- Metaebene
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Metaebene ist die lose verwendete Bezeichnung für eine übergeordnete Sichtweise, in der Diskurse, Strukturen, oder Sprachen als Objekte behandelt werden. Findet die Metaebene in derselben Struktur statt, über die sie spricht, so liegt ein Fall von Selbstreferentialität vor. Es gibt keine absolute Metaebene, es kann immer eine neue Metaebene gebildet werden. Eine methodisch durchgeführte Betrachtung auf der Metaebene ist eine Metatheorie.
Allgemeines
Gewöhnlich werden auf der Metaebene Generalisierungen und allgemeine Strukturen des Gegenstandbereichs der zugrundeliegenden Struktur zu Gegenständen gemacht. Auf der Metaebene werden die Prinzipien untersucht, nach denen das, was auf der Objektebene als einzelne Instanz auftritt, geschieht. Die Vermischung von (Objekt-)Ebene und Metaebene ist eine Möglichkeit, um selbstbezügliche Aussagen oder Bilder zu erstellen, was gelegentlich zu Paradoxien führen kann (z. B. das Barbier-Paradoxon oder die sog. Lügner-Antinomie).
Beispiele
Die Wissenschaftstheorie bildet eine Metaebene zur Wissenschaft, indem sie die wissenschaftlichen Methoden untersucht, die der Untersuchung von natürlichen Phänomenen dienen. Die Phänomene bilden selbst jedoch keine "Ebene"; die Wissenschaft ist also nicht eine Metaebene der Natur. Im Kontrast dazu betrachtet die Wissenschaftssoziologie die Wissenschaft als soziologisches Phänomen, sie ist also eine Metaebene für den Wissenschaftsbetrieb (Siehe auch Metawissenschaft).
Im Alltag der Kommunikation wird eine Diskussion oder ein Streit, die sich nicht mit konkreten Sachfragen, sondern mit dem äußeren Rahmen (Sprecher, Voraussetzungen, Begrifflichkeiten) oder inneren Problemen (Diskussionsstil) einer Diskussion auseinandersetzen, als Metaebene oder auch Metadiskussion bezeichnet. Werden Metadiskussion und diskutierte Diskussion von den selben Sprechern getragen, so liegt ein Fall von Selbstreferentialität vor.
In der Medienwissenschaft und der Kunst bspw. in Literatur und Film spricht man von einer Metaebene, wenn die jeweilige Produktion oder Entstehung eines Werkes selbst zum Inhalt der Arbeit wird.
- Bekannte Filmbeispiele sind z. B. 8½ von Federico Fellini und das Blair Witch Projekt. Davon ist aber ein „Making-of“ zu unterscheiden, bei dem nicht im Werk über das Filmemachen gesprochen wird, sondern über beliebige Ereignisse aus dem Produktionsprozess. Die genannten Beispiele sind aber auch Fälle von Selbstreferentialität.
- Das bekannte Bild La trahison des images (wörtlich: „Der Verrat der Bilder“) von René Magritte, das eine Pfeife mit dem Schriftzug „Ceci n'est pas une pipe.“ („Dies ist keine Pfeife.“) abbildet.
- Ein Fall von fiktiver Selbstreferentialität liegt in dem berühmten Roman Leben und Ansichten von Tristram Shandy, Gentleman vor.
Siehe auch
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