Mogami (1935)

Mogami (1935)
Naval Ensign of Japan.svg
Die Mogami
Schiffsdaten
Typ: Schwerer Kreuzer
Klasse: Mogami-Klasse
Laufbahn
Kiellegung 27. Oktober 1931
Stapellauf: 14. März 1934
Indienststellung: 28. Juli 1935
Verbleib: Versenkung 25. Oktober 1944
Technische Daten
Verdrängung Standard: 12.598 t
Maximal: 13.440 t
Länge 201,6 m
Breite 18 m
Tiefgang: 5,5 m
Maschinenanlage:
Leistung: 152.000 PSw
Höchstgeschwindigkeit: 34,5 kn
Fahrbereich: 6.726 sm bei 14 kn
Besatzung: ca. 850
Bewaffnung:
als Neubau
  • 15 × 155 mm (6.1") (5×3)
  • 8 × 127 mm (5") Flak
  • 4 × 40 mm (1.57") Fla-MK
  • 12 × 60,9 cm (24") Torpedorohre (4 × 3)
Bewaffnung:
ab 1939
  • 10 × 203 mm (8") (5×2)
  • 8 × 127 mm (5") Flak
  • 30 × 25 mm Fla-MK
  • 12 × 60,9 cm (24") Torpedorohre (4 × 3)
Flugzeuge: 3 × Type 1 Aufklärungsflugzeuge

Die Mogami (jap. 最上), benannt nach dem gleichnamigen Fluss, war das Typschiff der Mogami-Klasse, einer Klasse von Kreuzern der Kaiserlich Japanischen Marine, und kam während des Zweiten Weltkriegs zum Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Planung und Bau

Die Mogami 1944 nach dem Umbau. Auf dem Achterschiff ist das neue Flugdeck zu erkennen.

Sie wurde formell als „Leichter Kreuzer“ gebaut, allerdings mit Kenndaten, die bis auf das Kaliber der Hauptbewaffnung bereits Schweren Kreuzern entsprachen. Schließlich wurden kurz vor Kriegsbeginn auch die entsprechenden Geschütze vom 8-Zoll-Kaliber (20,3cm) eingebaut, so dass das Schiff im Zweiten Weltkrieg als vollwertiger Schwerer Kreuzer eingesetzt werden konnte (die Neuklassifizierung erfolgte am 31. März 1938 nach dem Austausch der Hauptbewaffnung vom Kaliber 15,5 cm auf 20,3 cm). Bis zum Austausch der Bewaffnung wurde die Mogami-Klasse als Schiffe der B-Klasse geführt.

Das japanische Flottenkommando fühlte sich Anfang der 1930er Jahre in Bezug auf Kreuzer den anderen Seemächten unterlegen. Deshalb wurden so viele gebaut, wie das Washingtoner Flottenabkommen maximal zuließ. Die Mogami wurde mit fünf Drillingstürmen ausgerüstet, deren 15,5-cm-L/60 Jahr 3 Geschützrohre bis auf 55° aufgerichtet werden konnten. Die Mogami war somit das erste Schiff der Marine, dessen Hauptgeschütze sowohl Luft- als auch Seeziele bekämpfen konnten. Auffällig war auch die sehr starke Fla-Bewaffnung des Schiffs. In dieser Zeit war der spätere Admiral Itō Seiichi Kommandant dieses Schiffes gewesen.

Um Gewicht zu sparen, wurden die einzelnen Bauteile nicht genietet, sondern miteinander verschweißt und ein Großteil der Aufbauten aus einer Aluminiumlegierung gefertigt. Die Zahl der Dampfkessel konnte im Vergleich zu früheren Kreuzern auf zehn reduziert werden. Auf den Kreuzern der Mogami-Klasse war, wie auf den Schiffen der Vorgängerklassen, der vordere Abgasschacht stark nach hinten gebogen, damit er möglichst weit achtern aus dem Deck austritt. So sollten Brücke und Leitstand möglichst von Rauch freigehalten werden. Bei den Mogami- und Tone-Klassen waren sich die beiden Schornsteine dadurch so nahe, dass sie oberhalb des Bootsdecks zu einem zusammengeführt werden konnten.

Die Konstrukteure hatten jedoch zu sehr auf Leichtbau gesetzt. Die Schiffe der Mogami-Klasse hatten einen zu hoch liegenden Schwerpunkt, was zu Instabilität führte. Nach ersten Probeschüssen rissen außerdem mehrere Schweißnähte. Deshalb wurde der Rumpf verstärkt und verbreitert, was die Geschwindigkeit jedoch um 2 kn reduzierte.

Anfang 1939 wurden alle Schiffe der Mogami-Klasse überholt, die Hauptgeschütze wurden durch 203-mm-Doppeltürme ersetzt und die alten 155-mm-Geschütze später auf der Yamato und der Musashi verbaut. Ein zusätzlicher Torpedoschutz wurde ebenfalls angebracht.

