- Mokola-Virus
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Mokola-Virus Systematik Reich: Viren Ordnung: Mononegavirales Familie: Rhabdoviridae Gattung: Lyssaviren Art: Mokolavirus Taxonomische Merkmale Baltimore: Gruppe 5 Wissenschaftlicher Name Mokola virus (engl.) Links Das Mokola-Virus gehört zu den Lyssaviren, deren bekanntester Vertreter der Erreger der Tollwut ist (Rabies-Virus). Das Genom vom Mokola-Virus besteht aus einzelsträngiger RNA negativer Polarität.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Das Virus wurde bisher nur im subsaharischen Afrika gefunden. Isoliert wurde es erstmals 1968 aus einer Spitzmaus. Ein Reservoir ist bisher nicht bekannt. Jedoch könnten die Viren von Moskitos übertragen werden, da sie sich in vitro in Moskitozellen vermehren können. Dadurch unterscheiden sie sich auch von den anderen Vertretern der Lyssaviren, die sich nicht in Insektenzellen vermehren können.
Pathogenese
Beim Menschen wurden bisher nur zwei Fälle einer akuten Mokola-Virus-Infektion bekannt. Dabei handelte es sich um zwei nigerianische Kinder. Die Symptome waren dabei dieselben, wie bei einer Tollwut-Infektion. So litten die Kinder zum Beispiel unter Lähmungen ihrer Extremitäten, außerdem stellte sich eine Enzephalitis ein. Beide verstarben wenige Tage nachdem sie ins Koma gefallen waren. Aus ihrem Hirngewebe konnte man Mokola-Viren isolieren. In Hunden, Katzen und Nagetieren aus Nigeria, Südafrika und Simbabwe konnten ebenfalls Mokola-Viren gefunden werden. Einige getestete Tiere hatten Antikörper gegen das Mokola-Virus gebildet. Allerdings verhinderten diese keine Infektion mit Rabiesviren. Mokola-Vakzine sind demnach nicht für eine Tollwutimpfung geeignet.
Merkmale
Das RNA-Genom vom Mokola-Virus wurde vollständig entschlüsselt. Es codiert für fünf Proteine:
- ein Matrixprotein, das die Virushülle bildet
- ein transmembranäres Glycoprotein, welches den Zellkontakt zwischen Virus und Wirtszelle herstellt
- ein Nucleoprotein für das Uncoating
- eine RNA-Polymerase zum Umschreiben der (-) RNA in (+) RNA
- einen zur RNA-Polymerase dazugehörigen Cofaktor
Literatur
- Familusi, JB and Moore, DL. (1972). Isolation of a rabies related virus from the cerebrospinal fluid of a child with 'asceptic meningitis.' African Journal of Medical Science. 3:93–96.
- Familusi, JB, Osunkoya, BO, Moore, DL, Kemp, GE, Fabiyi, A. (1972). A fatal human infection with Mokola virus. American Journal of Tropical Medicine and Hygiene. 21:959–963.
- PLe Merssier, Y Jacob and N Tordo. (1997) The complete Mokola virus genome sequence: structure of the RNA- dependent RNA polymerase
J Gen Virol 78, 1571-1576.
- Nel L, Jacobs J, Jaftha J, von Teichman B, Bingham J, Olivier M. (2001) New cases of Mokola virus infection in South Africa: a genotypic comparison of Southern African virus isolates. Virus Genes;22(3):373.
Weblinks
- Mokola-Virus Antikörper (PDF-Datei; 278 kB)
Kategorie:- Viren, Viroide und Prionen
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