- Michael Schreckenberg
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Michael Schreckenberg (* 28. September 1956 in Düsseldorf) ist ein deutscher theoretischer Physiker und Hochschullehrer an der Universität Duisburg-Essen. Er gilt als Wegbereiter der Physik von Transport und Verkehr.
Leben und Wirken
Michael Schreckenberg studierte Theoretische Physik an der Universität zu Köln. Mit einer Dissertation Über Spingläser und Diffusion[1] wurde er dort 1985 bei Johannes Zittartz in Statistischer Physik promoviert. 1992 veröffentlichte er gemeinsam mit Kai Nagel das inzwischen so genannte Nagel-Schreckenberg-Modell des Autobahnverkehrs.[2] 1994 wechselte er zur Universität Duisburg-Essen, wo er 1997 eine Professur für Physik von Transport und Verkehr erhielt. Dort ist er auch Mitglied im Zentrum für Logistik & Verkehr.[3]
Seit Mitte der 1990er Jahre befasst er sich mit der Modellierung, Simulation und Optimierung von Transportsystemen in großen Netzwerken, besonders dem Straßenverkehr, und dem Einfluss von menschlichem Verhalten darauf. Schreckenbergs Aktivitäten umfassen online zugängliche Verkehrsprognosen des Autobahnnetzes von Nordrhein-Westfalen (OLSIM[4] und Ruhrpilot[5]), gemeinsam mit dem Nobelpreisträger Reinhard Selten die Reaktion von Autofahrern auf Verkehrsinformationen[6], und die Erforschung der Dynamik von Menschenmengen.[7] In letzterer Arbeit untersuchte er sicherheitsrelevante Aspekte von Fußballstadien, Stadtzentren sowie Fähren aus der Personenschifffahrt und entwickelte daraufhin simulationsbasierte Fluchtpläne. Seine Verkehrsmodelle erlauben unter Anderem Vorhersagen über die Verlagerung von Verkehrsströmen bei der Einrichtung von verkehrsrelevanten Baustellen.
Schreckenberg war nach eigener Aussage „auf Anfrage zu einzelnen Aspekten“ der Loveparade 2010 in Duisburg konsultiert worden,[8] bei der es zu einem Unglück kam.
Michael Schreckenberg ist der Sohn des deutschen Historikers und Pädagogen Wilhelm Schreckenberg. Er ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Duisburg.
Weblinks
- Literatur von und über Michael Schreckenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Homepage des Lehrstuhls „Physik von Transport und Verkehr“
Einzelnachweise
- ↑ Dissertation „Über Spingläser und Diffusion“ bei der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Kai Nagel und Michael Schreckenberg: "A cellular automaton model for freeway traffic", J. Phys. I France 2 (1992) 2221-2229
- ↑ Universität Duisburg-Essen: Vita Prof. Michael Schreckenberg
- ↑ OLSIM
- ↑ Ruhrpilot
- ↑ Pressemeldung der Uni Duisburg-Essen zum Projekt SURVIVE
- ↑ Projekt PeSOS
- ↑ Panikforscher Schreckenberg erhebt schwere Vorwürfe gegen Love-Parade-Veranstalter und Stadt Duisburg. In: Der Spiegel 51/2010. 18. Dezember 2010, abgerufen am 16. März 2011.
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