Monsieur Verdoux

Monsieur Verdoux
Filmdaten
Deutscher Titel Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris
Originaltitel Monsieur Verdoux
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1947
Länge 124 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Charles Chaplin
Drehbuch Charles Chaplin
Produktion Charles Chaplin für United Artists
Musik Charles Chaplin
Kamera Roland Totheroh,
Curt Courant,
Wallace Chewing
Schnitt Willard Nico
Besetzung

Monsieur Verdoux – Der Frauenmörder von Paris (Alternativtitel: Der Heiratsschwindler von Paris, Originaltitel: Monsieur Verdoux) ist eine gesellschaftskritische schwarze Komödie von Charles Chaplin aus dem Jahre 1947.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film erzählt von dem arbeitslosen Bankangestellten Henri Verdoux und dessen soziopathischen Methoden Geld zu verdienen. Obwohl loyal und kompetent in seiner Tätigkeit, wurde Verdoux entlassen. Um den Unterhalt von Frau und Kind zu sichern, heiratet er reiche Witwen und ermordet diese dann. Seine Raubzüge arbeiten schließlich gegen ihn, als sich zwei Witwen seinen üblichen Verfahren nicht fügen. Der Film endet mit dem Gang Verdoux´ zur Guillotine im Gefängnishof, nachdem er seine Taten als nicht schlimmer als das normale Tagwerk von Geschäftsleuten und Soldaten verteidigt hat.

Die Prämisse des Films ist „Mord ist die logische Erweiterung des Kapitalismus“;  die Hauptfigur tötet für Verdienst, somit ist er (von seinem Standpunkt) kein Mörder.[1]

Produktion

Das Drehbuch nach einer Idee von Orson Welles war inspiriert vom Fall des Serienmörders Henri Désiré Landru.[2] Welles bemühte sich, den Film mit Chaplin als Star zu inszenieren, aber Chaplin stieg in letzter Minute mit der Äußerung aus, er hätte noch nie unter fremder Regie gestanden, und wolle jetzt nicht damit anfangen. Stattdessen kaufte Chaplin das Skript von Welles und schrieb Teile neu, und erwähnte Welles nur für die Idee.

Eine andere Geschichte legt nahe, dass Welles, obwohl das Skript erst noch geschrieben werden musste, Chaplin für die Hauptrolle wollte. Chaplin beschloss, er wolle kein Skript mit Welles schreiben müssen, und zog sich zurück. Überdies bestand Welles darauf, einen Film-Credit für die Handlungsidee von Verdoux zu bekommen, wenn er dies nach einer Vorführung wünsche.

Da der Film ein Tonfilm ist, gibt es Dialogwitz wie auch körpersprachlichen Humor. Chaplin neigte zur Arbeit mit einer ausgewählten Gruppe von Schauspielern, die exklusiv in Chaplins Filmen auftraten. Monsier Verdoux, atypisch für einen Chaplin-Film, zeigt einige bekannte Hollywooddarsteller wie Martha Raye, William Frawley und Fritz Leiber Gerüchte haben überdauert, dass Chaplins weiblicher Favorit aus der Zeit zwischen 1915 und 1923, Edna Purviance, einen Cameo-Auftritt in diesem Film absolviert. Chaplin-Biograph David Robinson schrieb, Purviance kam kurz in die Chaplin-Studios zurück, und bereitete sich für eine kleine Rolle in Verdoux vor, ging aber tatsächlich nie vor die Kamera.

Aufnahme

Publikumserfolg

Mit der ersten Aufführung schnitt er in den Vereinigten Staaten miserabel  ab.[1] Der Film und seine düsteren Themen passten nicht zum politischen und kulturellen Klima der USA dieser Zeit, und Chaplins öffentliches Image war durch mehrere Skandale und politische Kontroversen vor Erscheinen beschädigt. [3] Chaplin war einer ungewöhnlich feindseligen Behandlung der Presse ausgesetzt, während er für den Streifen warb, und während der kurzen Spielzeit kam es sogar zu einigen Boykotten.

In Europa wurde der Film besser aufgenommen. Der Film wurde in der Bundesrepublik Deutschland erstmals am 6. Juni 1952 unter dem Titel „Der Heiratsschwindler von Paris“ aufgeführt. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden vergab das „Prädikat besonders wertvoll“. [4]

Seit damals hat er genug Sympathie erworben um als Kultfilm bezeichnet zu werden; Chaplin-Fans zerfallen ob seiner Qualität in Lager. Sein dunkler Humor, so auffällig anders als Chaplins übliche Sentimentalität, wird heute eher gewürdigt.

Kritiken

„Aggressive und makabre Komödie, in der Charles Chaplin brillant und in polemischer Zuspitzung die Gesellschaft und ihre Doppelmoral bloßstellt. Zur Entstehungszeit bei Publikum und Kritik durchgefallen, fand der Film erst Jahrzehnte später angemessene Würdigung. […] - Sehenswert“

Lexikon des internationalen Films [4]

Wichtige Preise und Nominierungen

Literatur

  • André Bazin, «Le mythe de M. Verdoux», dt. „Der Mythos des Monsieur Verdoux“ in Filmkritik, Nr. 296 (Mai 1979)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Hoberman, s. Weblinks.
  2. so im Filmvorspann
  3. Danny Peary: Cult Movies 3. S. 136-140. Simon & Schuster Inc., New York 1988. ISBN 0-671-64810-1.
  4. a b Lexikon des internationalen Films, Band 2, S. 2168.

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