- Architektur (Informatik)
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Architektur (von griechisch αρχή = „Anfang“, „Ursprung“, „Grundlage“, „das Erste“ und τέχνη (téchne) = „Kunst“, „Handwerk“, auch lateinisch tectum = „Gebäude“,„Haus“, „Dach“) bedeutet allgemein „Baukunst mit zweckbestimmter Gestaltung“. Speziell in der Informatik bezieht sich Architektur auf informationstechnische Systeme, ihre Zusammensetzung aus verschiedenen Komponenten und deren Zusammenwirken. Der Ausdruck wird in unterschiedlichen Bereichen und Zusammenhängen angewendet.
Herkunft des Begriffs
Im 20. Jahrhundert wurde die aus dem Bauwesen stammende Bezeichnung Architektur verallgemeinert und auf andere geplante, komplexe Strukturen und deren Konzeption (Entwurf) übertragen.
Die angewandte Informatik hat den übertragenen Architekturbegriff übernommen. Dies spiegelt wider, dass nach Anwenderanforderungen gearbeitet wird und das Zusammenspiel vieler unterschiedlicher Komponenten berücksichtigt werden muss.
Verwendungsbereiche
Der Architekturbegriff findet dabei im Wesentlichen in folgenden unterschiedlichen Bereichen Anwendung:
- auf hoher Ebene als Unternehmens-IT-Architektur regelt sie die Organisation der Unternehmens-IT (Unternehmensarchitektur, IT-Architektur)
- einmal als Informationsarchitektur im allgemeinen, die im Rahmen der Wirtschaftsinformatik die Komponenten eines Informationssystems und ihre Beziehungen zueinander umfasst
- des Weiteren als den Aufbau von Computersystemen als ganzes, die Rechnerarchitektur, die sich als Teil der Informatik auf die Operationsprinzipien und die Hardwarestruktur von Computern bezieht, sowie die Funktionsweise der Kernkomponente, eines Prozessors der Mikroelektronik, die Prozessorarchitektur – etwa als informatische Grundlage die Von-Neumann-Architektur
- die Systemarchitektur, für die Beschreibung/Darstellung von (Computer-) Systemkonfigurationen und typisierender Begriff für Computer-Produktfamilien
- den Aufbau eines informationstechnischen Netzwerkes, die Netzwerktopologie
- die Funktionsweise von Computerprogrammen und deren Zusammenspiel, die Softwarearchitektur, die im Rahmen der Softwareentwicklung diese Beziehungen für ein Softwaresystem aufstellt
- die Teile eines IT-Systems, die sich auf Informationssicherheit beziehen, als Beitrag zur Sicherheitsarchitektur
Der Architekturgedanke erfuhr insbesondere in der Informations- und Softwarearchitektur große Bedeutung, als 1987 durch Kent Beck und Ward Cunningham die Entwurfsmuster des Mathematikers und Architekturtheoretikers Christopher Alexander auf die Softwareerstellung übertragen wurden.
Hierbei wurde die große Verwandtschaft deutlich, die das Verstehen in der Informatik mit dem von Architekten oder Stadtplanern aufweist: bestimmte Anforderungen führen zu einem zu erstellenden Funktionsumfang, der durch einzelne Komponenten realisiert werden muss.
Ein Architekturmodell von Objekten insbesondere aus der Informatik, das als Vorlage für die Entwicklung und somit als Modellmuster dient oder zum Vergleich herangezogen wird, wird Referenzarchitektur genannt.
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