- Mineralokortikoide
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Mineralocorticoide, veraltet Mineralokortikoide, zählen zu den Corticosteroiden, einer Klasse von Steroidhormonen aus der Nebennierenrinde. Die beiden wichtigsten natürlichen Mineralocorticoide sind das Aldosteron und das Desoxycorticosteron. Wie auch die Glucocorticoide sind die Mineralocorticoide Abkömmlinge des Progesterons (Δ4-Pregnen-3,20-dion).
Mineralocorticoide ähneln den Glukocorticoiden, sie beeinflussen aber vorwiegend den Wasser- und Mineralhaushalt des Körpers.
Inhaltsverzeichnis
Biosynthese
Die Biosynthese der Corticoide startet wie bei allen Steroiden entweder beim mit der Nahrung aufgenommenen Cholesterin, oder (dies ist der wichtigere Weg) beim Isopren, einem C5-Lipid, welches aus Acetyl-CoA gebildet wird. Sechs Isopren-Moleküle können zu der typischen Ringstruktur der Steroide polymerisiert und cyclisiert werden.
Abbau
Wie andere Corticoide werden die Mineralocorticoide in der Leber inaktiviert und vorwiegend über die Gallenflüssigkeit, zu 10 % auch über den Urin in Form von inaktiven Konjugaten ausgeschieden.
Stoffwechselwirkungen
Sie steigern die Rückresorption von Natrium im distalen Tubulus der Niere und erhöhen die Ausscheidung von Kalium. Die Wasserausscheidung folgt dem Natrium, deshalb erhöhen die Mineralocorticoide (in geringerem Ausmaß auch andere Corticoide) den Wassergehalt im Körper. Überproduktionen, z. B. durch hormonproduzierende Tumoren oder eine ACTH-Überfunktion, führen zu chronischem Kaliummangel (Conn-Syndrom). Unterversorgung mit Mineralocorticoiden erzeugt das lebensgefährliche Addison-Syndrom.
Therapeutischer Einsatz
Das einzige synthetische Mineralocorticoid ist das Fludrocortison, das bei primärer Insuffizienz der Nebennierenrinde bei adrenogenitalen Syndromen klinisch eingesetzt wird. Leichter, und in der Praxis gebräuchlich ist die Beeinflussung der natürlichen Aldosteronwirkung durch bestimmte antagonisierende Diuretika (harntreibende Mittel), die als „kaliumsparende Diuretika“ zusammengefasst werden.
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