Einsätze

Die Mogami 1942 mit beschädigtem Bug im Schlepp eines Frachters.

Im Zweiten Weltkrieg nahmen die Mogami und ihre Schwesterschiffe an der Schlacht um Midway teil. Sie waren zur Sicherung der japanischen Träger eingeteilt.

Dabei kam es allerdings zu einer Kollision zwischen der Mogami und der Mikuma, als beide Schiffe versuchten, einem U-Boot-Angriff auszuweichen. Bald darauf griffen Trägerflugzeuge an und versenkten die Mikuma. Die Mogami erhielt mehrere Bombentreffer, da die Besatzung aber vor dem Luftangriff die Torpedos des Kreuzers über Bord geworfen hatte, konnte es zu keinen Sekundärexplosion kommen, und das Schiff entkam. Ihr Bug war jedoch eingedrückt, und zur Behebung der Schäden verbrachte sie zehn Monate in der Werft in Japan. Erste Arbeiten an der beschädigten Mogami' wurden bereits in der Marinebasis Truk durchgeführt, welche die Mogami am 5. August 1942 verließ und zu Reparaturen und dem Umbau ab dem 1. September 1942 auf der Marinewerft von Sasebo im Trockendock lag.

Mit der Instandsetzung erfolgte der Umbau zum Hybridträger: Die achteren 20,3cm-Türme entfielen, und das vorhandene Katapultdeck wurde bis zum Heck verlängert. Ein Flugzeughangar konnte nicht eingebaut werden, doch entstanden erweiterte Vorratsräume für den Flugbetrieb, die Treibstoff, Munition und Ersatzteile aufnahmen. Das Konzept entsprach im Ansatz dem Hybridträger-Umbau der Ise-Klasse, fiel aber aufgrund der begrenzten Möglichkeiten auf dem weit kleineren Kreuzer wesentlich schlichter aus.

Die verbliebenen drei Kreuzer der Klasse wurden im Oktober 1944 in der Schlacht um Leyte eingesetzt. Ein Flugzeug der Mogami führte am 24. Oktober 1944 den ersten Erkundungsflug für die Südflotte durch. Bei den an diesem Tag folgenden amerikanischen Luftangriffen wurde die Mogami kaum beschädigt. In der folgenden Nacht kam es zum Gefecht in der Surigaostraße, in welchem die Mogami von 8-Zoll-Granaten amerikanischer Kreuzer getroffen wurde und schließlich mit dem Schweren Kreuzer Nachi kollidierte, wodurch steuerbords fünf Torpedos explodierten und die dortige Maschinenanlage zerstörten. In der Folge erzielten US-Kreuzer weitere Treffer auf der beschädigten Mogami, doch gelang zunächst der Rückzug. Am folgenden Morgen wurde das Schiff wieder aus der Luft angegriffen, erhielt zwei Bombentreffer und musste schließlich nach dem Ausfall auch der Backbord-Antriebsanlage gegen Mittag des 25. Oktober 1944 aufgegeben werden.

Der begleitende Zerstörer Akebono versenkte nach Übernahme der überlebenden Besatzung das Wrack mit einem einzelnen 61 cm-Torpedo. Etwa 700 Männer der Mogami überlebten, während 192 Besatzungsmitglieder, darunter ihr letzter Kommandant, Kapitän zur See[1] Toma Ryu, mit ihr untergingen.

Belege und Verweise

Anmerkungen

  1. Dem deutschen Dienstgrad Kapitän zur See entspricht der japanische Rang Taisa (大佐), der wörtlich Großer Beistand heißt.

Literatur

Nur japanische Quellen spezifisch zur Mogami oder zu den Kreuzern der japanischen Marine:

  • Maru Special, Japanese Naval Vessels (erste Serie in 56 Bänden), Band 10: Mogami/Mikuma (Tokyo 1977) und zweite Serie Band 122: Geschichte der Mogami- und Tone-Klassen (Tokyo 1987)
  • Gakken Pictorial Series, Band 38, Mogami-Klasse (Tokyo 2002)
  • Kaijinsha (Publ.), The Imperial Japanese Navy (in 14 Bänden), Band 7 (Schwere Kreuzer 3) (Tokyo 1990)
  • Fukui Shizuo, Japanese Naval Vessels Illustrated, 1869-1945 (in drei Bänden), Band 2, Cruisers, Corvettes and Sloops (Tokyo 1980)
  • Todaka Kazushige, Japanese Naval Warship (bislang in 6 Bänden) Band 4, Cruisers, Kure Maritime Museum (Kure 2005)
  • Kizu T., Japanese Cruisers, Ships of the World Band 441 (Tokyo 1991)
  • Model Art No.360, Drawings of IJN Vessels Vol.2, Cruisers (Tokyo 1991)

Andere Quellen:

  • Lacroix/Wells, Japanese Cruisers of the Pacific War, United States Naval Institute (Annapolis 1997)

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