- Michael Wachtler
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Michael Wachtler (* 2. Februar 1959 in Innichen, Südtirol) ist ein Südtiroler Buchautor und Forscher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
In der Studentenzeit begann er mit der Teilnahme an Expeditionen in die Bergwelt. Besonders Kristalle und Versteinerungen erweckten sein Interesse. Sein Lehrmeister, Nolli Huber, stürzte 1984 bei einem gemeinsamen Kristallgang tödlich ab. Von 1980 bis 1990 beteiligte er sich an den Gründungen der Pustertaler Zeitung und der Rundschau von Vinschger in Südtirol.
1990 entdeckte Wachtler in den Dolomiten mit Voltzia dolomitica und Voltzia ladinica zwei neue primitive Koniferenarten, welche einen Schritt in der Entwicklung dieser Pflanzengruppe darstellen. Beide bilden einen Übergang der primitiven Nadelbäume hin in Richtung der heutigen. Zudem erforschte er die versteinerten Reste der Pflanzenart Bjuvia dolomitica, einer primitiven Cycadee. Zusammen mit der holländischen Wissenschaftlerin Han van Konijnenburg - van Cittert beschrieb er sie[1].
In diese Zeit fallen erste erfolgreiche Buchveröffentlichungen und Dokumentarfilme, besonders über das Leben von Kristallsuchern in den Alpen oder die Entstehungsgeschichte der Dolomiten.
1999 folgte die Entdeckung der "Fossillagerstätte Kühwiesenkopf" in den Pragser Dolomiten. Sie wird als "Garten Eden der Urzeit" eingestuft. Nach der großen Perm-Trias-Katastrophe, bei der über 90 % aller Lebewesen ausstarben entwickelten sich hier eine Vielzahl von neuen Pflanzen, Fischen und Landlebewesen. Im gleichen Jahr fand er dort das Skelett eines kleinen Sauriers, welches den Namen "Megachirella wachtleri" erhielt.[2] Er gilt laut National Geographic als Urahn von Schlangen und Eidechsen.
Ein von Wachtler gefundener Urfarn wurde von ihm, Han van Konijnenburg - van Cittert und Evelyn Kustatscher 2005 mit dem Namen Gordonopteris lorigae benannt und ehrte damit die schottische Maria Ogilvie-Gordon und die italienische Forscherin Carmela Loriga-Broglio. Wachtler widmete sich gleichzeitig der Organisation von Ausstellungen und Museumskonzepten. Zusammen mit dem Kärntner Georg Kandutsch baute er erste "Schatzkammern der Natur" auf. Es handelt sich um museale Zentren. Bekannt geworden ist dabei "Dolomythos" in Michael Wachtlers schlossähnlicher Villa in Innichen. Es zeigt die Geschichte der Dolomiten vom Beginn bis in die Jetztzeit.
Arbeiten ab 2003
Ab dem Jahr 2003 veröffentlichte Michael Wachtler erfolgreiche Bücher über den Ersten Weltkrieg im Gebirge. Zunehmend aber wendete er sich der Gesellschaftskritik zu.
2007 erscheint dazu das Buch "Tirol-Saga" mit dem Untertitel "Historia eines mysteriösen Volken von Wilden. Von Raufbold Ötzis bitterem Ende bis zu den Helden der Schmerzen".
Gemeinsam mit Mario und Lino Pallaoro, Federico Morelli und Georg Kandutsch gelangen Wachtler in Brusson im Aostatal zwischen 2003 bis 2008 mehrere Goldfunde, die zu den besten neuzeitlichen zählen. Am Piz da Peres in den Enneberger Dolomiten fand er im Jahr 2007 240 Millionen Jahre alte Fußspuren primitiver Dinosaurier. Gemeinsam mit Marco Avanzini und Rossana Todesco erforschte er sie. Darüber hinaus nahm er an verschiedenen Expeditionen teil, welche ihn in die Südsee, die Danakil-Senke nach Äthiopien, die Komoren oder die Halbinsel Kamtschatka führten.
Publikationen
- Tirol-Saga. Verlag ATHESIA Spectrum, ISBN 978-88-6011-068-8
- Die Seele der Natur. Verlag ATHESIA Spectrum, ISBN 88-6011-038-6
- Die Geschichte der Dolomiten. Verlag ATHESIA Spectrum, ISBN 88-6011-012-2
- Felsenmenschen. Provinz-Verlag, ISBN 88-88118-06-3
- Michael Wachtler - Günther Obwegs: Krieg in den Bergen. Verlag ATHESIA Spectrum, ISBN 88-87272-42-5
- Kristallwanderungen. Verlag Weise-München, ISBN 3-921656-72-3 (formal falsche ISBN)
Weblinks
- Dolomythos - Michael Wachtler
- Literatur von und über Michael Wachtler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
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