Monte-Kali-Pokalschießen

Monte-Kali-Pokalschießen
Das eigentliche Pokalschießen. Im Hintergrund sind die Zielscheibenträger erkennbar.
Verbrauchte Munition

Das Monte-Kali-Pokalschießen (auch Monte-Kali-Pokal oder kurz MKP) ist ein internationaler militärischer Schießsportwettkampf, der seit 1984 jährlich ausgetragen wird. Er wird von der Reservistenkameradschaft Giesel, seit 1997 in Zusammenarbeit mit der US Army, organisiert und in Wackernheim ausgetragen. Es ist (gemessen an Teilnehmerzahl und Munitionsverbrauch) das größte Schießen mit Militärwaffen in Europa.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Seinen Namen erhielt das Pokalschießen am ursprünglichen Austragungsort nach der Abraumhalde in Neuhof, im Volksmund auch Monte Kali genannt. Kern der Veranstaltung, zu der bis 2007 auch die Öffentlichkeit zugelassen war, ist das Schießen um den Monte-Kali-Pokal. In diesem Mannschaftwettkampf schießen vier Schützen pro Mannschaft mit je 15 Schuss (Zeitlimit 2 min pro Schütze) nacheinander auf eine Klappfallscheibe. Die Zielentfernung beträgt 300 m. Gewertet werden sowohl Treffer als auch die benötigte Zeit, die für jeden Schützen einzeln festgehalten wird.

Meist liegt die Zahl der teilnehmenden Mannschaften bei ca. 300, zum 25. Jubiläum 2008 kamen 450 Mannschaften in die Wertung. Die Veranstaltung beginnt immer Freitags und endet Samstag abends mit der Siegerehrung. 2011 kämpften 995 Schützen in 249 Mannschaften um den Pokal.

Rahmenprogramm

Kurzeinweisung in die Waffen mit Übersetzung. Hier: M4

Neben dem eigentlichen Wettkampf der Mannschaften findet immer ein Rahmenprogramm statt, bei dem Einzelschützen Gelegenheit haben, mit deutschen, amerikanischen und anderen ausländischen Waffen zu schießen und ausländische Schießabzeichen zu erwerben. Dazu gehörten bislang:

  • M16A2 (Schießabzeichen "Rifle" der US Army)
  • M249 SAW (Schießabzeichen "Machine Gun" der US Army)
  • M9 (Schießabzeichen "Pistol" der US Army)
  • MP5 / HK94 (Schießabzeichen "Submachine Gun" der US Army)
  • UMP (Schießabzeichen "Submachine Gun" der US Army)
  • M4 (Schießabzeichen "Rifle" der US Air Force)
  • Glock 17 (Schießabzeichen der niederländischen Streitkräfte)
  • SL-8 (Gewinne aus dem Munitionsverkauf gehen an die Aktion Cash (Kinderhilfsprogramm der Bundeswehr))

Geschichte

Der Vorgänger des Monte-Kali-Pokal ist der "Schießtag Osthessen" der Kreisgruppe Fulda des Reservistenverbandes. Im Gegensatz zum Schulschießen der Bundeswehr entstand die Idee, dass die gesamte Mannschaft auf einen gemeinsamen Scheibenträger schießt, auf den jeweils vier einzelne Zielscheiben gedruckt sind. Nach dem Schießen werden die Scheiben aus einem sicheren Bunker heraus getauscht und das folgende Rennen kann kurz danach weiterschießen, während bereits der Scheibenträger für die nächste Mannschaft vorbereitet wird. Bei der Bundeswehr würde die Auswertung unmittelbar nach dem Schießen noch auf der Schießbahn stattfinden. Hier jedoch erfolgte sie im Anschluss zusammen mit der Mannschaft abseits der Schießbahn. Diese Idee wurde später von anderen Veranstaltern übernommen, um eine große Anzahl Schützen in kurzer Zeit am Wettkampf teilnehmen zu lassen.

Bis 1999 fand die Veranstaltung auf einer Schießanlage des damaligen Bundesgrenzschutzes im Michelsrombacher Wald bei Fulda statt, von 2002 bis 2009 dann auf der inzwischen ehemaligen US-Schießanlage Darmstadt Training Support Center bei Messel in Hessen.

Seit 2007 wird der Monte-Kali-Pokal nicht auf Ringscheiben, sondern auf Klappfallscheiben ausgetragen und findet seit 2010 auf dem Handwaffenschießplatz der McCully Barracks der 1. US-Panzerdivision "Old Ironsides" in Wackernheim bei Bingen am Rhein statt.

Teilnehmer

Teilnehmer aus mehreren Ländern

Die bis zu 1.600 Teilnehmer stammen aus Deutschland, den Vereinigten Staaten von Amerika, Luxemburg, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Dänemark, Litauen, Polen, Russland, Tschechien, aus der Schweiz, Österreich und Italien. Sie werden in folgende Wertungsgruppen eingeteilt:

Bis 2008 war die Veranstaltung für jeden zugänglich, so dass auch die breite Öffentlichkeit ohne Voranmeldung am Rahmenprogramm und bei freien Kapazitäten auch am Pokalschießen teilnehmen konnte. Die veränderten Regelungen der US Army erlauben seit 2008 nur noch aktiven oder in Reservistenverbänden organisierten ehemaligen Soldaten, Mitgliedern von schießsporttreibenden Vereinen oder Angehörigen von Behörden den Zugang zur Schießbahn.

Weblinks

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