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Mont Aiguille Mont Aiguille (links) von Norden
Höhe 2.087 m Lage Frankreich Gebirge Vercors, Dauphiné-Alpen Geographische Lage 44° 50′ 31″ N, 5° 33′ 12″ O44.8419444444445.55333333333332087Koordinaten: 44° 50′ 31″ N, 5° 33′ 12″ O Gestein Riffkalk Erstbesteigung 26. Juni 1492 durch Antoine de Ville Normalweg Von Westen: PD, UIAA II-III, teilweise versichert Mont Aiguille (rechts) von Südwesten
Der Mont Aiguille ist ein 2.087 m hoher Berg in den französischen Alpen. Er ist besonders wegen seiner Erstbesteigung im Jahre 1492 bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Topographie
Der Mont Aiguille liegt 58 km südlich von Grenoble im Gebirgsmassiv Vercors, einer Gebirgsgruppe am Rande der Dauphiné-Alpen in den Westalpen.
Der Berg ist durch seine auffällige tafelbergartige Form gekennzeichnet. Er weist ein schmales, flaches Gipfelplateau auf, das sich vom höchsten Punkt aus ungefähr 500 Meter in südwestlicher Richtung erstreckt und zwei weitere Nebengipfel mit 2.071 m und 2.024 m aufweist. Unterhalb dieses Plateaus fällt der Mont Aiguille nach allen Seiten hin mit 300 Meter hohen steilen Felswänden ab. Die Waldgrenze liegt bei etwa 1.500 m.
Besteigungsgeschichte
Durch seine steilen Wände galt der Mont Aiguille lange Zeit als unersteigbar und war auch unter dem Namen Mons Inaccessibilis bekannt. König Karl VIII. der Freundliche oder der Höfische, dem die bizarre Gestalt des Berges beschrieben wurde, befahl 1492 seinem Kammerherrn Antoine de Ville, eine Besteigung zu versuchen. Am 26. Juni 1492 erreichten de Ville und mehr als zehn weitere Expeditionsteilnehmer, darunter zwei Priester und ein Notar, mit Hilfe von Leitern und weiterer Bergsteigerausrüstung vom Pass Col de l'Aupet (1.627 m) im Westen aus den Gipfel. Dort wurde eine Messe gelesen und der Berg offiziell in „Aiguille-Fort“ umbenannt, ein Name, der sich jedoch nicht durchsetzen konnte. Darüber hinaus wurden Gipfelkreuze und eine kleine Hütte errichtet. Die Expedition verbrachte ganze sechs Tage auf dem Gipfel und ließ sich von unten vom einfachen Volk und Mitgliedern des eigens alarmierten Parlaments in Grenoble bewundern.[1]
Die Erstbesteigung gilt heute neben der Erstersteigung des Mont Ventoux durch Francesco Petrarca als eine Geburtsstunde des Alpinismus. Sie wurde von François Rabelais in Quart Livre beschrieben.
Erst im Jahr 1834 wurde der Mont Aiguille von dem Schafhirten Jean Liotard, einem Nachfahren eines der Erstbesteiger, zum zweiten Mal bestiegen.
1878 baute der Club Alpin Français den Weg der Erstersteiger teilweise zu einem Klettersteig aus, der bis heute als Normalweg zum Gipfel gilt. Mittlerweile gibt es am Berg auch mehrere schwierigere Kletterrouten und er wurde sogar bereits mit Skiern befahren.[2]
Literatur
- Reinhold Messner: Schöne neue Welt VERTIKAL. In: Bergsteiger. 6, 92, S. 71-73 (http://www.bardoux.de/aig_ber2.htm, abgerufen am 20. Juni 2009).
Weblinks
Commons: Mont Aiguille – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Mont Aiguille bei Peakware (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Karl Gratzl: Mythos Berg. Lexikon der bedeutenden Berge aus Mythologie, Kulturgeschichte und Religion. Hollinek, Purkersdorf 2000, ISBN 3-85119-280-X, S. 244-245.
- ↑ http://www.bardoux.de/skiabf.htm
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