- Mitfreude
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Die Freude ist das Stammwort zu froh. Sie ist eine Beglückung, eine helle oder heitere Stimmung, ein Frohgefühl. In der Freude fühlt man sich wohl, es sind im Augenblick alle seelischen Bedürfnisse erfüllt.
Freude ist eine spontane, innere, emotionale Reaktion auf eine angenehme Situation, eine Person oder Erinnerung. Sie kann sehr verschiedene Formen und Stärken von angenehmen Gefühlen annehmen. Sie kann sich nach außen auf der ganzen Skala zwischen einem Lächeln und einem Freudenschrei äußern.
Solche Emotionen sind als psychische Reaktionen zunächst spontan und für sich selbst gesehen weder gut noch schlecht. Eine wertende Komponente kommt ihnen erst zu, wenn sie in negativem oder positivem Verhältnis zur geltenden Moral stehen (Beispiele: Schadenfreude bzw. Siegesfreude).
Inhaltsverzeichnis
Definitionen
Buddhismus
Im Buddhismus, aber auch in zahlreichen anderen östlichen religiösen und meditativen Systemen wird angenommen, dass ein seelischer Zustand der Freude und Ausgeglichenheit durch Selbsterkenntnis und "achtsame" und "rechte Lebensweise" gefördert werden kann. Für den griechischen Philosophen Epikur ist Freude (je nach Übersetzung auch „Lust“) ein zentrales Ziel des menschlichen Lebens. Die Idee vom Leben im Hier und Jetzt und das Erleben von Freude während einer Tätigkeit, die der Selbstverwirklichung entspricht, kommt auch im berühmten Ausspruch des Konfuzius zur Geltung: "Der Weg ist das Ziel".
Christentum
Die Bibel stellt die Freude an Gott als eine Quelle der Kraft dar („Die Freude am Herrn ist eure Kraft“), die es ermöglicht, auch in unerfreulichen Situationen sein inneres Gleichgewicht zu erhalten. Sie zählt die Freude zur Frucht des Heiligen Geistes. Der Dienst am Nächsten kann auch dem Dienenden Freude bereiten.
Weitere Definitionen
Für Friedrich Schiller ist Freude ein göttliches Prinzip, wie in seiner Ode an die Freude zu lesen („Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium“). Es ist das Prinzip, welches alles Leben antreibt („Freude, Freude treibt die Räder in der großen Weltenuhr“). Außerdem wird es als natureigenes Prinzip beschrieben („Freude trinken alle Wesen an den Brüsten der Natur“).
Erich Fromm unterscheidet zwischen „Vergnügen“ als kurzzeitigem Hochgefühl und „Freude“ als dem Gefühl, das man auf dem Weg hin zur menschlichen Selbstverwirklichung verspüre. Freude als Lebensprinzip steht für Fromm somit im Gegensatz zu Vergnügen als Lebensprinzip (siehe auch Hedonismus), wobei letzteres nach Fromm ein Kennzeichen der Konsumgesellschaft ist.
Mitfreude
Mitfreude ist die freudige Teilnahme an der Freude eines anderen (so wie Mitleid die Teilnahme am Leid eines anderen ist, also ein Mitgefühl). Der Begriff taucht erstmals unter kritischer Betrachtung des Mitleids bei Friedrich Nietzsche auf. Die Fähigkeit zu Mitfreude ist eine wesentliche Eigenschaft für friedliches soziales Zusammenleben, und eine Voraussetzung für Mehrfach-Beziehungen. Wo keine Mitfreude ist, sondern Missgunst und Konkurrenz, da entsteht Eifersucht. In der Subkultur der Polyamorie gibt es für die Mitfreude als Freude am Glück eines geliebten Menschen, der von einer anderen Person geliebt wird (also für "das Gegenteil von Eifersucht"), die Benennung Compersion[1].
Schadenfreude
Siehe Hauptartikel: Schadenfreude.
Schadenfreude ist Freude am Schaden oder Missgeschick, Misserfolg, Unglück eines anderen.
Mimik der Freude
Die innere Freude eines Mitmenschen ist nicht ausdrücklich erkennbar, geht jedoch zumeist mit einer Entspannung der Gesichtsmuskulatur einher.
Wenn jemand seine Freude zeigt, hebt er die Mundwinkel. Guillaume-Benjamin Duchenne fand heraus, dass bei echter Freude nicht nur der Mund lächelt, sondern auch die Augenringmuskeln aktiviert werden. Letztere können nur schwerlich vom Willen kontrolliert werden, wodurch der Ausdruck rund um die Augen beim erzwungenen Lächeln fehlt.
Die Mimik der Freude ist kulturübergreifend nahezu identisch (vgl. z.B. Paul Ekman).
Spezielle Freuden
Hier bestehen zahlreiche Wortprägungen: Arbeitsfreude, Gaumenfreude, Freuden der Liebe, Spielfreude, Vorfreude u.a.m.
Zitate
- Ich habe euch immer gesagt, dass wir die Menschen fröhlich machen müssen. (Elisabeth von Thüringen)
- Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium. (Friedrich Schillers Ode an die Freude)
Literatur
- Paul Ekman: Gefühle lesen - Wie Sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren, Spektrum Akademischer Verlag, München 2004, ISBN 3-8274-1494-6
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
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