Mimosengewächse

Mimosengewächse
Mimosengewächse
Schirmakazie (Acacia tortilis)

Schirmakazie (Acacia tortilis)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Mimosengewächse
Wissenschaftlicher Name
Mimosoideae
(R.Br.) DC.

Die Mimosengewächse (Mimosoideae) sind eine Unterfamilie innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie werden aber häufig auch als selbständige Familie Mimosaceae R.Br. betrachtet. Diese Unterfamilie umfasst etwa 79 bis 82 Gattungen mit etwa 3275 Pflanzenarten. Nur 64 Arten kommen in Mitteleuropa vor.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Es handelt sich bei Vertretern dieser Unterfamilie meist um tropische bzw. subtropische, immergrüne oder laubabwerfende, verholzende Pflanzen: Bäume und Sträucher; selten sind es ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Die wechselständig und spiralig oder zweizeilig angeordneten Laubblätter sind oft zweifach gefiedert. Es sind meist Nebenblätter vorhanden.

Blütendiagramm von A Mimosa pudica, B Acacia lopantha.

Die Blüten stehen zu vielen in unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen. Gekennzeichnet sind sie meist durch radiärsymmetrische, (drei- bis sechs-) meist fünfzählige Blüten, die meist zwittrig, selten eingeschlechtig sind. Die meist zahlreichen (3 bis 100) Staubblätter sind oft untereinander verwachsen und ragen oft über die Krone hinaus. Die Staubblätter können alle fertil sein oder ein Teil ist zu Staminodien umgebildet. Es ist meist nur ein Fruchtblatt vorhanden, bei wenigen Gattungen gibt es zwei bis 16 Fruchtblätter. Die Bestäubung erfolgt auf vielfältige Weise: Anemophilie, Entomophilie, Ornithophilie oder Chiropterophilie. Es werden meist Hülsenfrüchte gebildet.

Stickstofffixierung kommt häufig vor.

Regenbaum (Albizia saman).
Desmanthus virgatus
Paraserianthes lophantha
Pithecellobium dulce

Systematik

Die Unterfamilie der Mimosoideae wird in drei Tribus gegliedert [1]. Es gibt etwa 79 bis 82 Gattungen [1] mit etwa 3275 Arten:

