- Modeschmuck
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Unter Modeschmuck versteht man Schmuck der aktuelle Modetrends aufnimmt und dabei preiswert zu produzieren ist, sowie die Idee einer „Demokratisierung“ von Schmuck als Statussymbol.
Inhaltsverzeichnis
Modeschmuck, Versuch einer Definition
Unter Modeschmuck versteht man im Wesentlichen Schmuck, der aus unedelen Materialien hergestellt wird. Verschiedene Metalle, Kunststoffe, Farb- und Kristallgläser werden zu Rohkomponenten verformt.[1] Diese wiederum werden durch verschiedene Oberflächenverfahren coloriert, irisiert, verspiegelt, mattiert, versilbert oder vergoldet, um anschließend in der Regel mit hohem Arbeitseinsatz zu fertigen Schmuckstücken kombiniert zu werden. Die Zusammensetzung unterschiedlicher Rohstoffe, in verschiedenen Formen, Farben und mit mannigfaltigen Oberflächeneffekten ermöglichen eine sehr große Produktvielfalt.
Geschichte
Die Anfänge des Modeschmucks gehen zurück auf das Ende des 19. Jahrhunderts und das Aufkommen der ersten Modezeitschriften.
In den Zentren der europäischen Monarchien, London, Paris, Berlin, Sankt Petersburg entwickelten sich am Ende des 19. Jahrhunderts eine Reihe von Modezeitschriften nach Amerikanischem Vorbild. - Harper's Bazaar erschien 1867 in New York. 1892 erschien die erste Ausgabe der Vogue in Paris - die sehr schnell sehr hohe Auflagen erreichten und in erster Linie modische Tendenzen der Höfe beschrieben. Ein besonders ergiebiges Feld der Berichterstattung stellten dabei die höfischen Trauerrituale und ihre Kleidervorschriften dar, die auf Grund der sehr engen verwandtschaftlichen Verflechtung der europäischen Fürstenhäuser häufig angewandt wurden, und somit bereits Automatismen von Schnelligkeit und Kurzlebigkeit der später entstehenden Modetrends vorwegnahmen.
Schmuck spielte im Kanon der höfischen Trauervorschriften eine wesentliche Rolle, zudem favorisierten die Höfe in dieser Zeit Schmuck aus preiswerten Materialien wie Eisen, Jett, Onyx oder schwarzem Glas, was die Vermittlung und den Erfolg in die Breite der Gesellschaft hinein erleichterte. Es entstanden erste Manufakturen zur Herstellung von Schmuck als Massenware.
Die (nicht zuletzt auf Grund der Weltausstellung 1900 in Paris) sich als Wirtschaftsfaktor entwickelnde Haute Couture brachte es mit sich das eine Vielzahl von Handwerken einen immensen Aufschwung erlebten. So stellten sich Glasmacher und Gürtler auf die Herstellung von Schmuck ein. Bereits 1865 begann bereits Napoleone Corbella in Mailand mit der Herstellung von Halbzeug aus Messing zur Herstellung von Theater-Schmuck für die Italienischen Opernhäuser um später ebenfalls die ersten Modehäuser Mailands zu beliefern. Auch die Schmuckhersteller im konventionellen Bereich reagierten auf die veränderte Nachfrage im Bereich der Mode und stellten mehr und mehr auf industrielle Fertigung um. Es entstanden in dieser Zeit wichtige Zentren zur Herstellung von Modeschmuck wie zum Beispiel die Gablonzer Industrie in Gablonz in Tschechien.
Paris
1911 eröffnete in Paris Coco Chanel ihr erstes Modehaus. Mit ihrem Namen ist ein erster Höhepunkt in der Gestaltung und dem Gebrauch von Modeschmuck verbunden. Sie war die Erste, die Modeschmuck als festen Bestandteil ihrer Kreationen ansah und als gestalterisches Element einsetzte. Nicht mehr die möglichst täuschende Imitation von Juwelen war bei ihr das Ziel, sondern der ästhetische Effekt. Ab 1954 war Robert Goossen Chefdesigner bei Chanel.
1928 eröffnete Elsa Schiaparelli ihr Modehaus in Paris. Ihre Kreationen entstanden in engem Kontakt zu den damalig führenden künstlerischen Strömungen, dem Dadaismus und dem Surrealismus, zum Teil sogar unter Mitarbeit von Künstlern wie zum Beispiel Salvador Dalí, Jean Cocteau, Man Ray u. a. Der Modeschmuck von Elsa Schiaparelli war nicht mehr länger Imitation sondern stellt autonomen künstlerischen Anspruch und somit etwas Neues in der Modewelt dar.
Literatur
- Karl Frohnes: Schmuck und Modeschmuck in der Geschichte: Schmuckformen, Kleinkunstgewerbe und Handel durch die Jahrtausende http://www.educatium.de/schmuck/ .
- Weber, Christiane und Möller, Renate: Mode und Modeschmuck 1920 - 1970 in Deutschland. 1999.
- Kurz, Sabine und Packer, Mary Sue: Strass. Internationaler Modeschmuck von den Anfängen bis heute. 1997.
- Rehle, Norbert: Ökonomischer und institutioneller Wandel in Europas Modeschmuckregionen. Dissertation. 2003
Einzelnachweise
- ↑ modeschmuckecke.de
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