Territorialabtei

Territorialabtei
Wappen des Abts einer Territorialabtei (erkennbar am Galero mit zwölf grünen Quasten und Hirtenstab)

Eine Territorialabtei oder Gebietsabtei (lat. abbatia territorialis) ist eine Abtei mit bistumsähnlicher Funktion. Ihr Abt hat die Jurisdiktionsgewalt eines Bischofs, nicht aber dessen Weihegewalt. Er ist Mitglied der örtlichen Bischofskonferenz.

Inhaltsverzeichnis

Neuere Entwicklung

Die Zahl der Territorialabteien wird seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil vom Heiligen Stuhl planmäßig reduziert. Ziel ist die Entflechtung von monastischen und diözesanen Aufgaben. In der katholischen Kirche gibt es heute weltweit noch 11 Territorialabteien.

Im Jahre 2002 wurde das Territorium der traditionsreichen italienischen Benediktinerabtei Subiaco bis auf einen kleinen Rest den umliegenden Bistümern zugeschlagen. Die Bezeichnung ‚Territorialabtei‘ ist seitdem nur noch ein Titel mit rein symbolischem Wert. So beschränkt sich z. B. das Territorium der Territorialabtei Subiaco lediglich noch auf die Abtei selbst.

Auch die römische Territorialabtei San Paolo fuori le Mura musste 2005 das von ihr betreute Seelsorgeterritorium abgeben. Die ehemalige Territorialabtei ist seitdem eine normale Abtei. Auf der Liste der aufzugliedernden Territorialabteien stehen weitere alte Klöster, darunter die italienischen Abteien Monte Oliveto, Montevergine und Santissima Trinità di Cava de´Tirreni.

Die Territorialabtei Claraval in Brasilien wurde im Dezember 2002 aufgelöst und das "diözesane" Gebiet dem Bistum Guaxupé eingegliedert. Die Zisterzienserabtei besteht als normales Kloster weiter.

Territorialabteien

Italien (6)

  1. Santa Maria di Grottaferrata, Basilianer
  2. Monte Oliveto Maggiore, Benediktiner
  3. Montevergine, Benediktiner
  4. Montecassino, Benediktiner
  5. Kloster San Benedetto (Subiaco), Santa Scolastica, Subiaco, Benediktiner
  6. Santissima Trinità di Cava de' Tirreni, Benediktiner

Schweiz (2)

  1. Abtei Saint-Maurice, Abtei der Regulierten Chorherren des hl. Augustinus (CRSA)
  2. Maria Einsiedeln, Benediktiner

Die Veränderung dieser Territorialabteien ist vorerst unwahrscheinlich, da sich die Schweizer Kantone ein Mitspracherecht bei der diözesanen Gliederung vorbehalten.

Österreich (1)

  1. Wettingen-Mehrerau, Zisterzienser

Ungarn (1)

  1. Pannonhalma, Benediktiner

Nordkorea (1)

  1. Tokwon, Missionsbenediktiner

Ehemalige Territorialabteien


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