- Monte Oliveto Maggiore
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Monte Oliveto Maggiore (lat.: Territorialis Abbatia Sanctae Mariae Montis Oliveti Maioris) ist eine Abtei in der Toskana. Sie liegt in Chiusure (Ortsteil von Asciano) auf einem Hügelrücken in der Landschaft Crete Senesi südlich von Siena bei Buonconvento. Sie wurde inmitten von Wiesen und Feldern am oberen Rand eines steilen Tals erbaut. Das eigentliche Kloster ist aus rotem Backstein gebaut und liegt in einem weitläufigen Park, durch den eine Zypressenallee führt. Oberhalb des Klosters liegt die riesige Zisterne.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Monte Oliveto ist das Mutterhaus der Olivetaner, einer von 20 Kongregationen des Benediktinerordens, lateinisch Congregatio Santi Benedicti Montis Oliveti.
Die Gründungsurkunde des Klosters stammt aus dem Jahr 1319. Als Begründer gilt der Rechtsgelehrte Giovanni Tolomei, Angehöriger einer bedeutenden Familie aus Siena. Er beschloss im Alter von 40 Jahren, gemeinsam mit seinen zwei adligen Freunden Patrizio Patrizi und Ambrogio Piccolomini dem weltlichen Leben zu entsagen. Die drei zogen sich auf Tolomeis Güter auf einem Hügelrücken südlich von Siena zurück, führten ein asketisches Leben nach den Regeln des heiligen Benedikt und nahmen weitere Anhänger auf. Zu Ehren des Bernhard von Clairvaux nahm Giovanni den Mönchsnamen Bernardo an.
Am 26. März 1319 erhielten die Mönche die Bestätigung des Bischofs von Arezzo. 1344 wurde der neue Orden vom Papst bestätigt. Tolomei und 80 Mitbrüder starben 1348 an der Pest. Um Verwechslungen mit Klöstern gleichen Namens zu vermeiden, wurde die Abtei später Monte Oliveto Maggiore genannt [1].
Die mächtige Klosteranlage wurde zwischen 1387 und 1514 errichtet. Der Zypressenwald wurde von den Mönchen im 14. Jahrhundert angelegt. Die Abtei wird immer noch von Olivetanern in ihrer weißen Ordenstracht bewohnt. Die Produkte des dazugehörigen landwirtschaftlichen Betriebs [2] werden im klostereigenen Laden verkauft.
Berühmt ist die Abtei vor allem wegen des Kreuzgangs und der dreistöckigen Loggia. Der Kreuzgang ist geschmückt mit einem Zyklus von 36 Fresken von Luca Signorelli und Giovanni Antonio Bazzi, genannt Sodoma. Die wandhohen Gemälde aus der Renaissance schildern das Leben des heiligen Benedikt und gelten als einer der schönsten Freskenzyklen der Renaissance. Um die Bilder zu schützen, wurden die Arkadenöffnungen zum Innenhof mit Gitterfenstern verschlossen.
Äbte
- Ildebrando Polliuti (1899–1917)
- Mauro Maria Parodi (1917–1928)
- Luigi Maria Perego (1928–1946)
- Pietro Romualdo Maria Zilianti (1947–1970)
- Divo Angelo Maria Sabatini (1970–1986)
- Maurizio Benvenuto Maria Contorni (1986–1992)
- Michelangelo Riccardo Maria Tiribilli (1992–2010)
- Diego Gualtiero Maria Rosa (2010-heute)
Die Fresken Luca Signorellis
Begonnen wurde der Zyklus 1497 von Luca Signorelli, der aber nur bis 1498 malte. Das Thema des gesamten Werkes ist das Leben des heiligen Benedikt, wie es Gregor der Große erzählte. Signorelli hielt sich bei der Auswahl der Themen seiner Fresken jedoch nicht an den chronologischen Ablauf der Lebensbeschreibung.
Die Fresken Sodomas
Den weitaus größeren Teil der Fresken malte ab 1505 Sodoma. In seinen 25 Fresken wandte er sich hauptsächlich der Jugendzeit des Benedikt zu.
Literatur
- o. V.: Monte Oliveto Maggiore. L’Ulivo, Siena 2002. Keine ISBN.
- Kurt J. Sundstrom: The Chiostro Grande of Monte Oliveto Maggiore and the Olivetan reform movement. Bell & Howell, Ann Arbor (Michigan) 2000. Keine ISBN
- Giovanni Brizzi: Il coro intarsiato dell’Abbazia di Monte Oliveto Maggiore. Silvana, Milano 1989. ISBN 88-366-0238-X
Weblinks
Commons: Abbazia di Monte Oliveto Maggiore – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Monte Oliveto Maggiore, offizielle Webseite der Abtei
- Tabellarische Übersicht auf catholic-hierarchy.org (englisch)
Einzelnachweise
43.17527777777811.544166666667Koordinaten: 43° 10′ 31″ N, 11° 32′ 39″ OKategorien:- Kloster (14. Jahrhundert)
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