- Moritz Brand
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Moritz Brand (* 5. April 1844 in Pfaffroda; † 5. Mai 1927 in Oederan) war ein sächsischer Landesscharfrichter.
Brand entstammte einer sächsischen Scharfrichterdynastie. Er wohnte in Neuhohelinde bei Oederan und hat in seiner Amtszeit fast 105 Menschen hingerichtet. Das Heimatmuseum Oederan besitzt zahlreiche Ausstellungsstücke, die an Moritz Brand erinnern.
Seine berühmteste Hinrichtung war die an dem Mädchen Grete Beier. Diese in Freiberg am 23. Juli 1908 mit dem Fallbeil vollzogene Hinrichtung hatte ungewöhnliches Aufsehen erregt. Das lag nicht zuletzt an der Ablehnung des Gnadengesuchs seitens des sächsischen Königs. Er war der letzte sächsische Landesscharfrichter, aber nicht der letzte, der in Sachsen tätig wurde. Das Amt hatte er von seinem jüngeren Bruder Otto Oswald Brand übernommen, der 1885 tödlich verunglückt war. Moritz Brand vollzog 104 Hinrichtungen, 57 hiervon in Sachsen. Auch in Hessen (Darmstadt) war Moritz Brand tätig. Einer seiner „Nachfolger“, der Bayer Johann Reichhart, brachte es in diesem Amt zu trauriger Berühmtheit. Auch Reichhart vollzog jedoch auch außerhalb Bayerns, dessen Landesscharfrichter er war, zahlreiche Hinrichtungen in Sachsen.
Nach dem Tode von Moritz Brand beschlossen das Sächsische und Thüringische Justizministerium, im Bedarfsfalle die Magdeburger Scharfrichter Alwin Engelhardt und Carl Gröpler für anstehende Exekutionen heranzuziehen.[1]
Literatur
- Gotthold Leistner: Sachsen und die Guillotine. Ein Beitrag zur Geschichte eines Tötungsmonstrums. In: Sächsische Heimatblätter, 48. Jg. (2002), S. 130–149.
- Eckhard G. Franz: Darmstädter Kalender – Daten zur Geschichte unserer Stadt, 1994, S. 149.
- Archiv für Geschichte und hessische Altertumskunde, 1999, S. 515.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Todte, Mario, M. A., „Die Ära Engelhardt“, in: Die Hinrichtungen in Sachsen (1900-1981), Hausarbeit, 2006.
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