Merkelsches Schwimmbad

Merkelsches Schwimmbad
Die Warmbadehalle

Das Merkel’sche Schwimmbad, ein Hallenbad in Esslingen am Neckar, ist eines der letzten erhaltenen Jugendstil-Hallenschwimmbäder Deutschlands.

Es wurde 1907 von dem Fabrikanten Oskar Merkel für die Bevölkerung gestiftet; er erhielt daraufhin die Ehrenbürgerwürde. Neben einem Schwimmbecken bot es auch Dusch- und Wannenbäder für die Arbeiter, in deren Behausungen derlei Komfort noch selten zu finden war.

Das Bad wurde in den 1960er Jahren umgestaltet und um ein Sport- und ein Lehrschwimmbecken erweitert; im Zuge der Renovierungen wurden die Decke abgehängt und die ursprüngliche künstlerische Konzeption beeinträchtigt.

Im Zuge erneuter Renovierungsarbeiten, die 2006 weitgehend abgeschlossen wurden, versetzte man die Jugendstilelemente – soweit möglich – in ihren Originalzustand zurück und passte die Bade- und Wellnessangebote den aktuellen Bedürfnissen an. In der Warmbadehalle wird nun auf 34 °C erwärmtes Mineralwasser verwendet, das bei neuen Bohrungen zutage kam.

Die Halle ist wieder mit ihrer ursprünglichen hohen Stuckdecke und einem Buntglasfenster, das eine italienische Küstenlandschaft zeigt, geschmückt. Das sechsbahnige Sportbecken ist im Stil der 1960er Jahre erhalten und ebenfalls mit bunten Glasfenstern versehen worden. Für Nichtschwimmer steht nach wie vor das Lehrschwimmbecken zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

Siehe auch

Weitere Jugendstil-Hallenbäder:

  • Elisabethhalle in Aachen
  • Zentralbad in Darmstadt, seit 1986 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz, 2008 nach technischer Modernisierung und denkmalpflegerischer Restauration als Jugendstilbad Darmstadt wiedereröffnet.[1]
  • Jugendstil-Bad in Duisburg, heute als Museum der Binnenschiffahrt genutzt.[2]
  • Das Goseriedebad in Hannover, wurde 1902 auf Beschluss der Städtischen Kollegien als Badeanstalt mit drei Schwimmbädern, vierzig Wannenbädern, einem Dampf- und Luftbad und einem Hundebad errichtet.[3]
  • Städtisches Reinigungs- und Schwimmbad in Heidelberg-Bergheim (Bauherr Alois Veth; 1906), derzeit ungenutzt
  • Herschel-Bad in Mannheim
  • Müller’sche Volksbad in München
  • Emma-Jaeger-Bad in Pforzheim, Alte Schwimmhalle, 1911.[4]
  • Wien: Der Platz, an dem das „sozialdemokratische“ Amalienbad steht, ist nach Jakob Reumann benannt. 1909 im Wiener Jugendstil eröffnet. Auch das Jörgerbad im XVII. Bezirk (Hernals) zeigt Jugendstil, 1914 als Wannen-, Dampf- und Hallenschwimmbad unter dem Namen „Kaiser Franz Joseph-Bad“ eröffnet. Das heute verlassene Zentralbad im I. Bezirk ist leider nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Es gab dort eine Reihe gekachelter Bäder im maurischen Stil.
  • Johannisbad in Zwickau[5]
  • Volksbad in Jena[6]
  • Stadtbad in Meiningen, erbaut 1906 von Karl Behlert, genutzt bis 2001, nach stilerhaltenen Umbau 2008 Nutzung als Sporthalle [7].

Einzelnachweise

  1. Jugendstilbad in Darmstadt (abgerufen am 19. März 2008)
  2. Stadt Duisburg: Das ehemalige Jugendstil-Bad; GfW Duisburg: Binnenschifffahrtsmuseum; FH Bochum: Hallenbad – DU – Ruhrort (alle abgerufen am 19. März 2008)
  3. Nordstadt-Online: Rundgang Goseriedebad (abgerufen am 19. März 2008)
  4. Stadt Pforzheim: Emma-Jaeger-Bad – Alte Schwimmhalle (abgerufen am 19. März 2008)
  5. Der Zwickauer: Sehenswürdigkeiten in Zwickau – Das Johannisbad (abgerufen am 19. März 2008)
  6. Geschichte mit Fotos abgerufen am 5. August 2008
  7. DLW - Stadtbad Meiningen mit Fotos

Literatur

  • Rainer Lächele: Das Merkel’sche Schwimmbad in Esslingen. Vom Volksbad zur Wellness-Oase. Markstein-Verlag für Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Filderstadt, 2007.

Weblinks

48.7377888888899.31212222222227Koordinaten: 48° 44′ 16″ N, 9° 18′ 44″ O


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