- Modern Records
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Modern Records Aktive Jahre 1945–1966 Gründer Saul Bihari, Jules Bihari Sitz Los Angeles, Kalifornien Sublabel RPM Records
Crown Records
Riviera Records
Custom Records
Yuletide Records
UnitedSuperior Records
Kent RecordsGenre(s) Blues, Rhythm and Blues
Jazz, Gospel
Country & Western, PopModern Records war ein amerikanisches unabhängiges Plattenlabel, das zwischen 1945 und 1966 in einem breiten Spektrum an Genres, darunter Rhythm and Blues, Country & Western, Jazz, Pop, Blues und Gospel veröffentlichte.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Brüder Saul und Jules Bihari starteten Modern Records im August 1945 in Los Angeles, Kalifornien. Das Independent-Label und dessen Sublabels war ein Familienunternehmen, bei dem auch die weiteren Brüder Joe und Lester Bihari in vielen Funktionen eingebunden wurden. Als weitere A&R-Manager konnten Maxwell Davis, Austin McCoy, George Motola, Jake Porter, Lester Sill und Ike Turner gewonnen werden.
Der Katalog des Labels wurde anfangs mangels weiterer Künstler zunächst von der Blues-Pianistin Hadda Brooks dominiert, die hier mit ihrem Trio 25 Singles herausbrachte. Danach konzentrierte sich das Label auf populäre Blueskünstler wie B.B. King, Elmore James, Smokey Hogg und Lightnin’ Hopkins. Zudem wurden Masterbänder des jungen Sam Phillips aus dessen Zeit vor der Gründung von Sun Records verwertet. Diese Zusammenarbeit endete, als Phillips Aufnahmen des Howlin' Wolf auch von Chess Records in Chicago, Illinois veröffentlichen ließ. In Memphis, Tennessee bauten die Biharis schließlich mit Meteor Records ein Zweitlabel auf.
Modern Records passte sich dem Wandel des Musikgeschmacks Mitte der 1950er Jahre an und war auch mit Rock-’n’-Roll-Künstlern erfolgreich. Das Label produzierte im Lauf der Jahre über 250 Singles. Bereits 1950 führte Modern das Albumformat auf Vinyl für ein Abspielen mit 33 Umdrehungen/Minute ein. Auf eine erste Serie von 10-Inch-Alben folgte die bekannte 12-Inch-Vinyl-Scheibe.
Neben der äußerst billigen Produktion des Modern-Katalogs auf den Sublabels arrangierten die Bihari-Brüder auch Aufnahmen bekannter Broadway-Hits, Big Band-Imitationen, und populäre Klassik mit anonym bleibenden Studiomusikern. Zudem folgten sie jedem musikalischen Hype, um durch neu eingespielte oder teilweise lediglich umbenannte Songs am jeweils aktuellen Geschmack der Käuferschaft zu profitieren.[1]
Ende der 1950er fokussierten die Label-Eigner mehr und mehr auf die günstigen Ausgabenserien der Sublabels. Das Modern-Label im Sinne der Plattenmarke selbst wurde einige Male wiederbelebt, so 1960 für Re-Issues des eigenen Katalogs und 1966 für einige Rockalben mit Little Richard sowie den Ikettes. Danach ging Modern Records bankrott. Die Biharis retteten aber ihren Katalog und ihre Ausgbepraxis in das Sub-Label Kent Records.
Sublabels
Modern Records unterhielt einige Sublabels mit jeweils unterschiedlicher Ausgabepolitik. Für Blues, Jazz, Rhythm and Blues und Rock 'n' Roll wurde 1950 RPM Records aus der Taufe gehoben. Auf dem 1954 gegründeten Crown Records veröffentlichten die Bihari-Brüder ab 1957 hauptsächlich Budget-Ausgaben von Material des Mutterlabels, ebenso auf Riviera Records, das 1959 aktiv war. Weitere Sublabels waren Custom Records, Yuletide Records und United/Superior Records. Auf dem Sub-Label und späteren Hauptlabel der Biharis Kent Records wurden seit 1958 Singles, nach Aufgabe des Mutterlabels dann auch dessen Alben wiederveröffentlicht.
Künstler
Auf Modern Records veröffentlichten folgende Künstler in der Reihenfolge ihrer ersten Singles:
- Smokey Hogg
- Pee Wee Crayton
- John Lee Hooker
- Floyd Dixon
- Sylvester Cotton
- Joe Lutcher
- Little Willie Littlefield
- Jesse Thomas
- Little Esther
- Johnny Otis
- Roy Hawkins
- Jimmy Witherspoon
- Jimmy McCracklin
- Charles Brown
- Gene Phillips
- Jack McVea
- Joe Fritz
- Lil Greenwood
- Herb Fisher
- Hadda Brooks
- Edna Broughton
- Helen Humes
- Maxwell Davis
- June Barton
- Joe Hill Louis
- Mumbles Horton
- Ira Amos
- Richard Lewis and the Barons
- Dick Cole
- Phinus Newborn
- Ramp Davis
- Johnny Ingram
- Lil’ Son Jackson
- Rev C.C. Chapman
- Faith Temple Joe
- Driftin’ Slim
- Boyd Gilmore
- Little Junior and the Blue Flames
- Jimmy Lee
- Ben Burton
- Jimmy Giuffre
- Charley Booker
- Joe Houston
- Mary Sue
- Johnny Moores Three Blazers
- Baby Face Turner
- Ray Agee
- Jay Franks
- Mari Jones
- Cliff Bivins
- Oscar McLollie
- Little Ruth
- Lucky Enois Quintet
- Lawrence Stone
- Eddie Townes
- Young Jesse
- Sister Christine Sykes
- Jerry Thomas
- Dennis Binder
- Marvin & Johnny
- Linda Peters
- Native Boys
- Arthur Lee Maye and the Crowns
- Poka-Dotts
- Etta James
- The Cadets
- The Cobras
- Dolly Cooper
- The Sounds
- The Cliques
- Shirley Gunter and the Flairs
- The Hawks
- Jimmy Beasley
- The Rockets
- Long Tall Marvin
- The Tonettes
- The Rocketeers
- Curley Williams
- Jesse Belvin
Weitere Künstler auf Alben:
- Red Callender
- Stan Getz
- Kay Starr
- Erroll Garner
- Wardell Gray
- Don, Dick & Jimmy
- Joe Houston
- Vido Musso
- Little Richard
- Ikettes
Ausgabenserien
- Modern 10 Inch LP 2000 Serie (MOD. 2001 – MOD. 2012), 1950/51
- Modern 12 Inch LP 1200 Serie (LMP-1201 – LMP-1215), 1956
- Modern 7000/800 Serie (MLP-7000 - MLP-7023), 1960
- Modern 1000 Serie (1001 – 1003), 1965
- Modern 100/1000 Serie (MM1000 - MM1003), 1966
Weblinks
- David Edwards und Mike Callahan über Modern Records in BothSidesNow
- 45 Diskografie von Modern Records
Einzelnachweise
- ↑ Charlie Gillett: The Sound of the City. Die Geschichte der Rockmusik. Zweitausendeins, Frankfurt am Main 1978 (übersetzt von Teja Schwaner), S. 120f..
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