- Methylengruppe
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Methylen ist eine vieldeutige Bezeichnung für eine Atomanordnung bei chemischen Verbindungen. Die formale Einheit ist CH2.
Gemäß IUPAC-Nomenklatur kann die Vorsilbe Methylen- für einen doppelt gebundenen Substituenten (=CH2), eine zweibindige Gruppe (–CH2–) und zur Bezeichnung von Ketten- und Ringgliedern verwendet werden. Einen Spezialfall stellt die Bezeichnung für das hochreaktive Carben als „Methylenmolekül“ dar. Die Gruppierung =CH2 wird heute als Methyliden bezeichnet.[1]
Als aktivierte Methylenverbindungen bezeichnet man Substanzen, bei denen die Kohlenstoff-Wasserstoffbindung einer Methylengruppe durch elektronenziehende Substituenten besonders acide ist, also beispielsweise Malonsäureester und β-Ketoester. Diese Ester sind CH-acide Verbindungen und werden häufig in der Knoevenagel-Reaktion, der Michael-Addition oder ähnlichen Reaktionen als Edukte eingesetzt.
Die Bezeichnung Methylen (von griech. méthy = alkohol. Getränk und hýlē = Holz) wurde 1834 von Jean Baptiste Dumas und Eugène-Melchior Péligot geprägt und bezieht sich auf die damalige Bezeichnung von Methanol als „Holzalkohol“, dessen dehydratisierte Form formal die Methylengruppe ist.
Methylenchlorid (CH2Cl2) ist eine häufig verwendete Bezeichnung für Dichlormethan.
Methylen
Methylen bezeichnet auch das Molekül CH2, das einfachste Carben.
Siehe auch
- Methylgruppe (CH3)
- Methingruppe (CH)
- Phenylenrest
Einzelnachweise
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