- Michel d’Amboise
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Michel d’Amboise (* um 1505 in Neapel; † nach 1548; richtiger Michel Bâtard d’Amboise), genannt l’Esclave fortuné („der vermögende Sklave“), war ein Höfling, Dichter und Essayist.
Er war der uneheliche Sohn von Charles II. d’Amboise und einer unbekannten Frau, Neffe von Catherine d'Amboise und Vetter von Antoinette d’Amboise. Er heiratete am 3. August 1520 in Saint-Quentin Adrienne de Herdecourt, von der er einen Sohn bekam, Jean d’Amboise, * 1522 in Douai. Als Witwer heiratete er 1528 Isabeau du Bois, die er im Kindbett, ebenso wie das Kind, verlor.
Seine Tante Catherine d’Amboise, die für einige Dichter Mäzenin war, unterstützte ab März 1525 Michel, nachdem ihr Neffe Georges d'Amboise, Michels Halbbruder und einziger Sohn ihres verstorbenen Bruders Charles II., in der Schlacht von Pavia im Februar 1525 gefallen war, bis sie ihn aufgrund seiner Eskapaden davonjagte – woraufhin Michel in seiner Kusine Antoinette d'Amboise kurzfristig eine neue Gönnerin fand. Nach Abbruch dieser Beziehung ging er nach Paris, wo er bald wegen seiner Schulden verhaftet wurde. Während seiner zweijährigen Einkerkerung im Châtelet (1529–1531) nutzte er die Zeit, um seine ersten Werke zu verfassen:
- Les complaintes de l’esclave fortuné
- Les bucoliques de Baptiste Mantua
- La penthaire de l’esclave fortuné où sont contenues plusieurs lettres et fantaisies
Sein Sohn Jean wurde in dieser Zeit einem Priester anvertraut, Jean Roze, der für seine Erziehung sorgte und ihn das Studium der Chirurgie ermöglichte.
Nach seinem Gefängnisaufenthalt lebte Michel d’Amboise weiterhin auf großem Fuß, immer knapp bei Kasse, und zögerte nicht, mehrere seiner Gedichte drucken zu lassen – die Themen waren seine persönliche finanzielle Situation und das Unglück in der Welt – die er seinen Mäzeninnen in Form einer Bittschrift widmete.
Er pflegte eine Freundschaft mit Dichtern wie Gilles Corrozet und François Habert, genannt Le Banni de Liesse.
Siehe auch: Haus Amboise
Werke
- Michel d’Amboise. Divers recueils de poésie parlées et chantées
- Michel d’Amboise, Le Guidon des gens de guerre, Essay, Paris, 1543. (ré-édition Galliot du Pré, Paris, 1843, 176 Seiten)
Literatur
- Ariane Bergeron-Foote: Les œuvres en prose de Catherine d'Amboise, dame de Lignières (1481–1550), Thèse de l'École nationale des chartes, 2002.
- Gallica- Publication [Document électronique] : 1995. 237 Seiten. Les epistres d’Ovide & Response à icelles epistres par Michel d'Amboise. Reproduction : numérisation BNF de l’éd. de Lyon par Jean Temporal et Philibert Rollet, 1552, in-16 °, 12 cm
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