Mexikanische Sonnenblume

Mexikanische Sonnenblume
Mexikanische Sonnenblume
Mexikanische Sonnenblume (Tithonia diversifolia)

Mexikanische Sonnenblume (Tithonia diversifolia)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Heliantheae
Gattung: Tithonia
Art: Mexikanische Sonnenblume
Wissenschaftlicher Name
Tithonia diversifolia
(Hemsl.) A. Gray

Die Mexikanische Sonnenblume (Tithonia diversifolia) ist eine mehrjährige, in Mittelamerika, in der Karibik, im äquatorialen Südamerika und im südlichen Nordamerika heimische Blütenpflanze. Die Art gehört zur Gattung Tithonia, aber nicht zu den echten Sonnenblumen der Gattung Helianthus. Sie ist jedoch ebenso wie die echten Sonnenblumen der Familie der Korbblütler zugeordnet.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die buschig und häufig ruderal wachsenden Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 3 m und tragen jeweils bis zu 14 sich am beblätterten Haupttrieb verzweigende Blüten. Kelch- und Blütenblätter sind rein gelb gefärbt. Die Zeit der Blüte beginnt mit dem Eintritt der zeitlich verminderten Sonneneinstrahlung des Winterhalbjahres und dauert nördlich des Äquators bis März, südlich des Äquators entsprechend von April bis August (Kurzzeittag-Blüte). In Mexiko (Estado de Guerrero) gibt es Pflanzen, die nicht von Tageslichtlängen im Blühen beeinflusst werden, sondern durch die Menge und zeitliche Dauer der unregelmäßigen Niederschläge.

Vermehrung

Die Reproduktion der Pflanze kann sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge erfolgen. Als Stecklinge werden Abrisse vom Hauptstamm von rund 30 cm Länge, die noch keine Blüten hervorbrachten, verwendet. Nach schrägem Einstellen etwa 20 cm tief in gelockerte Erde treibt der Steckling bei guter täglicher Befeuchtung nach 14 Tagen unter den vertrocknenden Blattansätzen neu aus.

Verwendung

Zeichnung des Erstbeschreibers und britischen Botanikers William Hemsley Ende des 19. Jahrhunderts (Synonym: Mirasolia diversifolia)

Die Mexikanische Sonnenblume findet außerhalb Mittelamerikas teilweise im Gartenbau als Zierpflanze Verwendung. In einigen Ländern, vor allem in Afrika und Asien, gibt es verwilderte Bestände; dort gilt die Art als Neophyt.

In Südamerika gibt es Ansätze, die Pflanze als proteinreiche Futterpflanze zu etablieren. [1] Des Weiteren wird versucht, die sich durch gute Biomasseproduktion und hohe Nährstoffgehalte [2] auszeichnende Art zur Gründüngung zu verwenden. [3]

Seit den 1990er-Jahren beschäftigt sich die medizinische Forschung unter verschiedenen Aspekten [4] [5] [6] mit den Inhaltsstoffen der Mexikanischen Sonnenblume, insbesondere mit Sesquiterpenen [7] – speziell mit Tagitinin C. [8]

In Mexiko werden die Blätter volksheilkundlich in getrockneter Form im Mörser mit Tequila angefeuchtet und zerstampft, dann oral gegen Parasiten des Magen- und Darmtraktes eingenommen. Der Geschmack ist extrem bitter, daher ist der Zusatz von Mangos oder Beeren üblich, die den Geschmack verbessern. Die autonome Universität von Mexiko (UNAM) versucht, dieses Wissen der Naturheiler (Curanderos) wissenschaftlich zu belegen.[9]

Literatur

  • Clara Inés Ríos Katto: Guía para el cultivo y aprovechamiento del botón de oro (Tithonia diversifolia) Hemsl. Gray. Serie Ciencia y Tecnología No.104. Bogotá, D.C., Colombia. Convenio Andrés Bello (CAB). 2002. ISBN 958-698-088-X
  • Elizabeth Olivares: The effect of lead on the phytochemestry of Tithonia diversifolia, a ruderal weedy species utilized in agroforestry in the tropics. Brazilian Journal of Plant Physiology. 15, 3. S. 149-158. 2003. ISSN 1677-0420

Weblinks

 Commons: Mexikanische Sonnenblume – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Clara Inés Ríos Katto, Amparo Salazar: Botón de oro (Tithonia diversifolia (Hemsl.) Gray) una fuente proteica alternativa para el trópico. Livestock Research for Rural Development. Volume 6, Number 3, March 1995. CIPAV. ISSN 0121-3784
  2. Elizabeth Olivares: Nutrientes y Metales en Tithonia diversifolia (Hemsl.) Gray (Asteraceae). Centro de Ecología. Instituto Venezolano de Investigaciones Científicas. Venezuela. o.J.
  3. B. Jama, et al.: Tithonia diversifolia as a green manure for soil fertility improvement in western Kenya: A review. Agroforestry Systems. 49, 2. S. 201-221. Springer. 2000. ISSN 0167-4366
  4. T. O. Elufioye, J. M. Agbedahunsi: Antimalarial activities of Tithonia diversifolia (Asteraceae) and Crossopteryx febrifuga (Rubiaceae) on mice in vivo. Journal of ethnopharmacology. 93 (2-3). S. 167-71. 2004. PMID 15234749
  5. V. B. Owoyele, C. O. Wuraola, A. O. Soladoye, S. B. Olaleye: Studies on the anti-inflammatory and analgesic properties of Tithonia diversifolia leaf extract. Journal of ethnopharmacology. 90 (2-3). S. 317-21. 2004. PMID 15013196
  6. J. Q. Gu, et al.: Sesquiterpenoids from Tithonia diversifolia with potential cancer chemopreventive activity. Journal of natural products. 65, 4. S. 532-6. 2002. PMID 11975495
  7. Yueh-Hsiung Kuo, Chia-Hsien Chen: Sesquiterpenes from the Leaves of Tithonia diversifolia. Journal of natural products. 61, 6. S. 827-828, 1998. American Chemical Society and American Society of Pharmacognosy. PMID 9644077
  8. E Giffin, et al.: In vitro antiplasmodial activity of Tithonia diversifolia and identification of its main active constituent: tagitinin C. PMID 12094301
  9. http://www.jmcs.org.mx/PDFS/V50/N4/07-Tithonia%20diversifolia.pdf

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