • Wissenschaftliche Unterstützung der Arbeiten in den Fach- und Arbeitsausschüssen sowie von DECHEMA-Tagungen
  • Erarbeitung von Lösungen für Probleme aus der industriellen Praxis

Verein für das Forschungsinstitut für Edelmetalle und Metallchemie e.V. (fem)

Das fem ist ein unabhängiges Institut, das vor mehr als 85 Jahren von der Industrie, dem Land Württemberg und der Stadt Schwäbisch Gmünd gegründet wurde. Träger ist der Verein für das Forschungsinstitut e.V.. Laut Satzung hat das fem die Aufgabe, wissenschaftliche und angewandte Forschung, insbesondere auf dem Gebiet der Edelmetalle und anderer weniger gebräuchlichen Metalle sowie der Metallveredelung in ihren verschiedensten Anwendungen, zu betreiben. Neben weitergehenden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben werden technische Untersuchungen, Beratungen und Gutachten, besonders auch für kleine und mittlere Unternehmen, durchgeführt. Die Aktualität der Institutsarbeit und der Technologietransfer werden durch die Aufnahme neuer Arbeitsgebiete, durch Vorträge, Vorlesungen, Seminare und Schu-lungskurse im In- und Ausland sowie durch die Tätigkeit von Gastwissenschaftlern gesichert.

Das fem betreibt sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung. Die Forschungsarbeiten erfolgen in direkter Zusammenarbeit mit der Industrie (speziell KMUs) und im Rahmen öffentlich geförderter Vorhaben. Darüber hinaus bietet das fem Dienstleistungen in den genannten Bereichen an (z.B. Material und Schichtprüfungen, Standardanalysen, Analysen von Trink- und Abwasser).

Das fem ist auf den folgenden Arbeitsgebieten tätig: Metallkunde, Elektrochemie, Leichtmetalle, Plasmaoberflächentechnik-Materialphysik (POT-MPh), Analytik.

Kurzfristige Problemlösungen werden ebenso angeboten wie komplexe und umfangreiche Entwicklungen von Beschichtungsverfahren und Schichtsystemen. Seit 1996 ist das fem akkreditiertes Prüflabor für ca. 200 Prüfverfahren, zunächst nach DIN EN 45001, seit 2001 nach DIN EN ISO/IEC 17025.

Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e.V. (EFDS)

Die Europäische Forschungsgesellschaft Dünne Schichten e.V. (EFDS) ist der gemeinnützige Branchenverein der vakuum- und plasmagestützten Oberflächentechnik.

Die Mitglieder der EFDS – Unternehmen, Forschungsinstitute und Privatpersonen – sind in der Verfahrensentwicklung, im Anlagenbau, der Materialtechnik, der Lohnbeschichtung oder in Anwendungsbereichen der Oberflächentechnik tätig. Sie kommen gegenwärtig aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein, der Schweiz und den Niederlanden. Gemeinsame Ziele haben sie zusammengeführt.

Die vakuum- und plasmagestützte Oberflächentechnik hat sich für viele Branchen zu einer zukunftsweisenden Schlüsseltechnologie entwickelt. Die Europäischen Forschungsgesellschaft Dünne Schichten und ihre Mitglieder arbeiten in Projekten der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), beim Technologietransfer und bei der Vorbereitung von Veranstaltungen eng mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbänden dieser Branchen zusammen, wie dem Fahrzeugbau, Maschinen- und Anlagenbau, Werkzeugtechnik, Kunststofftechnik, Optik und Feingerätetechnik, Solartechnik, Gebäudeverglasung und Lichttechnik, Mikroelektronik und Datenspeichertechnik, Medizintechnik, Verbrauchsgüterindustrie.

Die Geschäftsstelle der EFDS befindet sich in Dresden, dem größten Zentrum der europäischen Halbleiterindustrie und nach der Region Aschaffenburg-Hanau das zweit wichtigste Zentrum des vakuumtechnischen Anlagenbaus in Deutschland.

Literatur

Böttger, Joachim: Forschung für den Mittelstand – Die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) im wirtschaftspolitischen Kontext. Dt. Wirtschaftsdienst, Köln 1993, ISBN 3-87156-167-3

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