- Montbovon
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Montbovon Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Freiburg Bezirk: Gruyère Gemeinde: Haut-Intyamon Postleitzahl: 1669 Koordinaten: (568877 / 148082)46.4833327.033329797Koordinaten: 46° 29′ 0″ N, 7° 2′ 0″ O; CH1903: (568877 / 148082) Höhe: 797 m ü. M. Einwohner: 265 (2004) Website: www.montbovon.ch Karte Montbovon ist eine Ortschaft im welschen Teil des Kantons Freiburg in der Schweiz. Die früher selbstständige politische Gemeinde fusionierte am 1. Januar 2002 zusammen mit Albeuve, Neirivue, und Lessoc zur neuen Gemeinde Haut-Intyamon im Distrikt Gruyère, deren Gemeindeverwaltung sich in Albeuve befindet. Der frühere deutsche Name Bubenberg wird heute nicht mehr verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Montbovon, an der Südspitze des Kantons Freiburg gelegen, grenzt an das Pays d’Enhaut. Der Ort Montbovon, dessen Name mehrfach geändert wurde erscheint erstmals in der Mitte des 13. Jahrhunderts in Dokumenten im Jahre 1255. Der Ortsname unterlag mehrfachen Abänderung von Montbovonis über Montisbovonis, Monbovon, Mons Bovum, Mons Bovarium und Mont Bovon. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass es sich bei dessen Ursprung um Mont de Bovon handelt, benannt nach dem Namen einer Greyezer Familie des 12. Jahrhunderts. Der Name "Bovo" stammt vom Germanischen "Bôban" ab und bedeutet "junger Knabe". Der deutsche Name Montbovons lautete früher deshalb auch "Bubenberg" oder bis 1492 "Boemberg" .
Die Gemeinde unterlag anfänglich dem Herzogtum Greyerz, wurde Freiburgisch nach dessen Aufteilung und, nach Aufhebung der Vogtei, Bestandteil des Bezirks Greyerz. Das erste Dorf entstand oberhalb der Saane-Felsen, am Standort der heutigen Sägerei. Nach einer Pest-Epidemie wurde ein Teil der Häuser abgebrannt um eine Verbreitung der Seuche zu vermeiden. Das Dorf wurde später am heutigen Standort neu aufgebaut. Die ursprüngliche Verbindung zwischen dem Gessenay (Saanenland), dem Pays d’Enhaut und den Ufern des Genfersees erfolgte über den Passübergang Montbovon – Allières – Col de Jaman – Genfersee. So zogen während mehreren Jahrhunderten Maultier- und Pferdekaravanen mit Handelsware durch Montbovon.
Die Bewohner von Montbovon waren zuerst dem Kirchenbezirk von Broc, danach bis 1621, der Pfarrgemeinde Albeuve angeschlossen. Sie bauten innerhalb fünf Jahrhunderten zwei Kirchen und drei Kapellen: 1515 die erste Kapelle Sankt Grat gewidmet, 1621 die erste Kirche, 1721 die Sankt Marie – Madeleine Kapelle in Allières, 1897 die heutige Kirche und schliesslich 1941 das Oratorium de la Gaulaz, eine kleine Kapelle zu Ehren von Notre Dame de la Paix. Im Februar 1990 zerstörte ein Erdrutsch die Kapelle in Allières. Diese wurde 1996 neu errichtet. 2002 entstand nach der Fusion der vier Gemeinden Montbovon, Lessoc, Neirivue und Albeuve die neue Gemeinde Haut-Intyamon.
Geographie
Montbovon, in einer Bergzone gelegen, besitzt trotz seiner ca. 19,8 km² grossen Fläche (an 13. Stelle der Freiburger Gemeinden), nur wenig ebenen Boden. Auf die Gesamtoberfläche fallen ca. 14 km² auf Wiesen- und Weideland, ca. 2,5 km² auf Wald und 3,2 km² auf unfruchtbaren Boden. Der karge, dünnschichtige Boden, welcher häufig Felsen vorstehen lässt, ist für den Ackerbau nicht geeignet. Das Klima ist besonders im Winter und bei Ruhlyio-Wind (lokaler Südwind) äusserst rau. Die günstige geographische Lage ermöglicht beste Verbindungen per Strasse und Bahn mit dem Greyerzerland, dem Pays d‘ Enhaut und der Montreux Region.
