- Mihr-Narseh
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Mihr-Narseh war ein Politiker und Militär im Reich der Sassaniden.
Mihr-Narseh war ein Politiker und General während der Regierungszeit der Großkönige Yazdegerd I., Bahram V. und Yazdegerd II. So bezeichnete er sich in einer Inschrift aus Firuzabad als vuzurg-framadar (Großheerführer), während die einfache Bezeichnung für einen Heerführer nur framadar war.
In der Überlieferung wird ihm die Schaffung von wichtigen Ämtern (so z. B. des arteštaran salar, übersetzt: Anführer der Krieger) im administrativen, religiösen und militärischen Bereich zugeschrieben. Nach Tabari setzte er seine Söhne Zurvandad, Mah-Gušnasp und Kadar in die Ämter eines herbedan herbed (übersetzt: Oberster der Ackerbauern), vastaryošan salar (übersetzt: Oberster Grundsteuereintreiber) bzw. arteštaran salar ein. Armenische Quellen berichten, dass Mihr-Narseh unter Yadzegerd II. großen Anteil an dem Versuch hatte, den Zoroastrismus zur Staatsreligion zu machen. Aus dem Namen eines seiner Söhne (Zurvandad) und der Anpflanzung von 12.000 Bäumen durch Mihr-Narseh, zog man den Schluss, dass dieser wohl Anhänger des Zurvanismus war (die Anzahl der Bäume weist in die Richtung der Weltaltersspekulationen des Zervanismus). Mihr-Narseh soll auch mehrere Feuerheiligtümer in der Provinz Fars gegründet haben.
War er unter Bahram V. noch als freier Diener im Feuertempel, so musste er unter Yazdegerd II. wegen eines Vergehens als Tempelsklave auf einer Krondomäne arbeiten, durfte jedoch unter Peroz I. dort wieder als Freier dienen.
Literatur
- Josef Wiesehöfer: Das antike Persien. Albatros Verlag, Düsseldorf 2005, ISBN 3-491-96151-3
- Klaus Schippmann: Grundzüge der Geschichte des sasanidischen Reiches. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, S. 97, ISBN 3-534-07826-8
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