  • Tribus Acacieae [2]: Zur Zeit noch mit nur einer sehr artenreichen Gattung, die aber demnächst in eine große und mehrere kleine Gattungen geteilt werden soll:
    • Akazien (Acacia Mill.): Mit etwa 960 Arten.
  • Tribus Ingeae [3]: Mit etwa 36 Gattungen:
    • Abarema Pittier
    • Schirmakazien (Albizia Durazz.): Inklusive Arthrosamanea Britton & Rose, Balizia Barneby & J.W.Grimes, Besenna A.Rich.. Cathormion (Benth.) Hassk., Chloroleucon (Benth.) Britton & Rose, Macrosamanea Britton & Rose, Parasamanea Kosterm., Parenterolobium Kosterm., Pseudalbizzia Britton & Rose, Samanea (DC.) Merr., Sassa Bruce ex J.F.Gmel.. Serialbizzia Kosterm.. Mit etwa 100 bis 150 Arten, beispielsweise:
      • Regenbaum (Albizia saman (Jacq.) F.Muell.).
    • Archidendron F.Muell.
    • Archidendropsis I.C.Nielsen
    • Blanchetiodendron Barneby & J.W.Grimes
    • Calliandra Benth.: Mit etwa 200 Arten, beispielsweise:
    • Cedrelinga Ducke: Mit der einzigen Art:
      • Cedrelinga cateniformis (Ducke) Ducke
    • Cojoba Britton & Rose
    • Ebenopsis Britton & Rose
    • Enterolobium Mart.
    • Faidherbia A.Chev.: Mit der einzigen Art:
      • Anabaum (Faidherbia albida (Delile) A.Chev.)
    • Falcataria (I.C.Nielsen) Barneby & J.W.Grimes
    • Guinetia L.Rico & M.Sousa
    • Havardia Small
    • Hesperalbizia Barneby & J.W.Grimes
    • Hydrochorea Barneby & J.W.Grimes
    • Inga Mill.: Mit etwa 350 Arten.
    • Leucochloron Barneby & J.W.Grimes
    • Lysiloma Benth.
    • Painteria Britton & Rose
    • Pararchidendron I.C.Nielsen
    • Paraserianthes I.C.Nielsen
    • Pithecellobium Mart.: Mit etwa 40 Arten, beispielsweise:
    • Pseudosamanea Harms
    • Serianthes Benth.
    • Sphinga Barneby & J.W.Grimes
    • Thailentadopsis Kosterm.
    • Viguieranthus Villiers
    • Wallaceodendron Koord.
    • Xerocladia Harv.
    • Zapoteca H.M.Hern.
  • Tribus Mimoseae [4]: Mit etwa 42 Gattungen:
    • Adenanthera L.: Mit etwa zwölf Arten im tropischen Asien und auf Pazifischen Inseln.
    • Adenopodia C.Presl: Mit vier afrikanischen und sechs neotropischen Arten.
    • Alantsilodendron Villiers: Mit etwa neun Arten.
    • Amblygonocarpus Harms: Mit ein oder zwei Arten.
    • Anadenanthera Speg.: Mit etwa fünf Arten.
    • Aubrevillea Pellegr.: Mit etwa zwei Arten.
    • Calliandropsis H.M.Hern. & P.Guinet: Mit der einzigen Art:
      • Calliandropsis nervosus (Britton & Rose) H.M.Hern. & P.Guinet: Sie gedeiht in ariden Gebieten in Mexiko. [5]
    • Calpocalyx Harms: Mit elf oder zwölf Arten.
    • Cylicodiscus Harms: Mit der einzigen Art:
      • Cylicodiscus gabunensis Harms: Diese aus dem tropischen Westafrika stammende Art liefert eine Hartholz.
    • Desmanthus Willd.: Mit etwa 25 Arten in der Neotropis.
    • Dichrostachys (DC.) Wight & Arn.: Mit etwa 14 bis 18 Arten, beispielsweise
    • Dinizia Ducke: Mit der einzigen Art:
      • Dinizia excelsa Ducke: Sie stammt aus dem Amazonasbecken und liefert ein Handelsholz.
    • Elephantorrhiza Benth.: Mit 9 bis 13 Arten.
    • Entada Adans.: Mit etwa 30 Arten hauptsächlich im tropischen Afrika and in der Neotropis.
    • Fillaeopsis Harms: Mit der einzigen Art:
      • Fillaeopsis discophora Harms
    • Gagnebina Neck. ex DC.: Mit etwa sechs Arten.
    • Indopiptadenia Brenan: Mit der einzigen Art:
      • Indopiptadenia oudhensis (Brandis) Brenan
    • Kanaloa Lorence & K.R.Wood: Mit der einzigen Art:
      • Kanaloa kahoolawensis Lorence & K.Wood
    • Lemurodendron Villiers & P.Guinet: Mit der einzigen Art:
      • Lemurodendron capuronii Villiers & P.Guinet
    • Leucaena Benth.: Mit etwa 22 Arten in der Neuen Welt, beispielsweise:
      • Weißkopfmimose oder Wilde Tamarinde (Leucaena leucocephala (Lam.) de Wit)
    • Microlobius C.Presl: Mit ein bis zwei Arten.
    • Mimosen (Mimosa L.): Mit etwa 480 bis 500 Arten hauptsächlich in der Neotropis.
    • Mimozyganthus Burkart: Mit der einzigen Art:
      • Mimozyganthus carinatus (Griseb.) Burkart
    • Neptunia Lour.: Mit etwa elf Arten in tropischen und subtropischen Gebieten, besonders in Australien und der Neuen Welt, beispielsweise:
      • Die Wassermimose (Neptunia natans) soll als Gemüse Verwendung finden.
    • Newtonia Baill.: Mit 12 bis 17 Arten.
    • Parapiptadenia Brenan: Mit etwa sechs Arten.
    • Parkia R.Br.: Mit etwa 35 Arten in der Paläotropis und Neotropis, beispielsweise:
    • Pentaclethra Benth.: Mit vier bis sechs Arten.
    • Piptadenia Benth.: Mit über 32 Arten.
    • Piptadeniastrum Brenan: Mit ein bis zwei Arten.
    • Piptadeniopsis Burkart: Mit der einzigen Art:
      • Piptadeniopsis lomentifera Burkart
    • Plathymenia Benth.: Mit etwa zwei Arten.
    • Prosopidastrum Burkart: Mit fünf bis sieben Arten.
    • Mesquiten (Prosopis L.): Mit etwa 45 Arten.
    • Pseudopiptadenia Rauschert: Mit etwa elf Arten.
    • Pseudoprosopis Harms: Mit etwa sieben Arten.
    • Schleinitzia Warb. ex Nevling & Niezgoda: Mit etwa sechs Arten.
    • Stryphnodendron Mart.: Mit über 24 Arten.
    • Tetrapleura Benth.: Mit zwei bis sechs Arten.
    • Xerocladia Harv.: Mit ein bis zwei Arten.
    • Xylia Benth.: Mit neun bis zehn Arten.

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag bei GRIN.
  2. Delin Wu & Ivan C. Nielsen: Acacieae in der Flora of China, Volume 10, 2010, S. 55: Online.
  3. Delin Wu & Ivan C. Nielsen: Ingeae in der Flora of China, Volume 10, 2010, S. 60: Online.
  4. Delin Wu & Ivan C. Nielsen: Mimoseae in der Flora of China, Volume 10, 2010, S. 50: Online.
  5. H. M. Hernández & Ph. Guinet: Calliandropsis: A New Genus of Leguminosae: Mimosoideae from Mexico, In: Kew Bulletin, Volume 45, No. 4, 1990, S. 609-620.

Weblinks

 Commons: Mimosengewächse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Mimosengewächs – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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