Am Ende des Intyamon-Tals, eingebettet zwischen dem Lac de Lessoc und dem Fuss der Corjon-Pyramide, liegt der Ort Montbovon. Das kleine Dorf, nördlich einer Bergkette gelegen befindet sich am Ausgang des La Tine Engpasses.
Infrastruktur
An offiziellen Gebäuden existieren die Kirche, das Schulhaus, 2 Kapellen, 1 Hotel - Restaurant, 1 Käserei & Lebensmittelgeschäft, 4 Bahnstationen und 1 Niederlassung der Raiffeisenbank. Die Häuser wurden nicht in Fluchtlinie gebaut. Beim Baustil handelt es sich grösstenteils um Betonkonstruktionen bis Mittelhöhe wobei als Oberteilmaterial Holz verwendet wurde. Mehrere Häuser wurden in Chalet-Stil und vorwiegend mit gebräuntem Holz erstellt. An Vereinen und Verbänden gibt es eine Blasmusikkapelle, einen gemischten Chor, den Schützenverein, Verkehrsverein, Ski-Club, die Jungmannschaft, den Milchverband und die Viehzüchter - Vereinigung.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung Jahr Einwohner 1850 387 1900 611 1910 516 1920 544 1930 537 1940 534 1950 483 1960 338 1970 300 1980 283 1990 265 1997 250 2005 260 Sprachen
Religionen - Konfessionen
Wirtschaft
Für die früher ausschliesslich landwirtschaftliche Bevölkerung brachte die Erstellung des Elektrizitätswerkes Ende des letzten Jahrhunderts neue Verdienstmöglichkeiten. Der Eisenbahnbau, die Konstruktion des MOB-Tunnels und die elektrische Greyerzer - Bahn Anfang des 20. Jahrhunderts, erweiterten das Arbeitsangebot. Es wurden mehrere Gebäude erstellt: die vier Bahnstationen (Montbovon - Les Sciernes Allières - Les Cases), die elektrische Unterstation der MOB, das Werkstatt-Lager der MOB, die beiden Hotels, das Schulhaus, die Bäckerei, die Molkerei und das Schlachthaus. Das grosse Gebäude im Norden des Dorfes wurde zur Niederlassung verschiedener Industrien im Laufe der Jahre: Eine Giesserei, eine Kalziumkarbidfabrik, ein Metallurgiewerk (Chromstahl), eine Gerberei, eine Lackfabrik und eine Fabrik für Spieltischüberzüge, die jedoch alle nicht Bestand hatten. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 und aufgrund der fehlenden Arbeitsplätze sank die Einwohnerzahl ständig. Der anfangs zögernde Rückgang wurde im Laufe der Jahre immer bedeutender. Kleinbauern mussten ihren Betrieb aufgeben, da dieser nicht mehr existenzfähig war. Von den über 40 Milchproduzenten die Montbovon um das Jahr 1940 zählte, verblieben noch 13.
Während der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts wurden der Bau von Bergstrassen, wie Les Pichons - La Cuvigne - la Boveresse; Allières - Orgevaux, die Verbindung Montbovon - Allières Hongrin - Staudamm Col des Mosses, sowie die gesamte Trinkwasserversorgung der Weiler und in Allières getätigt.
Verkehr
Montbovon liegt an der Strecke der Montreux–Berner Oberland-Bahn (MOB), die von Montreux am Genfersee über Les Avants, Montbovon, Rossinière, Château-d'Œx, Rougemont, Saanen, Gstaad und Zweisimmen bis Lenk führt. Ausserdem ist Montbovon an das Streckennetz der Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) angeschlossen.
Sehenswürdigkeiten
- Vor allem in den Weilern stehen mehrere alte Gebäude aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
- Die alte Herberge "Zum weissen Kreuz", auch als "Le Vieux Châlet" bekannt, wurde im Jahre 1725 von Antoine Jordan erbaut. Sie stellt ein seltenes Exemplar eines Chalets des Pays d'Enhaut dar.
- Die Kirche Saint Grat, erbaut 1897 wurde 1995 restauriert im Kunsttil der Neuromanik.
Weblinks
- Website der Ortschaft Montbovon-Allières
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Commons: Montbovon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Kategorien:- Ort im Kanton Freiburg
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