Monsieur Mosse

Monsieur Mosse

Monsieur Mosse, eigentlich Raimo Urmas Jääskeläinen (* 26. Mai 1932 in der Landgemeinde Helsinki; † 22. August 1992 in Helsinki[1]) war ein finnischer Visagist. Bekannt ist er insbesondere, da er sich 1971 als erste und für lange Zeit einzige Person des öffentlichen Lebens in Finnlands zu seiner Homosexualität bekannte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jääskeläinen begann seine Karriere in den 1950er Jahren als Visagist beim Privatfernsehsender MTV. 1964 eröffnete er seinen eigenen Schönheitssalon in Helsinki, der bald zu einem der gesellschaftlichen Mittelpunkte der finnischen Hautevolee wurde. Jääskelaäinen umgab sich bevorzugt mit den Stars uns Sternchen der Film- und Schlagerszene, versuchte sich selbst gelegentlich als Schauspieler, und pflegte einen für finnische Verhältnisse recht exaltierten Lebenswandel (schnelle Autos, teure Häuser, lange Pelzmäntel), sodass die Boulevardmedien oft über ihn berichteten. Im Mai 1971, kurz nachdem Homosexualität in Finnland entkriminalisiert wurde, wagte er in einem Interview mit der Illustrierten Hymy ein öffentliches Coming out und löste so einen Skandal aus. Durch seine freizügigen Bekenntnisse in den folgenden Nummern wurde die in der finnischen Gesellschaft tabuisierte Homosexualität erstmals breit diskutiert; Jääskeläinen outete der Zeitschrift gegenüber auch weitere finnische Prominente, doch wurden die Namen durchweg geschwärzt, so dass viel Raum für Spekulationen blieb.[2]

Kurz nach diesen Enthüllungen ging sein Salon bankrott. Jääskeläinen lebte danach in Spanien und den USA und kehrte erst 1982 wieder nach Finnland zurück, um seine Memoiren Voi pojat, kun tietäisitte! (dt. „Ach Jungs, wenn ihr nur wüsstet!“) zu veröffentlichen. 1992 starb er in Helsinki an den Folgen einer Herzoperation.

Literatur

  • Monsieur Mosse: Voi pojat, kun tietäisitte! : eli Raimo Jääskeläisen uskomattomat seikkailut. Kustannus-vaihe, Tampere 1981. ISBN 9519553126 [Autobiografie]
  • Tuula Juvonen: Jääskeläinen, Raimo. In: Robert Aldrich, Garry Wotherspoon (Hg.): Who's Who in Contemporary Gay and Lesbian History. Routledge, London 2001. ISBN 041522974X S. 209-210.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. elonet.fi
  2. Juvonen, S. 209.

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