- Momenterzeugende Funktion
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Mit der Momenterzeugenden Funktion kann das k-te Moment der Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen ermittelt werden. In der Wahrscheinlichkeitstheorie ist die momenterzeugende Funktion einer Zufallsvariablen X definiert durch
- ,
falls deren Erwartungswerte E(Xn) existieren. Dabei sind die Momente einer Wahrscheinlichkeitsverteilung.
Inhaltsverzeichnis
Für stetige Wahrscheinlichkeitsverteilung
Falls X eine stetige Wahrscheinlichkeitsdichte f(x) hat, dann ist die momenterzeugende Funktion durch
gegeben, wobei das i-te Moment von X ist. Der Ausdruck ist also gerade die zweiseitige Laplacetransformation des durch X festgelegten Wahrscheinlichkeitsmaßes.
Bemerkungen
Ursprung des Begriffs der momenterzeugenden Funktion
Die Bezeichnung momenterzeugend bezieht sich darauf, dass die k-te Ableitung von MX im Punkt 0 (Null) gleich dem k-ten Moment der Zufallsvariablen X ist:
- .
Durch die Angabe aller nicht verschwindenden Momente ist jede Wahrscheinlichkeitsverteilung vollständig festgelegt, falls die momenterzeugende Funktion auf einem offenen Intervall ( − ε,ε) existiert ().
Zusammenhang mit der charakteristischen Funktion
Die momenterzeugende Funktion steht in engem Zusammenhang mit der charakteristischen Funktion , die im Wesentlichen die Inverse der Fourier-Transformierten des Wahrscheinlichkeitsmaßes darstellt.
Weitere erzeugende Funktionen
Zu den weiteren erzeugenden Funktionen zählt man die charakteristische Funktion, die wahrscheinlichkeitserzeugende Funktion und die kumulantenerzeugende Funktion als Logarithmus der momenterzeugenden Funktion.
Eindeutigkeitseigenschaft
Ist die momenterzeugende Funktion einer Zufallsgröße X in einer Umgebung von 0 endlich, so bestimmt sie die Verteilung von X eindeutig.[1] Formal bedeutet das:
Seien X und Y zwei Zufallsgrößen mit momenterzeugenden Funktionen MX und MY derart, dass es ein gibt mit für alle . Dann gilt PX = PY genau dann, wenn MX(s) = MY(s) für alle gilt.
Beispiele
Normalverteilung
Die Momenterzeugende Funktion einer normalverteilten Zufallsgröße ist .
Exponentialverteilung
Die Momenterzeugende Funktion einer exponentialverteilten Zufallsgröße mit Parameter λ ist
Verallgemeinerung auf mehrdimensionale Zufallsvariablen
Für Zufallsvariablen lässt sich die momenterzeugende Funktion wie folgt erweitern:
- .
Einzelnachweise
- ↑ The Annals of Mathematical Statistics: J. H. Curtiss: A Note on the Theory of Moment Generating Functions , 16. Oktober 2008
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