Mini-Research Module 1

Mini-Research Module 1
Ehemalige Science Power Platform. Der druckbeaufschlagte Rumpf unterhalb der Gitterstruktur (gelb) wird zum Bau des DCM verwendet
Die Lage des MRM-1 im russischen Segment.

Das Docking Cargo Module (DCM, russisch Стыковочно-грузовой модуль - СГМ) ist die neueste geplante Erweiterung der Internationalen Raumstation (ISS) und ein Beitrag der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos. Während der Planungsphase wird das Modul auch gelegentlich als Mini Research Module 1 (MRM-1) bezeichnet. [1]

Entwicklung

Ähnlich der amerikanischen Raumfahrtbehörde NASA ist die russische Weltraumagentur Roskosmos aufgrund diverser Probleme beim Bau der internationalen Raumstation nicht in der Lage, alle ehemals geplanten Module zu starten. Daher ist im derzeitigen Manifest nur noch der Start des Forschungsmoduls Mnogozelewoi laboratorny modul an Bord einer Proton-Rakete im Jahr 2009 vorgesehen. Durch den Wegfall eines weiteren ähnlichen Moduls und die Installation des amerikanischen Tranquility-Moduls am Nadir-Andockpunkt von Unity lässt sich der daneben liegende und momentan genutzte Andockplatz für Versorgungsschiffe am Nadir-Platz von Sarja nicht mehr gefahrlos ansteuern. Als Lösung für dieses Problem ist das DCM als eine Art Verlängerungs- und Kopplungsmodul vorgesehen, so dass nach der Installation ein vierter Kopplungspunkt russischer Bauart zur Ankopplung von Sojus-Raumschiffen und unbemannten Progress-Transportern zur Verfügung steht.

Um das Projekt und den Bau des Moduls zu beschleunigen wird bei der Planung und Konstruktion auf den bereits fertiggestellten Rumpf der ehemals geplanten und nicht mehr benötigten Science Power Platform zurückgegriffen. Neben dem Austausch des aktiven Kopplungsadapters vom Typ „SSWP-M 8000“ (passend zu Swesda Nadir und Zenit) durch einen aktiven „SSWP G4000“ (passend zu Sarja Nadir), dem Einbau des zweiten passiven Adapters vom Typ „SSWP G4000“ (entsprechend Progress und Sojus) und der zur Entladung von Versorgungsschiffen notwendigen Treibstoffleitungen ist keine nennenswerte wissenschaftliche Ausrüstung des Moduls vorgesehen.

Start und Installation

Da das DCM im Gegensatz zu den meisten anderen Modulen russischer Bauart nicht über eigene Triebwerke verfügen wird, ist der Start an Bord eines Space Shuttles im Rahmen der Mission STS-132 vorgesehen.[2] Im Gegenzug wird der Innenraum des DCM für den Transport von amerikanischer Ausrüstung reserviert. An der Außenhaut sollen darüber hinaus Haltepunkte für den Transport einer Luftschleuse, eines Radiators und von Ersatzteilen für den europäischen Roboterarm ERA installiert werden. Die Startmasse des DCM wird etwa 7,9 Tonnen betragen. Die Installation an der ISS wird genau wie die Umsetzung anderer Module mit Hilfe des großen Roboterarms Canadarm2 erfolgen. Nach der Installation wird die mitgeführte Luftschleuse für Forschungszwecke am freien Kopplungspunkt des MLM verlegt und der Radiator an dessen Außenhaut angebracht.[3]

Quellen

  1. Dr. Jesco von Puttkamer: International Space Station Daily Report. NASA. Abgerufen am 14. April 2008. (englisch)
  2. John Yembrick, Kyle Herring: NASA Sets Launch Dates for Remaining Space Shuttle Missions. NASA. Abgerufen am 8. Juni 2008. (englisch)
  3. Michael Braukus, Lynnette Madison: NASA Extends Contract With Russia’s Federal Space Agency. NASA. Abgerufen am 9. April 2007. (englisch)

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