Modern Septett

Modern Septett
Modern Soul Band
Gründung 1968
Genre Soul, Jazzrock
Website http://www.modern-soul-band.de
Gründungsmitglieder
Keyboards, Komposition Gerhard Hugo Laartz
Gesang Klaus Nowodworski
Bass Eugen Hahn
Trompete Andy Altenfelder
Saxophon Jürgen Fritsch
Gitarre Günter Dobrowolski
Schlagzeug Gunter Wosylus
Aktuelle Besetzung
Keyboards, Komposition Gerhard Hugo Laartz
Gesang Dirk Lorenz
Gitarre Gisbert Pitti Piatkowski
Posaune Dagobert Darsow
Trompete Ferry Grott
Saxophon Danny Mercedes Wendler
Bass Carsten Muttschall
Schlagzeug Roger Heinrich
Gäste
Gesang Uschi Brüning
Saxophon Ernst-Ludwig Petrowsky

Die Modern Soul Band ist eine deutsche Soul- und Jazzrockband, die 1968 in der DDR gegründet wurde.

Inhaltsverzeichnis

Bandgeschichte

Nachdem in der DDR die Music-Stromers mit einem Auftrittsverbot belegt wurden, gründete im Juli 1968 Gerhard Hugo Laartz mit Eugen Hahn (Bass), Andy Altenfelder (Trompete), Jürgen Fritsch (Saxophon), Klaus Nowodworski (Gesang), Günter Dobrowolski (Gitarre) und Gunter Wosylus (Schlagzeug) das Modern Septett. Heimstatt der jungen Band war der Ostberliner Fredersdorfer Klub (offiziell: Jugendclub Freundschaft) in der Nähe des heutigen Ostbahnhofs. Dort versammelten sich Musikliebhaber, die wenig für Beatmusik und den typischen Rocksound der DDR übrig hatten. Anfangs spielte die Band meist Coverversionen von Blood Sweat & Tears und Chicago, bis in den 1970er Jahren auch eigene Songs entstanden. Damit war die Band zu dieser Zeit die einzige DDR-Band, die Soul und Jazzrock spielte. Soulmusik war „in der DDR damals noch ganz neu und modern“ [1]. Nachdem Posaunist Conny Bauer hinzukam und für Wosylus, der zu den Puhdys wechselte, Karl-Jürgen Rath ans Schlagzeug kam, wurde die Gruppe Modern Soul Band genannt. Im selben Jahr verließen auch Altenfelder und Dobrowolski die Band. Ersetzt wurden sie durch Jochen Gleichmann (Trompete), der schon bei den Music Stromers dabei war, und Hansi Biebl. Neben Nowodworski sangen zwischen 1973 und 1978 Regine Dobberschütz und anschließend Barbara Kuster und Gonda Streibig.

Nach ersten Rundfunkproduktionen folgte 1970 ein einmonatiges Gastspiel im Berliner Friedrichstadtpalast. 1972 ging Biebl zu Veronika Fischer und Band, und für ihn wechselte Eberhard Klunker in die Band. 1973 kam an Stelle von Bauer, der sich ausschließlich dem Jazz widmen wollte, Dagobert Darsow. 1973 und 1977 fusionierte die Modern Soul Band zeitweilig für längere Tourneen mit der Klaus Lenz-Band zur Klaus Lenz Modern Soul Big Band. Die Modern Soul Band zählte zu den meistproduzierten Bands beim DDR-Rundfunk; die erste Live-LP bei Amiga erschien 1976. Tourneegäste waren u.a. Veronika Fischer, Uschi Brüning, Stefan Diestelmann, Helmut Forsthoff und Ernst-Ludwig Petrowsky. Die Gruppe spielte insgesamt eine wichtige Rolle für die Entwicklung der DDR-Rockmusik.

Beim 15-jährigen Jubiläum 1983 feierten als Gäste Angelika Weiz, Rosay Wortham (USA) sowie Peter Herbolzheimer aus der Bundesrepublik Deutschland mit. Die Band war bald darauf nicht mehr nur in der DDR erfolgreich, sondern auch auf Auslandstourneen (zuerst 1986). Nach der Wende fing die Gruppe nach kurzer Pause 1991 wieder an; nun konnten erstmals alle Texte in alter Soultradition auf englisch interpretiert werden - anders als zuvor mit zensierten, deutschen Texten. Seit 1994 arbeitet die Modern Soul Band in fast konstanter Besetzung. Im Juli 1999 kehrte der ursprüngliche Sänger Klaus Nowodworski wieder zurück. Er starb bereits 2001. Dirk Lorenz ist seit 2002 Frontmann.

Zum 35-jährigen Jubiläum feierte die Band 2003 gemeinsam mit Uschi Brüning, Conny Bauer, Ernst Ludwig Petrowsky, Klaus Lenz, Reinhard Lakomy und anderen. Das Konzert wurde auf DVD veröffentlicht.

Diskografie

Langspielplatten

  • Modern Soul Band, 1977
  • Meeting, 1979
  • Berliner Song, 1986

CD

  • Moods, 1993

Literatur

  • Götz Hintze: Rocklexikon der DDR. Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-89602-303-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.intaktrec.ch/osterbauer-a.htm

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